Bei Trennungen und Scheidungen streiten Väter und Mütter sich in vielen Fällen sehr stark vor Gericht. Häufig machen Väter und Mütter dabei Fehler, so das die Hochstrittigkeit in einzelnen Fällen dazu führt, das dem Vater (und hinterer häufig auch der Mutter) das Sorgerecht entzogen wird.
Väter sollten sich bei einer Trennung und insbesondere bei einer anschließenden gerichtlichen Auseinandersetzung selbstkritisch hinterfragen:
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- Was will ich?
- Was an meinem Verhalten könnte die Mutter stören?
- Welchen Anteil trage ich selbst am Konflikt?
Wie kann ich den Konflikt mit der Mutter meines Kindes lösen?
Selbstkritik hilft bei der Lösungssuche
Wer sich mit den vorgenannten Fragen (und sich daraus weiteren ergebenden Fragen) intensiv, ehrlich und selbstkritisch auseinandersetzt, wird der Lösungssuche viel näher kommen als, wenn er die Lösungssuche ausschließlich dem Anwalt, dem Gericht oder gegebenenfalls einen Gutachter überträgt.
Ach, welch ein Unterschied es ist, ob man sich oder andere beurteilt.
Goethe brachte es auf den Punkt. Es ist vielfach einfacher, andere zu kritisieren und Fehler im Verhalten der anderen zu finden, als sein eigenes Verhalten kritisch zu hinterfragen. Jeder Mensch (und insbesondere Trennungsväter) sollte sich aber selbstkritisch hinterfragen, ob das, was er tut, richtig ist.
Nicht jeder Vater kann das viel begehrte Wechselmodell in der Praxis leben. Nicht jeder Vater ist dazu in der Lage oder gewillt sich den ganzen Tag ums Kind zu kümmern. Viele Konflikte, die vor Gericht ausgetragen werden, würden sich vermeiden lassen, wenn Väter vorher selbstkritisch ihr eigenes Verhalten reflektieren. In einzelnen Punkten hat die Mutter des gemeinsamen Kindes ja vielleicht recht? Was bewegt die Kindesmutter? Warum will die Kindesmutter nicht, das Väter ihr Kind sehen?
Ehrliche Selbstkritik und Selbsterkenntnis ist der erste Weg für ein friedliches Miteinander
Selbstkritik kann man lernen. Man kann hierbei aber auch z.b. die Hilfe eines Psychologen in Anspruch nehmen. Wer dann seine eigenen „Macken“ kennenlernt, kann dann nach Lösungen suchen, wie er diese von anderen Mitmenschen als störend empfundene Eigenschaften verbessern kann. Kein Mensch ist perfekt und das ist auch gut so. Wir alle haben unsere kleinen Macken.
Wir können aber nicht die Macken der anderen Menschen kritisieren und beseitigen (auch wie schön ist es über die Macken der anderen zu lästern), sondern können nur an uns selbst arbeiten!
Selbstkritik stärkt die Vaterrolle
Väter die in der Lage sind, Selbstkritik zu üben und die in der Lage sind, sich selbst kritisch zu hinterfragen, werden von ihren Mitmenschen und auch von ihrem eigenen Kind als Vorbild wahrgenommen.
Selbstkritik macht Immun gegen Kritik von außen
Wer seine eigenen Schwächen kennt, wird in Konfliktsituationen in denen diese Schwächen von der Gegenseite berechtigterweise kritisiert werden auch einen ruhigen Kopf bewahren können. Auch unberechtigte Kritik lässt sich damit leichter ertragen. Und wer seine eigenen menschlichen Schwächen erkannt hat und daran arbeitet, bietet in Zukunft auch immer weniger Angriffsflächen für Außenstehenden.
Selbstkritik hat viel für sich
Die Selbstkritik hat viel für sich.
Gesetzt den Fall, ich tadle mich,
So hab‘ ich erstens den Gewinn,
Daß ich so hübsch bescheiden bin;Zum zweiten denken sich die Leut,
Der Mann ist lauter Redlichkeit;
Auch schnapp‘ ich drittens diesen Bissen
Vorweg den andern Kritiküssen;Und viertens hoff‘ ich außerdem
Auf Widerspruch, der mir genehm.
So kommt es denn zuletzt heraus,
Daß ich ein ganz famoses Haus(Wilhelm Busch)
Selbstkritik immer wieder üben
Selbstkritik ist schwierig und muss immer wieder geübt und trainiert werden. Nicht nur Psychologen sondern auch die Bibel können dabei helfen, die innere Einstellung zu verändern.
Warum siehst du den Splitter im Auge deines Bruders, aber den Balken in deinem Auge bemerkst Du nicht? (…) Du Heuchler! Zieh zuerst den Balken aus Deinem Auge, dann kannst du versuchen den Splitter aus dem Auge deines Bruders erauszuziehen. (Matthäus 7,3-5)
Selbstkritik tut manchmal weh
Natürlich kann Selbstkritik manchmal auch weh tun und so verschliessen (nicht nur) viele Väter die Augen wenn es um die ehrliche Selbstkritik und Selbstreflexion geht.
Sehr sexistisch und indoktrinierend. Wer war die Autorin? Ein Kurs in Orthographie wäre auch nicht schlecht!