Wie eine familienrechtliche Auseinandersetzung funktioniert

Wie funktioniert eine familienrechtliche Auseinandersetzung?

Es ist schwer, den Ablauf einer familienrechtlichen Auseinandersetzung zu verstehen. Leider schätzen manche Betroffene den Ablauf einer familienrechtlichen Auseinandersetzung völlig falsch ein und wundern sich dann hinterher, über eine Hochstrittigkeit, hohe Kosten und viel Leid.

Aus diesem Grund möchte ich Ihnen nun anhand eines Beispieles die Sichtweisen, Aufgaben und Handlungsweisen der jeweiligen Institutionen / Fachkräfte einmal näher erläutern, damit Sie verstehen, wie eine familienrechtliche Auseinandersetzung vor dem Familiengericht funktioniert.

Die Ausgangssituation

Väter und Mütter für Kinder
Väter und Mütter für Kinder

Folgende Ausgangssituation: Die Familie (Mama, Papa, 3 Kinder) machen einen Ausflug in eine fremde Stadt und wollen dort den Zoo besuchen.
Als Sie am Bahnhof angekommen sind, sind sie sich unsicher wie sie nun am besten zum Zoo gelangen. Die Eltern wissen, dass der Zoo nicht weit entfernt ist und das sie den Zoo innerhalb von 20-25 Minuten zu Fuß erreichen könnten. Sie haben sich nämlich vorher im Internet ausgiebig über den Zoo informiert und haben dort auch die Karten für den Zoo schon online gekauft. Nur welchen Weg sie jetzt gehen sollen, wissen sie nicht.  Am Bahnhof finden sie einen Taxistand an dem aber nur 1 Taxi steht, welches aber nur Platz für 4 Personen hat.

Die Familie hat ein (kleines) Problem und braucht Hilfe

Die Familie braucht nun also Hilfe. Der Taxifahrer will Geld verdienen und will den Eltern nur dann den Weg zum Zoo erklären, wenn er sie fahren darf. Er schlägt vor, dass er 2 mal fahren würde, damit die Familie komplett am Zoo ankommt. Allerdings müsste dann mindestens 1 Person am Bahnhof warten, bis der Taxifahrer wieder zurück ist.

Die Eltern überlegen und kommen zu der Erkenntnis, dass ihnen der Vorschlag des Taxifahrers nicht gefällt.  Zufällig kommt genau in diesem Moment eine Mitarbeiterin vom Jugendamt vorbei, die erkennt, dass es sich hierbei um einen familiären Konflikt handelt und sie erklärt den Eltern dass das Jugendamt ja dafür da sein, Familien bei der Lösung von Probleme behilflich zu sein.

Die Jugendamtsmitarbeiterin: Hilfe, die ankommt

Hilfe
Hilfe

Also schildern die Eltern der Dame vom Jugendamt ihr Problem und fragen, was sie nun am besten machen sollten.  Die Jugendamtsmitarbeiterin stellt fest, das die Eltern überfordert sind, den richtigen Weg zum Zoo zu finden. Für die Jugendamtsmitarbeiterin ist das unvorstellbar. Der Weg zum Zoo ist doch ganz einfach. Sie geht mit ihren Kindern auch immer in den Zoo. Sie denkt darüber nach, die Kinder in Obhut zu nehmen, weil die Eltern scheinbar überfordert sind, dieses Problem alleine zu lösen. Zum Glück kennt die Jugendamtsmitarbeiterin ein paar Pflegeeltern, die den Weg zum Zoo kennen. Sie sagt zu den Eltern „Also wenn Sie dieses Problem nicht lösen können, müssen wir die Kinder in Obhut nehmen. Am besten fragen Sie mal einen Anwalt oder wenden Sie sich gleich ans Familiengericht, damit der Konflikt schnellstens im Interesse der Kinder gelöst werden kann, denn die Kinder wollen ja in den Zoo und das ist auch wichtig, das die Kinder hier nicht den ganzen Tag am Bahnhof herumstehen, sondern das sie in den Zoo kommen.“

Wie es der Zufall so will, kommen genau in diesem Moment erst eine Anwältin für Familienrecht und dann noch ein weiterer Anwalt für Familienrecht um die Ecke.



