Höheres Kindergeld ist sozial gerecht
Unser Bundesfinanzminister hat am 24.12.2014 ein höheres Kindergeld in Aussicht gestellt.
Neben der Erhöhung des Kindergeldes hat der Finanzminister auch angekündigt, das der Kinderzuschlag (beim Arbeitslosengeld), der Freibetrag für alleinerziehende und der Kinderfreibetrag erhöht werden sollten.
Höheres Kindergeld: Weil Kinder systemrelevant sind
Als die Banken beinahe Pleite waren, wurden die Banken mit Milliarden-Rettungspaketen unterstützt, weil die Banken systemrelevant sind. Viel systemrelevanter als die Banken sind jedoch unsere Kinder. Unsere Kinder sollen in Zukunft unsere Renten bezahlen, Steuern bezahlen, den Fachkräftemangel ausgleichen, sich um die überalternde Gesellschaft kümmern und die Wirtschaft der Bundesrepublik am Laufen halten. Die Kinder von heute sind die Steuerzahler von morgen.
Höheres Kindergeld: Wir brauchen mehr Kinder
Es ist wichtig, das die Gesellschaft sich ihrer Verantwortung gegenüber Kinder bekennt. Mit dem derzeitigen Kindergeld rutscht eine gut situierte Familie häufig spätestens ab dem 2. Kind in die Armut. Das kann politisch nicht länger geduldet werden. Wir brauchen ein höheres Kindergeld, und zwar für alle Familien. Kinder dürfen kein Luxusgut sein, das sich nur reiche leisten können.
Höheres Kindergeld entlastet Zahlväter
Durch ein höheres Kindergeld werden Trennungsväter entlastet, weil bei der Berechnung des zu zahlenden Barunterhalts der Kindergeldanspruch berücksichtigt wird. Das Geld kommt also direkt den Trennungsvätern zugute und entlastet diese spürbar. Dadurch erhalten viele Väter wieder Luft zum Atmen. Für die alleinerziehende unterhaltsberechtigte Mutter ergibt sich kein Nachteil. Die alleinerziehende Mutter bekommt zwar ein bisschen weniger Unterhalt vom Ex, aber dafür erhält sie ein höheres Kindergeld. Auch die alleinerziehende Mutter hat natürlich einen Vorteil, weil bei der Erhöhung des Kindergeldes beim Vater nur die Hälfte des Kindergeldes berücksichtigt wird. Alleinerziehende Mütter und Trennungsväter werden also gleichermaßen entlastet!
Höheres Kindergeld verringert Zahl der Scheidungen
Uns sind viele Fälle bekannt, in denen sich Mütter aufgrund scheinbarer wirtschaftlicher Vorteile (Kindergeld + Unterhalt) von ihrem Mann getrennt haben. Wird in Zukunft allen Eltern ein höheres Kindergeld ausgezahlt, verringern sich die wirtschaftlichen Vorteile bei einer Trennung und es dürften sich weniger Eltern trennen als bisher.
Höheres Kindergeld keine Bereicherung
Gemäß Düsseldorfer Tabelle beträgt der zu leistende Kindesunterhalte eines Kindesvaters mindestens 317 € monatlich. Da der Vater nur die Hälfte der Kosten des Kindes übernehmen muss, ergibt sich rein rechnerisch ein Bedarf in Höhe von mindestens 634 € monatlich pro Kind! Würde man das Kindergeld auf z.b. 250 € monatlich erhöhen, würde dieser Betrag also gerade mal ausreichen maximal 40 % des Bedarfs des Kindes zu decken. Eltern (egal ob getrennt oder zusammenlebend) würden also nach wie vor den Großteil der Kosten für das Kind alleine übernehmen. Die Gesellschaft würde also nur anteilmäßig an den Kosten beteiligt. Von den Kindern profitieren vor allen die späteren Rentner, die keine Kinder haben und gut verdient haben und im Alter dann (Dank der Kinder) eine hohe Rente erhalten können. Ein höheres Kindergeld ist also keine Bereicherung für die Familien, sondern ein angemessener Anteil an der sozialen Gleichberechtigung von Familien.
Höheres Kindergeld entlastet den Staatshaushalt
Trennen sich weniger Eltern, dann wirkt sich das auch direkt positiv auf den Staatshaushalt aus. Viel mehr Kindern als bisher blieben dann in einer heilen Familie, weil sich weniger über das Geld gestritten würde. Das hätte zur Folge das weniger Familien Prozesskostenhilfe beantragen würden. Darüber hinaus würden sich auch weniger Eltern dem Arbeitsmarkt entziehen. In einer heilen Familie ist die Vereinbarkeit von Beruf und Familie nämlich einfacher als in einer zerstrittenen Familie.
Höheres Kindergeld – längst überfällig
Wir begrüßen eine mögliche Erhöhung des Kindergeldes. Die Erhöhung des Kindergeldes war längst überfällig. Wir wünschen uns, dass das Kindergeld in den nächsten Jahren weiterhin kontinuierlich (z.b. jedes Jahr um 20 € monatlich) erhöht wird. Das Geld dafür ist da. Es muss nur anders verteilt werden.
@Peter, Sie klingen nach frustrierter Vater!
Außerdem ist die Aussage, dass der unterhaltspflichtige Vater nur für die Hälfte der Kosten des Kindes aufkommen muss, natürlich vollkommen falsch. Er muss für die Gesamtkosten, abzüglich des Kindergeldes, aufkommen. Da ihm der halbe Kindergeldbetrag zusteht, das gesamte Kindergeld jedoch an die Mutter ausgezahlt wird, ist sein Zahlbetrag: Gesamtkosten minus 1/2 Kindergeld.
Das weiß aber mittlerweile bald jeder in dieser Republik.
Insofern ist der Artikel ziemlich irreführend.
So gewollt oder nur inkompetent?
Dass ein höheres Kindergeld den Zahlvater entlastet, ist falsch. Das Gegenteil ist der Fall. Das Kindergeld stellt die Freistellung des steuerlichen Existenzminimum des Kindes dar. Danach bemisst sich jedoch auch der Unterhaltsbetrag der Düsseldorfer Tabelle. Eine Erhöhung des Kindergeldes zieht automatisch eine Erhöhung des Zahlbetrages des Unterhaltspflichtigen nach sich, da die Erhöhung des Unterhalts die Entlastung durch den Kindergaldabzug übersteigt. Dies ist bei jeder Anpassung der Düsseldorfer Tabelle bisher der Fall gewesen.