Psychosoziale Belastung bei Alleinerziehenden nimmt zu

Psychosoziale Belastung bei Alleinerziehenden gestiegen

pregnant-775036_1280In Deutschland wächst mittlerweile jedes 5. Kind bei nur einem Elternteil auf. In der Mehrzahl der Fälle (ca. 93 %) lebt das Kind bei der Mutter. Immer wieder wird in Medien und sozialen Netzwerken über die zunehmende Belastung von alleinerziehenden berichtet.

Nach Informationen der Deutschen Gesellschaft für psychosomatische Medizin und ärztliche Psychotherapie führt die sozial bedingte Ungleichheit der Alleinerziehenden zu einer erheblichen gesundheitlichen Belastung.

Wie wir bereits in der Vergangenheit berichtet haben, sind alleinerziehende häufiger von Burn-Out und anderen psychischen Problemen betroffen als der Durchschnitt der Bevölkerung.

Die psychische Belastung der Alleinerziehenden ist ein gutes Geschäft für Psychologen und ein ganzes Netzwerk der „Helferindustrie“ die am fortdauernden Leid der Alleinerziehenden gutes Geld verdienen.

Alleinerziehend – Nein Danke…

Unter vernünftiger Würdigung dieser Umstände kann kein Elternteil je alleinerziehend sein wollen. Die Ursache der psychischen Probleme bei den Alleinerziehenden kann man – unter anderem – in einer verfehlten Familienpolitik finden.

Nach wie vor ist es gesellschaftlich toleriert (und teilweise sogar gewollt) das Mütter alleinerziehend sind.

Es ist für Mütter schwer, sich diesem gesellschaftlichen Druck entgegenzustemmen, aber es lohnt sich. Denn durch die Reduzierung der psychischen Belastung können Mütter Bindungsstörungen und anderen psychischen Problemen vorbeugen und können sich (gegebenenfalls wenn die Kinder aus dem Haus sind) qualifizieren und einer Erwerbstätigkeit nachgehen, um unabhängig zu sein und im Alter auch der Altersarmut zu entgehen.

baby-72224_1280Probleme beseitigt man, indem man die Ursache der Probleme beseitigt. Wenn alleinerziehend also eine enorme psychische Belastung für die Betroffenen darstellt, so muss hier ein gesellschaftlicher und familienpolitischer Wandel erfolgen. Das Zusammenleben in der Familie sollte stärker gefördert werden als das „Alleine erziehen“.

Darüber hinaus müssen die Rechte der Kinder gestärkt werden. Väter müssen dahingehend verpflichtet und erzogen werden, sich um ihre Kinder zu kümmern. Hier müsste eine gesellschaftliche Debatte (ein Aufschrei) erfolgen: Warum haben Väter das Recht, sich Ihrer Verantwortung zu entziehen? Wieso dürfen Väter sich aussuchen, ob sie sich um ihre Kinder kümmern oder nicht? Mütter hingegen haben diese Wahlfreiheit nicht, ohne gesellschaftlich diskreditiert zu werden.

Echte Väter bekennen sich für ihre Kinder und sind auch nach der Trennung für Ihre Kinder da. Echte Väter sind bereit alleinerziehende Mütter zu entlasten und sich z.b. in Form eines Wechselmodells (oder zumindest durch einen rechtmäßigen Umgang um ihre Kinder zu kümmern.

Wenn der Vater bereit ist, die Mutter zu entlasten und zu unterstützen, dann sollten Mütter diese Hilfe auch annehmen, um die psychische Belastung zu reduzieren. Dadurch eröffnen sich für Mütter neue Möglichkeiten.  Wie eine solche Unterstützung erfolgen kann, ohne das die Mutter dabei in ihrer mütterlichen Kompetenz eingeschränkt oder diffamiert wird, ist natürlich eine große Herausforderung. Gegebenenfalls sollten Mütter hier professionelle Hilfe in Anspruch nehmen und sich auf diesem Weg begleiten lassen.