Kompetente Hilfe für die Mutter durch eine Anwältin für Familienrecht

Fachanwalt für Familienrecht
Fachanwalt für Familienrecht

Durch die Jugendamtsmitarbeiterin völlig verunsichert wendet die Mama sich an die Fachanwältin für Familienrecht und bittet um Hilfe, wie sie gemeinsam mit den Kindern in den Zoo gelangen kann.

Die Anwältin der Mutter berichtet, dass sie mit den Kindern auch immer gerne in den Zoo geht und stellt fest, das das Taxi immer noch dort steht. Sie stellt fest, das die Mutter mit den Kindern in das Taxi passt und wenn die Mutter alleine mit den Kindern in  den Zoo fährt, ist das Problem gelöst. Dann hätte nur noch der Vater ein Problem, das ist aber nicht das Problem der Mutter.

Die Anwältin fragt die Mutter, wie lange sie sich dieses Verhalten vom Vater noch gefallen lassen will. Und überhaupt, sie ist doch eh immer diejenige, die immer alles machen muss und immer auf den Vater Rücksicht nehmen muss. Es wäre besser für sie, wenn sie das alleinige Sorgerecht beantragen würde und die Kinder mit dem Vater keinen Umgang mehr haben sollten. Schließlich ist der Vater zu geizig für ein Großraumtaxi und er ist auch erziehungsunfähig, da er nicht mal den Weg zum Zoo kennt. Damit gefährdet der Vater das Wohl der Kinder.
Wenn die Frau sich von dem Mann trennt, dann steht ihr auch Unterhalt für die 3 Kinder zu. Ihr Mann würde ja sicher gut verdienen. 500 € pro Kind pro Monat wäre da sicher mindestens drin. Und dann kommt ja auch noch das Kindergeld und Betreuungsunterhalt obendrauf. Dann könne sie für sich und die Kinder eine Jahreskarte für den Zoo kaufen und sie hätte dann auch genug Geld um sich mit den 3 Kindern in ein Taxi zu setzen, um in den Zoo zu fahren. Sie müsste dann auch nicht mehr so viel arbeiten und könnte mit den Kindern viel häufiger in den Zoo fahren. Und das würde sie jetzt auch sofort beim Familienrichter beantragen, damit die Mutter sich mit den 3 Kindern in das Taxi setzen kann und schnell in den Zoo kommt.
Da sich der Bahnhof direkt neben dem Amtsgericht befindet, lässt die Anwältin von dort einen Richter holen, der das Problem nun lösen soll, damit die Mutter mit den Kindern endlich in den Zoo kann.

Der Anwalt des Vaters: Stets mit guten Ratschlägen für seinen Mandanten da

gute Fachanwälte im Familienrecht
gute Fachanwälte für Familienrecht sind schwer zu finden

Der Mann, der seinerseits ja selber zufällig einen Anwalt gefunden hat, hat dieses Gespräch mitbekommen und fragt nun seinen Anwalt, was er machen soll. Schließlich wolle er ja nur mit den Kindern in den Zoo und wenn man noch weiter am Bahnhof herumstehen würde, würde das den Kindern auch nicht helfen. Der Anwalt stellt fest, dass der Mann ein toller Vater ist, der sich immer toll um seine Kinder gekümmert hat. Die Mutter müsse psychisch gestört sein, wenn sie jetzt ernsthaft mit dem Gedanken spiele, mit den Kindern alleine in den Zoo zu gehen. Er selbst geht übrigens auch gerne in den Zoo und kennt auch den Weg dorthin. Er findet die Idee mit dem Zoo deswegen sehr toll. Der Zoobesuch sei doch sicherlich eine Idee des Vaters gewesen, daran könne man schon sehen, was für ein toller Vater er sei, der sich so toll um seine Kinder kümmere. Nun plane die Mutter, ihm die Kinder wegzunehmen. Er sieht in der Haltung der Mutter einen Umgangsboykott, eine negative Kindesbeeinflussung und eine Kindesmisshandlung und rät dem Vater dringend dazu, seinerseits das alleinige Sorgerecht zu beantragen und heute mit den Kindern in den Zoo zu gehen.
Wichtig wäre erst mal, das der Vater sich mit den Kindern ins Taxi setzt und mit den Kindern in den Zoo fährt. Die Mutter könne dann entweder zu Fuß hinterherkommen oder könne später mit einem anderen Taxi hinterherfahren und könnte die Kinder dann heute Nachmittag im Zoo sehen. Der Richter sei ja gleich da und mit dieser großzügigen Haltung würde der Vater auch seine Bindungstoleranz gegenüber der Mutter beweisen und dann würde der Richter dem Vater also das Sorgerecht übertragen und dann könne er in wenigen Minuten mit dem Taxi zusammen mit den Kindern in den Zoo fahren.



