Vater F.K. berichtet von seiner Erfahrung mit Gutachterin Dr. Sybille Kurz-Kümmerle

Die Trennung von der Mutter meines Sohnes (wir lebten im gleichen Haushalt in München) erfolgte im Sommer 2007. Mein Sohn D. war zu diesem Zeitpunkt 2,5 Jahre alt (geb. Januar 2005). Die Mutter zog entgegen meinem Willen in die Nähe von Frankfurt a. M., was ich mangels Sorgerecht auch nicht verhindern konnte. Wie erwartet wurden die vorgesehenen, über eine von meiner Rechtsanwältin im Rahmen einer entsprechenden privaten Vereinbarung geregelten Umgänge von Beginn an nicht eingehalten und fanden nur nach Gutdünken der Mutter statt.

Bild Gerechtigkeit Justicia
Bild Gerechtigkeit Justicia

Als die Umgänge immer öfter ausfielen, wandte ich mich an meine Rechtsanwältin und stellte so einen Antrag auf Umgang beim Familiengericht Offenbach a. M. Die Verhandlung fand im Mai 2008 statt. Das Ergebnis war leider unbefriedigend, da die Richterin keinen Beschluss verfasste, nur eine Zwischenvereinbarung (ohne Androhung von Zwangsgeld, etc.) – und dies obwohl die Richterin meinen Sohn D. vor der Verhandlung angehört und sich über die dadurch leicht erkennbaren Instrumentalisierungsversuche der Mutter deutlich in der Verhandlung gegenüber der Mutter geäußert hatte. Leider setzte die Richterin aber auf die Einsicht und freiwillige Kooperation der Mutter mit mir, was für mich klar zum Scheitern verurteilt war.

Die Zwischenvereinbarung sorgte für wenig Besserung bei den Umgängen, so dass ich mich – nun aus verschiedenen Gründen ohne Anwältin – selbst mit dem Gericht auseinandersetzte. Das hatte dann u.a. zur Folge, dass sich die Richterin dazu entschloss, ein Gutachten bei Frau Dr. Kurz-Kümmerle in Auftrag zu geben. So kam es dann 2009 unter Einbeziehung des Gutachtens erneut zu einer Verhandlung am AG Offenbach, welche dann mit einem Beschluss (inkl. Zwangsgeld bis zu 25.000 €) endete. Inwieweit das Gutachten bei der Beschlussfassung eine Rolle spielte, kann ich – noch dazu mit derart langem zeitlichen Abstand – nur schwer beurteilen. Meiner Ansicht nach hat das Gutachten weder geschadet noch besonders geholfen – mehr dazu weiter unten.

Gegen den AG-Beschluss wurde von der Mutter Einspruch eingelegt, was dann im Frühjahr 2010 zu einer Verhandlung beim OLG Frankfurt führte (bei der ich wieder anwaltliche Unterstützung einer Rain aus dem Raum Frankfurt hatte). Erst diese OLG-Richterin (schon nahe der Pension) war dann in einer 3,5-stündigen Verhandlung in der Lage, der Mutter ihre Grenzen aufzuzeigen und einen Beschluss zu verabschieden, der jeden einzelnen Umgangstermin für 2010 regelte.

Ab 2011 gab es trotzdem weiterhin gelegentlich Unstimmigkeiten bei den Umgängen und auch ausgefallene Umgänge. Was die Situation bedingt vereinfachte, war die Tatsache, dass D. ab 2010 die Distanz Frankfurt – München nicht mehr mit dem Auto bewerkstelligen musste, sondern mit der entsprechenden Betreuung mit der Lufthansa nach München und zurück fliegen konnte (auch wenn mich das ca. 20.000,- € gekostet hat, die ich lieber in D.‘s Ausbildung o.ä. gesteckt hätte). Insgesamt war die Umgangs-Situation nun einigermaßen akzeptabel, und ich habe – sieht man von seiner derzeitigen pubertierenden Phase ab – ein gutes Verhältnis zu D., auch wenn wir uns seit zwei Jahren nur noch zweimal im Jahr (Sommer- und Winterferien) sehen, weil er selbst nicht öfter nach München kommen sondern lieber Zeit mit seinen Freunden verbringen möchte…

Nun zum Gutachten von Frau Kurz-Kümmerle:

Miteiander reden (Symbolfoto)
Miteiander reden (Symbolfoto)

Es fanden Explorationen von Mutter und Sohn bei ihr in der Praxis in Königstein statt. Ich selbst musste ebenfalls zum ersten Gespräch nach Königstein fahren. Das Gespräch verlief meiner Erinnerung nach fair ab.