10 thoughts on “Psychosoziale Belastung bei Alleinerziehenden nimmt zu

  1. Andy 12/02/2022 at 16:27

    „Es braucht ein ganzes Dorf, um ein Kind großzuziehen“, so heißt es bei den Afrikanern. Aber Deutschland ist stolz auf seine „Alleinerziehenden“, selbst ein „Getrennterziehend“ wird hierzulande, häufig nicht nur in der Sprache, nicht zugestanden.

  2. Michael M. 06/02/2022 at 05:25

    Hallo Elisa,
    ja die gibt es zumindest für mich denn noch bin ich nicht ganz so verblendet.
    Klar das ist mir schon bewußt das es wohl auch Väter gibt die unzuverlässig sind oder sich wenig bis gar nicht kümmern wollen.
    Aber ich spreche hier mal für meine Situation.
    Ich würde das alles viel zu gerne tun für und mit meinem/unserem Sohn.
    Allerdings wird dies bisher ziemlich konsquent von einer egoistischen und narzisstischen Mutter (Ex-Frau) verhindert.
    Und da nutzen mir als Vater alle Rechte (Umgangsrecht,Sorgerecht und beiderseitiges Aufenthaltsbestimmungsrecht) und auch Reden nichts.
    Für Väter sind das bloß alles zahnlose Papiertieger die das Papier nicht wert sind auf dem sie geschrieben sind.
    Wenn die werte Madame nicht will da kannste für teuer Geld mit ihr vor Gericht ziehen.
    Und wie das Ganze dann letztendlich ausgeht bekommt man(n) ja oft genug zulesen.
    Hier in dem Land biste und bleibste als Vater ein rechtloser Zahlknecht der ständig nur gegen Widerstände und Windmühlen ankämpfen darf um sein Kind/Kinder sehen zu DÜRFEN!
    Bei solchen Gesetzen und Familienrechtspolitik kannste das gleich lassen und die Kohle sparen.
    Die kommt dann besser dem KIND zugute…..aber nein die wird ja der Mutter überwiesen…sorry.

  3. Elisa R. 29/01/2022 at 08:22

    An Frank und Michael M.: Gibt es bei euch außer der Vorstellung „rechter Mutterkult“ oder „linker Sexismus“ vielleicht noch die Überlegung, dass ein getrennter Vater auch unzuverlässig sein kann? Den ganzen Tag arbeiten geht und abends zu müde dafür ist, die alleinerziehende Mutter mal zu entlasten, stattdessen zur Entspannung lieber Bierchen trinkt? Mutter geht auch arbeiten, doch nicht, weil sie das so toll findet, sondern um zu überleben. Könnt ihr euch vorstellen, dass es Frauen gibt, die es sich wünschen, vom Vater des Kindes entlastet zu werden, der aber nur alle 2 Wochen für 2 Tage Interesse hat, sich um sein Kind zu kümmern?
    Erweitert mal eure Sichtweise!

  4. Michael M. 27/07/2021 at 09:07

    Hallo,
    ich kann hier Frank in allen Punkten und Ansichten aus eigener Erfahrung nur zustimmen.
    Letztendlich ist das gemeinsame Kind (das bei der Mutter lebt) für sie nur der finanzielle aber auch emotionale „Pfaustpfand“ gegenüber dem Vater.
    Allein die Tatsache dass das Kind bei ihr lebt ist sie hier in jeder Hinsicht die „Alleinherrscherin“ und der Vater hat sich dem zu fügen und das Kind/Kinder sowieso.
    Und noch etwas eine Mutter ist nur dann wirklich „alleinerziehend“ wenn der biologische Vater der Kinder verstorben ist.
    Ansonsten ist sie lediglich als „getennterziehend“ zu bezeichnen und dies müsste endlich mal anerkannt und in den Köpfen der Institutionen und Professionen ankommen!
    Und aus meiner Sicht gibt es auch KEINE „Ein-Eltern-Familie“ alles Begriffe die irreführend sind.
    Eine „Familie“ besteht noch immer aus mindestens DREI Personen, Vater, Mutter und Kind.