Der Ablauf beim Familiengericht

Die Bestellung des Verfahrensbeistands

Foto Hand mit Geld und Paragraphen
An jedem Prozess verdienen Anwälte Geld

Die Ankunft des Richters verzögert sich um ein paar Minuten, weil der Richter wohl noch was zu erledigen hat. Der Richter schickt aber schon mal den Verfahrensbeistand vorbei, und beauftragt diesen, das Interesse der Kinder festzustellen und im gerichtlichen Verfahren zur Geltung zu bringen. Der Verfahrensbeistand soll die Kinder über den Gegenstand, Ablauf und möglichen Ausgang des Verfahrens informieren. Zusätzlich überträgt der Richter dem Verfahrensbeistand die Aufgabe „Gespräche mit den Eltern und weiteren Bezugspersonen des Kindes zu führen, sowie am Zustandekommen einer einvernehmlichen Regelung über den Verfahrensgegenstand mitzuwirken… Der Verfahrensbeistand stellt fest:

  1. Die Kinder möchten heute zusammen mit ihren Eltern in den Zoo. Sie freuen sich schon seit langem auf den Zoobesuch.
  2. Es gibt nur ein Taxi, mit dem man fahren könnte. In das Taxi passen aber nicht alle Eltern rein.
  3. Sie hält den Zoobesuch grundsätzlich vereinbar mit dem Wohl der Kinder. Der Zoo ist sehr schön, schließlich gehe sie dort auch regelmäßig mit ihren Kindern hin.
  4. Eine einvernehmliche Regelung mit den Eltern dahingehend, wer mit den Kindern in den Zoo fährt, kann nicht erzielt werden.

Der Richter erörtert zunächst den Sachverhalt

Knock-Out
Knock-Out

In diesem Moment trifft der Richter ein und soll eine Entscheidung treffen. Er hört sich die Stellungnahme des Verfahrensbeistands,   die Stellungnahme des Jugendamtes sowie die Anträge der Anwälte an. Die Eltern sind in diesem Moment völlig fertig und wünschen sich nichts sehnlicher als mit den Kindern in den Zoo zu gehen. Sie fragen sich, ob es eine gute Idee war mit den Kindern hierherzukommen.

Die Entscheidung des Richters

Dem Richter fällt es nicht leicht, diesen schwierigen Konflikt zu lösen. Er kennt den Zoo sehr gut und findet es schön, wenn die Eltern diesen Zoo besuchen und wünscht sich das die Eltern auch in Zukunft den Zoo besuchen, allerdings kann er diesen hochstrittigen Elternkonflikt nicht auflösen. Wenn er einem Elternteil nun das Sorgerecht gibt, dann fährt dieser mit den 3 Kindern in den Zoo und der andere Elternteil muss dann am Bahnhof stehen bleiben und hinterherfahren. Irgendwie keine bequeme Entscheidung denkt sich der Richter.



Und wenn Du denkst, es geht nicht mehr, kommt irgendwo ein Sachverständiger her…

Da schlägt der Verfahrensbeistand einen Sachverständigen vor. Dieser soll nun den Konflikt lösen. Die Eltern würden ja erst abends zurückfahren, dann könne man die Zeit ja sinnvoll nutzen um die Begutachtung heute Nachmittag durchzuführen. Der Richter telefoniert kurz und findet auch einen Sachverständigen, der in wenigen Minuten da sein kann.