Mir war es wichtig, dass sie D. auch im Umgang mit mir begutachtete, und das nicht „irgendwo“ sondern eben bei mir zu Hause in München. Das brachte ich auch deutlich zum Ausdruck, und es war am Ende (neben meiner) auch ihrer Hartnäckigkeit zu verdanken, dass eine Begutachtung von D. bei mir zu Hause in München im Rahmen eines Umgangswochenendes stattfand. Dafür bin ich ihr bis heute dankbar, denn ich möchte nicht wissen wie das Gutachten – und ggf. der AG-Beschluss – ansonsten ausgefallen wäre. Sie verband einen beruflichen Termin mit der GWG in München mit dem Begutachtungstermin bei mir zu Hause, und musste sich ordentlich bei der Mutter ins Zeug legen, damit der Umgang und damit das Gespräch bei mir zu Hause stattfinden konnte.

Das Gutachten umfasste etwa 60 Seiten, und dokumentierte alle stattgefundenen Explorationen auf neutrale Weise. Für mich erhellend waren auch darin dokumentierte Aussagen der Mutter zu Situationen aus der gemeinsamen Zeit, was mir (endgültig) dabei verstehen half, warum die Mutter versuchte, unseren Sohn von mir zu entfremden. Die von der Gutachterin verwendeten Verfahren klangen für mich schlüssig, aber ich bin ja kein Fachmann auf diesem Gebiet. Die größte Kritik am Gutachten meinerseits ist die, dass die Gutachterin – ähnlich wie zuvor schon die Richterin am AG Offenbach – der Meinung war, dass die Probleme mit gutem Willen auf beiden Seiten zu lösen wären. Es wurden weder die Manipulationsversuche der Mutter von D. herausgearbeitet, noch die Tatsache, dass die Umgangsverhinderungen ausschließlich von Seiten der Mutter erfolgten, während ich mich meilenweit streckte, um trotz der Entfernung von fast 400 km regelmäßige Umgänge (auch im Raum Frankfurt, aber primär in München) zu realisieren. In jedem Fall war die Exploration von D. bei mir in München sehr wichtig, und wurde im Gutachten auch entsprechend positiv dargestellt. Mir wurde eindeutig die Kompetenz zur väterlichen Betreuung und Erziehung wie auch der liebevolle Umgang mit D. bescheinigt.

Urteil Hammer
Urteil Hammer

Fazit: meiner persönlichen Einschätzung nach hätte ich es bei der Wahl der Gutachterin zwar auch besser treffen können, aber eben auch wesentlich schlechter. Ob sich Frau Kurz-Kümmerle aus ernsthaftem beruflichen Interesse so dafür engagiert hat, dass auch die Exploration bei mir in München stattfinden konnte, oder aus anderen Motiven (Abrechnung Zeitaufwand und Fahrtkosten?) kann ich nicht beurteilen. In jedem Fall hat sie sich aus meiner Sicht „sehr ins Zeug gelegt“ um ein faires Gutachten zu verfassen, auch wenn dieses dann – wie oben schon erwähnt – etwas an der Realität vorbei eine viel zu positive Einschätzung der Bindungstoleranz der Mutter bescheinigte.

Ich bitte um Verständnis dafür, dass ich das 60-seitige Gutachten für diesen Erfahrungsbericht nicht nochmals herausgeholt und gelesen habe. Ich möchte diese Zeit einfach mental hinter mir lassen und keine alten Wunden aufreißen, und bitte Sie dafür um Verständnis.