  5. Michael 04/08/2020 at 20:50

    Bravo Frank,
    ZITAT:
    Dieser Trugschluß paßt sowohl dem rechten Mutterkult als auch dem linken Sexismus (Feminismus) in den Kram, denn…
    Frau soll „Opfer“ sein dürfen.
    Mann soll sich um den Nachwuchs kümmern, ohne ihm zu nah zu kommen – heißt: den Zaster rüberschieben.
    Denn damit ist alles gesagt und entspricht in den meisten Fällen leider der traurigen Realität.
    Und die Psychosozialen Belastungen bei Alleinerziehenden nehmen also zu………..tja warum wohl welch ein Wunder? Damit man mich nicht falsch versteht ich nehme das Problem durchaus ernst.
    Ich denke das ist z.T. ein selbst gemachtes Problem der Mütter…..grenzt weniger die leiblichen Väter aus und lasst sie auch wirklich an der Entwicklung und Erziehung der gemeinsamen Kinder teilhaben.
    Damit wäre allen Beteiligten geholfen und die Kinder können sicher sein kein Elternteil zu verlieren und würden (physisch wie auch psychisch) gesund und glücklicher aufwachsen.
    Wie heißt es doch so schön eine „Win Win“ Situation für alle Beteiligten. 🙂
    Also liebe Mütter denkt mal darüber nach und bitte etwas mehr an das Wohlergehen der Kinder;das sollten euch die Kinder wohl wert sein.
    Denn die Kinder lieben und brauchen beide Eltern Mutter und Vater.

  6. Normal 29/08/2018 at 16:14

    Wow, ganz gruselig was du da schreibst.
    Da schreibt ein Mann, der verletzt wurde und sich als Opfer fühlt.
    Die Frauen sind heute so unabhängig, dass nicht unbedingt die Unterstützung des Mannes in finanzieller Sicht nötig ist. Dies ist ebenfalls ein Gesetz, dass der Vater nicht nur Rechte hat sondern auch Pflichten. Deine Sicht ist veraltet und hat mit feministischen Ansichten oder Dingen die da in den „Kram“ passen nichts zu tun. Es sollte hier um Gleichberechtigung gehen und um nichts anderes.
    In der heutigen Zeit wird eine Frau immer noch schief angeguckt, wenn sie die Familie verlässt und eine neue gründet. Da spricht man von herzlos, macht es ein man, wird es als „normal“ angesehen. Viele Gesetze in der Familienpolitik sind veraltet und müssten ohnehin an die unterschiedlichen Familienformen angepasst werden. Regenbogen Familien etc. und wer sagt eigentlich, dass Kinder beide Elternteile brauchen?

  7. Merle Meier 26/03/2016 at 00:23

    @ Frank 22/03/2016 at 22:48

    Heul doch!