Der Auftrag an den Sachverständigen

An den Sachverständigen ergeht der Auftrag, ein Sachverständigengutachten zu erstellen und folgende Beweisfragen zu beantworten:

  • Dient ein Zoobesuch dem Kindeswohl?
  • Wie ist das Interesse der Kinder dahingehend zu bewerten mit welchem Elternteil sie lieber in den Zoo fahren?
  • Welche Bedürfnisse haben die Kinder bei einem Zoobesuch?
  • Wie werden die Zoobesuche von den Eltern durchgeführt?
  • Können die Eltern bei einem Zoobesuch angemessen auf die Bedürfnisse der Kinder reagieren?
  • Sind beide Eltern erziehungsfähig?
  • Sofern das Sorgerecht auf einen Elternteil übertragen wird, sollte dann ein Umgang mit dem anderen Elternteil stattfinden? Wenn ja, um wie viel Uhr soll der umgangsberechtigte Elternteil den sorgeberechtigten Elternteil im Zoo bei der Betreuung der Kinder ablösen?
  • Ist für die Übergabe der Kinder im Zoo an den anderen Elternteil ein Umgangspfleger erforderlich?
  • Sind die Eltern überhaupt in der Lage mit den Kindern in den Zoo zu gehen oder sollte das Sorgerecht auf das Jugendamt oder auf Pflegeeltern übertragen werden, damit diese mit den Kindern in den Zoo gehen?

Weitere Beweisfragen wären natürlich denkbar. Was dann bei dem Sachverständigengutachten rauskommt ist natürlich „Glückssache“ und vom einzelnen Sachverständigen abhängig. Ob dieser ganze Ablauf dem Wohl des Kindes dient, darf kritisch hinterfragt werden. Der Vater oder Mutter könnten natürlich jeweils ein eigenes Gutachten in Auftrag geben um zu beweisen, das sie der Elternteil ist, der besser dazu geeignet ist mit dem Kind in den Zoo zu gehen usw… Dieser Konflikt könnte also noch jahrelang fortgeführt werden. Solange bis mindestens ein Elternteil völlig fertig ist oder bis die Kinder volljährig sind.

Elterncoach bringt Eltern wieder zueinander und erarbeitet mit den Eltern eine Lösung

Frage Antwort
Frage Antwort

Bevor der Sachverständige erscheint, um das Gutachten zu starten kommt aber glücklicherweise ein Elterncoach vorbei und bekommt das Geschehen mit. Die Eltern erzählen ihm ihr Problem. Er hört sich das Problem an und da die Eltern ihn um eine Lösung bitten, regt er Folgendes an:
Sie haben verschiedene Möglichkeiten um zum Zoo zu gelangen.
Sie können natürlich mit dem Taxi fahren. Dann gehen Sie einfach auf die andere Seite vom Bahnhof. Dort stehen mehrere Großraumtaxen, so das Sie alle zusammen mit dem Taxi in den Zoo fahren könnten.
Ihre Eintrittskarten für den Zoo beinhalten aber auch ein Ticket für die U-Bahn. Gehen Sie dort die Treppe runter und dann zur U-Bahn. Dort steigen Sie in die Linie 11. Die Linie 11 fährt im 5 Minutentakt. Die Fahrt zum Zoo dauert etwa 15 Minuten und die U-Bahn hält direkt am Zooeingang.
Alternativ könnten Sie auch zu Fuß gehen. Dafür müssen Sie einfach durch den Bahnhof durch und dann halten Sie sich rechts und gehen Richtung Stadtpark. Ab da ist der Zoo auch ausgeschildert. Das sind dann etwa 20 – 25 Minuten zu Fuß.

Und nun wissen die Eltern 3 (!!!) Wege um zum Zoo zu gelangen. Die Eltern können sich jetzt den für sie richtigen Weg aussuchen. Vielleicht wollen sie jetzt einfach ins Taxi um so schnell wie möglich zum Zoo zu gelangen. Vielleicht nutzen sie auch die U-Bahn oder sie machen einen Spaziergang. Welchen Weg die Eltern gehen, entscheiden die Eltern selber!
Der Berater hat nur die Wege aufgezeigt, die sie gehen könnten. Die Hochstrittigkeit vor dem Familiengericht ist nun beendet und die Eltern und die Kinder können einen Tag voller Freude im Zoo verbringen.