Ich hoffe trotzdem, dass der Erfahrungsbericht dazu beiträgt, eine einigermaßen faire Beurteilung der Gutachtertätigkeit von Frau Dr. Kurz-Kümmerle zu ermöglichen. In Anbetracht ihres Alters (sie muss meiner Einschätzung nach anno 2009 bereits ein Alter von um die 60 herum erreicht haben) würde ich mich auch wundern, wenn sie auch heute noch als Gutachterin in Familiengerichtsverfahren tätig ist.

2 thoughts on “Vater F.K. berichtet von seiner Erfahrung mit Gutachterin Dr. Sybille Kurz-Kümmerle

  1. Vatervon Sohn 08/12/2020 at 21:00

    Leider ist es bei mir ähnlich, dass ein Richter und alle beteiligten Personen zu gutgläubig mit der Kindsmutter umgehen.

    Gerade das Urteil zum Wechselmodell (welches Kooperationsbereitschaft vorraussetzt) führt dazu, dass die Kindsmutter nicht kooperativ handeln will. Vordergründig sieht aber alles immer sehr korrekt aus, da Sie sich natürlich schlau gemacht hat.

    Nach außen hin sieht es jetzt so aus, als ob ein „gleichberechtigter“ Streit um den Umgang entstanden ist. In der Folge dieser „falschen“ Neutralität werden aber die Kontakte einseitig limitiert und mein Sohn und ich stehen dem machtlos gegenüber.

  2. Eva Martin 08/12/2020 at 20:58

    Danke für den ausführlichen Bericht. Ich selbst habe negative Erfahrungen mit Kurz-Kümmerle gemacht. Das Gutachten, das sie und ihre Kollegin Dr. Sevda Gürses aus demselben Gutachterbüro verfasst hatten, war pervers, wobei Gürses‘ Teil (die psychiatrischen Zusatzgutachten von uns) quasi noch verrückter war, SKK sich davon aber nicht distanziert hat.

    Man könnte ihr bestenfalls zu Gute halten, dass ihr Verhältnis zu Gürses bei der Verhandlung
    eisig war; weil Gürses ein bisschen zu spät erschienen war, wurde bei dem Gespräch zwischen SKK und der Richterin auch deutlich, dass SKK Gürses weder telefonisch noch per Email hatte erreichen können. Man würdigte sich während der Verhandlung keines Blickes.

    Beim dem einen Explorationsgespräch war eine Praktikantin des Anna-Freud-Instituts aus Frankfurt dabei und hat sich sehr über die Reaktionen und Nicht-Reaktionen von Frau Kurz-Kümmerle gewundert. Bei der Exploration mit meinem Kind ließ sie weg, dass der Vater gleich zweimal im Spielzimmer auftauchte, obwohl er da nicht zu suchen hatte. Auch erwähnte sie nicht, dass er mich nicht von Johann verabschieden ließ, bzw. sie ihn erst dazu auffordern musste und er das trotzdem nicht wirklich zuließ. Auch bei dem Gespräch mit uns beiden Eltern schaffte sie es nicht, dem Trennungspsychopathen, der übel über mich herzog, Grenzen zu setzen. Schwer fiel es ihr auch, dem Psychopathen zu sagen, dass er bei meinem begleiteten (!) Umgang ganz das Haus zu verlassen habe und nicht in der Küche mit Durchreiche mitlauschen. dabei wäre das angesichts der Vorgeschichte mehr als angezeigt gewesen. Den hochgradigen Unsinn meines Psychopathen über mich gab sie seitenweise wieder, ließ ihn aber einfach unkommentiert, während meine Auslassungen über ihn gar keinen Eingang in den Gutachtentext fanden und deshalb nur wegen eines Schreibens an Frau Gürses z.T. in der Anlage da sind.

    Meines Erachtens fällt Kurz-Kümmerle die Interaktion, die Analyse und die Wahl der richtigen Mittel deshalb so schwer, weil sie eine eitle Vollautistin ist. Das perverse Gutachten kann bei mir –> Gertrud Martin auf Facebook (die mit der ASPERGER-JUSTIZ) angefordert werden. Eine Kurzversion unseres Falls gibt es unter dem Plusminus-Beitrag der ARD zu Kurz-Kümmerle: https://www.youtube.com/watch?v=vWmP9Cs6lbY

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