  8. Violilli 23/03/2016 at 14:58

    Getrennt lebende Eltern sind immer Alleinerziehende, egal, ob die Kinder im Wechselmodell betreut werden, oder nicht. Bei Kindern im Wechselmodell ist der einzige Unterschied, dass es ZWEI alleinerziehende Elternteile gibt – in der einen Woche ist der eine Elternteil alleinerziehend, in der anderen Woche der andere.
    Kinder im Wechselmodell behalten auch nicht beide Eltern, sondern sie behalten zwei halbe Elternteile, deren anderes halbes Leben sie nicht mitbekommen, nämlich das Leben, das stattfindet, wenn sie sich bei dem anderen Elternteil aufhalten.
    Eltern im Wechselmodell behalten auch nicht ihre Kinder, sondern sie behalten halbe Kinder, die ein Leben haben, das die Eltern nur zur Hälfte kennen.
    Wechselmodellkinder haben keine Eltern, die sie gemeinsam erziehen, sondern sie „wandeln“ von einer Erziehung in die nächste, von einem Wertesystem ins nächste. Diese Kinder halten in der Regel die eine Welt vor der anderen Welt tunlichst geheim, damit sie keinen der Eltern verletzen und keinen der Eltern verlieren. Ihre Werte bauen sie sich selber zusammen – hören sie doch meist von dem einen Elternteil genau das Gegenteil von dem, was der andere als gut und richtig bezeichnet hat. Kinder im Wechselmodell genießen keine gemeinsame Erziehung, sondern sie erziehen sich selbst, d.h. sie sind mit wichtigen psychischen Entwicklungen ganz auf sich gestellt und innerlich völlig allein. Sie sind Kinder, die zu früh erwachsen werden müssen. Sie sorgen rührend für die Gerechtigkeit zwischen den Eltern und nehmen sich selbst zurück, so oft, wie sie nur können.
    Ich habe solche überangepassten Wechselmodellkinder. Sie gehören zu den leistungsstärksten Kindern ihrer Klasse. Sie trauen sich nicht einmal krank zu werden – zu groß wäre die Verletzung eines der beiden Elternteile, wenn die Krankheit in eine Zeit fällt, in der sie wechseln müssen.
    Unsre Kinder brauchen mittlerweile die Wechsel wie ihr tägliches Brot. Längere Zeit an ein- und demselben Ort zu verbringen strengt sie unglaublich an. Sie fühlen eine riesige innere Leere, wenn sie Zeit mit sich selbst verbringen sollen.
    Ich frage mich nur, ob ihnen diese Kompetenzen, die sie durch ein Wechselmodell erwerben (Verantwortungsübernahme für die Eltern, ständiges Sich-Selbst-Zurück-Nehmen, Überangepasstheit und ein stetiges Gefühl von innerer Leere) im späteren Leben nutzen werden.

  9. Frank 22/03/2016 at 23:16

    Mit den Belastungen des Alleinherrschens gehen die ‚Sorgeberechtigten‘ sehr unterschiedlich um:
    von sehr engagiert bis sehr gelangweilt.
    Eine Förderung des Alleinherrschens bewirkt deshalb nicht zwingend ausgleichend gerechte Lastenverteilung.

    Die proklamierte Förderung des „Alleinerziehens“ – eine bemerkenswerte Mißachtung des postulierten kindlichen Umgangsrechts – wird sich gesellschaftlich ähnlich verheerend auswirken, wie die finanzielle Bevorzugung von (angeblich oder tatsächlich) alleinlebenden Sozialhilfe-Empfängern – im Vergleich zu ‚Bedarfsgemeinschaften‘.

    Diese Atomisierung der Gesellschaft ist im Trend weil lukrativ – für Demagogen ebenso wie für Verkäufer von ‚Lösungen‘.
    Da ist keine Verschwörung sondern eine Interessenkonvergenz in Politik und Helfer-Industrie.
    Das Bindungsstörungen bzw. das Stören von Bindungen Verhaltensstörungen, z.B. Suchtverhalten, bewirkt, ist kein Problem – aus Sicht der Profiteure.

  10. Frank 22/03/2016 at 22:48

    ZITAT:
    „Das Zusammenleben in der Familie sollte stärker gefördert werden als das ‚Alleine erziehen‘.“
    Damit gehst Du aber einem grundsätzlichen Irrtum bzw. der Lüge auf dem Leim, dass das Gegenteil von ‚Zusammenleben‘ das ‚Alleinerziehen‘ ist.
    Getrennt lebende Eltern sind eben nicht automatisch „allein“ erziehend!!!
    Mann muss nicht mit Frau unter einer Decke stecken, um seine Kinder zu versorgen, betreuen – kurz: erziehen.

    Dieser Trugschluß paßt sowohl dem rechten Mutterkult als auch dem linken Sexismus (Feminismus) in den Kram, denn…
    Frau soll „Opfer“ sein dürfen.
    Mann soll sich um den Nachwuchs kümmern, ohne ihm zu nah zu kommen – heißt: den Zaster rüberschieben.

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