Der Verfahrensbeistand, die Anwälte, der Richter und der Sachverständige machen jetzt erst mal eine Kaffeepause und gehen dann zurück zum Bahnhof, denn gerade hat die Jugendamtsmitarbeiterin angerufen, sie hat eine weitere Familie gefunden, die in den Zoo möchte und den Weg dahin nicht findet …



10 thoughts on “Wie eine familienrechtliche Auseinandersetzung funktioniert

  1. Beate Neubrandenburg 17/06/2018 at 10:04

    und was ist damit – ein halbes Jahr zuvor? Der Vater fährt in den Zoo, um einen Tierkäfig zu manipulieren. Die Mutter ahnt nichts davon, sie lässt den Vater dorthin einen Ausflug machen. Ein Geschwisterkind wird verletzt, der Vater kommt mit den Kindern zurück. Die Mutter ist besorgt, der Vater räumt ein nicht richtig aufgepasst zu haben, das Kind weiß aber mehr davon, darf aber nichts hierzu sagen. Beide Geschwisterkinder sind verändert, die Mutter versteht dies nicht, der Vater ist nicht gesprächsbereit und leugnet immer mehr, dass was passiert sei. Die Mutter sucht nach Klärung. Während dessen ist jedoch durch die Jugendamtsmitarbeiterin der Umgang zum Vater eingeschränkt, die Mutter lässt aber den Kontakt noch zu, da sie an das Gute ihres Mannes glaubt, den Kindern den Vater lassen möchte. Eines Tages bricht das Kind das Schweigen, die Mutter will daher noch einmal zusammen in Familie in den Zoo fahren, zudem hat sie Sorge, dass sie sich so geirrt hatte im Guten ihres Mannes. Als sie nun am Bahnhof ankommen, ist das Taxi zu klein. Nun beginnt ihr Teil der Geschichte, aber mit dem Ausgang, dass der Richter meint, dass der Vater nichts getan hätte, die Kinder wären zu klein, um ihnen zu glauben und das wohl daher die Mutter diejenige sei, die ungeeignet für die Kinder ist, da sie sich die Gemeinheit nur ausgedacht hat. Der Vater freut sich, er nimmt der Mutter die Kinder, darf weiter gemein zu ihnen sein denn nun ist es offiziell, dass es nicht an ihm liegt, er nimmt der Mutter alle Rechte, den Umgang, das Geld, den Wohnsitz, das Familienauto, er macht die Mutter ungläubig gegenüber den Nachbarn und Freunden. Ein Elterncoach hilft hier nicht. Es gibt auch Mütter die „entsorgt“ werden. 🙁

  2. Dipl.Psych. H.Steiner 18/04/2016 at 03:54

    Leider gelangt das Bonmot nicht über ein säuerliches, tiefbetroffenes Schmunzeln hinaus…

  3. Jürgen Kiesewetter 24/02/2016 at 15:23

    Eine schöne Geschichte mit dem Elterncoach schlechthin. Eine kleine Variante:
    Der Vater bittet den Taxifahrer, die Mutter mit den Kindern zum Zoo zu fahren. Er geht zu Fuß. Im Zoo angekommen hat die Mutter den Kindern erzählt, dass der Papa nicht kommt; er mag den Zoo nicht. Im Zoo trifft die Mutter einen Anwalt, der ihr erklärt, dass der Vater gewissenlos die Familie allein gelassen hat. Des schönen Wetters wegen. Der Papa fragt einen Jugendamtsmitarbeiter. Der schlägt ein gemeinsames Gespräch vor. Der Vater muss feststellen, dass er nicht tierlieb ist. Über 4 Jahre versucht der Vater, mit den Kindern in den Zoo zu gehen. Dieser hat aber nunmehr geschlossen, da er von Müttern mit Kindern allein nicht existieren konnte. Aber der Vater hatte Glück. Er trifft auf der Straße einen Familienrichter. Dieser kennt den Zoo nicht und war auch nie dort. Also beauftragt er einen Verfahrensbeistand, der allen erklärt, dass der Zoo in der nur 100 KM entfernten Nachbarstadt auch sehr schön ist. Der Taxifahrer freut sich über eine lange Tour mit der Mutter und ihren Kindern und geht mit dem Anwalt der Mutter einen Trinken, da die Anschaffung eines Großraumtaxis für beide nun nicht lukrativ gewesen wäre. Enorm komisch wäre die Geschichte, wenn der Papa dann noch den Nachnamen Grzimek und den Vornamen Michael getragen hätte (so hieß er natürlich nicht).

  4. Christina Trautmann 13/02/2016 at 17:24

    „Bevor der Sachverständige erscheint um das Gutachten zu starten kommt aber glücklicherweise ein Elterncoach vorbei und bekommt das Geschehen mit. Die Eltern erzählen ihm ihr Problem. Er hört sich das Problem an und da die Eltern ihn um eine Lösung bitten, regt er folgendes an:…“

    Die Geschichte ist soweit gut und richtig erzählt…bis auf das Ende.

    1) Einmal in den Mühlen der Familiejustiz, wird es niemand der sog. „Professionen“ zum sog. Kindeswohl mehr zulassen, dass Eltern sich gütlich einigen. Das Geschäft lässt sich niemand so schnell entgehen.

    2) Das beste Gutachten ist das, an dem NIEMAND teilnimmt. Sollte sich inzwischen herumgesprochen haben.

    3) Wird ein seriöser Coach niemals eine Lösung aufzeigen, sondern auf die Eigenverantwortlichkeit der Familie setzen und gemeinsam mit diesen dauerhafte Lösungswege erarbeiten, die zur Familie und im Sinne der Kinder, Erfolg haben und passen.

  5. dipl.jur.J.Bosten 13/02/2016 at 15:25

    naja nette Geschichte etwas trivial aber man könnte schmunzeln wenns so wäre. Das Problem ist doch viel öfter, daß der andere ( oft die Mutter ) meistens keine Interesse an einem vermittelnden Gespräch hat, da sie oder er glauben alles richtig gemacht zu haben und der andere der Querolant sei. Da hift auch kein Elterncoach der von dem “ Einen “ Elternteil gerufen wird. In den meisten Fällen hilft dann eben nur der Gerichtsweg und dazu brauch ich nun mal einen Anwalt der die Fallstricke im prozessualen Familienrecht kennt. Hierbei nun jedem Anwalt zu unterstellen, daß er es lediglich auf das Honorar abgesehen hat und den Prozeß verlängern will ist eine böswillige und einseitige Unterstellung. Das Problem bei den Gerichten ist und dort sehe ich das eigentliche Problem, das es zwischen den unteren (FamGer) und oberen Gerichten(BGH) eine große Diskrepanz gibt. Der Familienrichter versteckt sich hinter seinen im FamFG anders geltenden Beweisregeln und überlässt den meisten Gutachtern die ( auch wenn noch so abstruse ) Entscheidung. Diese setzt er in sein schnell runter geschriebenes Urteil und fertig. Hier kann ich nur jeden Beroffenen anraten weiter zu klagen und wenn es bis zum EUGH ist. Denn dieser hat im Familienrecht der “ selbstherrlichen Bundesrepublik “ schon öfters einen Dämpfer verpasst. Un ja dazu braucht man Anwälte die für ihre Arbeit , wie jeder andere auch, Geld verdienen. Auch wenn ich hier nicht unbedingt für jeden meiner Kollegen eine Lanze brechen möchte, so ist nicht jeder Anwalt darauf aus ihnen lediglich das Geld aus der Tasche zu ziehen.

  6. Paula 13/02/2016 at 12:47

    „zufällig kommt eine Mitarbeiterin des Jugendamts vorbei“.

    Es müsste heißen: ein Elternteil (meist die Mutter) gibt, selten beide, geben Verantwortung ans Jugendamt ab. Das ist meist der kindsbesitzende Elternteil.

    Und was lernen wir: Das Jugendamt macht Fehlberatung. Es setzt den Nukleus.

    Bis zum U-Bahn fahren haben die Eltern mindestens €10000 ausgegeben, damit Anwältin und Richter Porsche und Golf fahren, für die Familie reicht es nicht mehr für das nächste Großraumtaxi.

    Traurige Bilanz für die Kinder. Solche Elternteile, die freiwillig Verantwortung an das Jugendamt abgeben, sind verantwortungslos.

  7. Kairos 13/02/2016 at 11:34

    Schön, einfach, nachvollziehbar dargestellt.

    Nicht erklärt ist aber, welche Aufgabe ein „Elterncoach“ übernimmt, wenn man einen solchen „einstellt“.
    An den Elterncoach wendet man sich dann, wenn man glaubt, die Erziehung der Kinder nicht mehr bewältigen zu können.
    Warum meinen so viele Eltern, dass sie nicht erziehen können?

    Weil sie von der Politik für verzichtbar gehalten werden. Weil es „richtige“ Familie schon lange nicht mehr gibt.
    Weil man davon ausgeht, dass der Staat die besseren Erziehungsmethoden kenne.
    Weil der Staat meint, staatliche Erziehung funktioniere besser als Familienerziehung. Er steckt die Kinder in Heime und zu Pflegeeltern, die die staatliche Erziehung umsetzen.

    Dann sucht man nach dem Elterncoach., den es ja in den vielen
    Beratungsstellen von Staat und Kirche und anderen Organisationen schon gibt.
    Der taugt aber oft wenig. So etablieren sich „freie“ Elterncoachs.

    Was macht ein „freier“ Elterncoach?

    Er erarbeitet gemeinsam mit den Eltern, was eigentlich das Problem ist. Er reflektiert und analysiert die Problemsituationen, untersucht, welche ehemaligen Lösungsversuche nicht zum Erfolg geführt haben,
    sucht neue Lösungsansätze, versucht, diese in die eigenverantwortliche Erziehung durch die Eltern einzubinden,
    kann damit evtl. die Handlungskompetenzen der Eltern evtl. erweitern, ergänzen, festigen.
    Man muss den Elterncoach für seine Arbeit bezahlen.

    Ein Elterncoach ist also zunächst ein „Miterzieher“, der das Familiengefüge als solches nicht in Frage stellt, sondern dieses achtungsvoll analysiert und anregt.

    Sollte man meinen. Doch deutet die Arbeit aller Elterncoachs
    schon darauf hin, dass heutige Eltern als defizitär erziehend angesehen werden.
    Sonst bräuchte man Elterncoachs ja nicht.
    Es wird daher nicht einfach sein, einen „guten“ Elterncoach zu finden – wie es auch nicht einfach ist, gut gesinnte Mitmenschen auf seinem Lebensweg zu treffen -.

    Wieso das so ist?
    Sehe man sich nur an, wie hier der Umgangston manchmal ist:
    Gar nicht respektvoll, intolerant, Gräben vertiefend, etc.
    Das ist ein „Stoff“, aus dem Elterncoachs nicht bestehen dürfen.

    Aber sicherlich gibt es auch nützliche Elterncoachs.

    Setzen wir unsere Hoffnungen auf diese.

  8. ich 13/02/2016 at 11:12

    Eine Geschichte, wie aus meinem Leben gegriffen …..

  9. Claudia D. 13/02/2016 at 11:09

    Sehr treffend und unterhaltsam beschrieben…. Leider sind in der Realität nicht gleich alle zur Stelle sondern das Ganze dauert Monate oder gar Jahre. Und leider ist der Coach im Deutschsprachigen Raum meist nicht vorgesehen. Höchste Zeit für die obligatorische Mediation wie in manchen anderen Ländern oder noch besser das Cochemer Modell.

    • Denny 13/02/2016 at 20:46

      Also dann bin sehr froh meine Fall in München gehabt zu haben. Hier war das Familiengericht sehr schnell und hat gemäß dem Münchener Modell eine Meditation angeordnet.
      Dies hat Unmenge Geld gespart und den Kindern geht es den Umständen entsprechend gut.

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