Fachkräftemangel und Familienpolitik

Wie lange Können wir uns noch erlauben Frauen weiterhin vom Arbeitsmarkt fernzuhalten? – Falsche Familienpolitik begünstigt Fachkräftemangel

Was machen Frauen (insbesondere alleinerziehende Mütter) wenn die Kinder aus dem Haus sind und die Mütter bis dahin keine adäquate Berufsausbildung/ Berufserfahrung nachweisen können?

Bundesagentur für Arbeit will Fachkräftemangel entgegenwirken

Die Bundesagentur für Arbeit hat ein neues Förderprogramm gestartet. Unter dem Motto „AusBILDUNG wird was – Spätstarter gesucht“ sollen pro Jahr rund 25.000 Hartz 4 Empfänger im fortgeschrittenen Alter eine Berufsausbildung starten, um noch einen Berufsschulabschluss zu erwerben. Zielgruppe sind Männer und Frauen im Alter von 25-34 Jahren. Dieses Programm soll 4 Jahre laufen und so könnten 100.000 Menschen einen Berufsschulabschluss nachholen.



Bildung schützt vor Armut und Altersarmut

In einer kürzlich veröffentlichten Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) wurde deutlich das nur eine ausreichende Bildung vor Armut und insbesondere vor Altersarmut schützt.
Betrug die Arbeitslosenquote in den 90iger Jahren bei Menschen ohne Berufsabschluss noch etwas mehr als 10 % (was in etwa der allgemeinen Arbeitslosenquote gleichkam), so ist die Arbeitslosenquote von Menschen ohne Berufsabschluss bis 2009 auf 19,6 Prozent gestiegen.
Bei Menschen mit einer abgeschlossenen Berufsausbildung ist die Arbeitslosenquote von 8,5 % in 2006 bis 2009 auf 5,1 % zurückgegangen.
Menschen ohne Berufsausbildung haben also ein 4 mal höheres Risiko (dauerhaft) arbeitslos zu sein als Menschen mit Berufsabschluss.
Die Ursache ist einfach: Die Anzahl der für geringfügig geeigneten Jobs ist allein von 2006 (5,7 Mio.) bis 2010(5,1 Mio.) um 600.000 zurückgegangen.
Es ist kein Geheimnis und selbst jedem Laien bewusst, das die Anzahl an Jobs die für gering qualifizierte Menschen geeignet sind, in Deutschland weiter sinken wird.



Kinderkriegen oder Ausbildung eine kompromisslose Entscheidung

Bei näherer Betrachtung fällt jedoch auch noch auf, dass eine Vielzahl der geringqualifizierten Menschen bzw. der Armutsgefährdeten Menschen alleinerziehende Frauen sind. Diese Frauen kümmern sich um die Kinder und nicht um ihre Ausbildung.
Noch bis Anfang des letzten Jahrhunderts war es die Aufgabe des Mannes arbeiten zu gehen und die Frau kümmerte sich um die Kinder.
Aufgrund der niedrigeren Lebenserwartung hat sich damals keiner die Frage gestellt, was aus ihr wird, wenn die Kinder aus dem Haus sind.

Wie schaffen wir es, das Frauen Beruf und Karriere vereinen können?

Mittlerweile ist die Lebenserwartung deutlich gestiegen und es gibt ein Leben nach der Kindererziehung. Es ist daher die Frage an die Gesellschaft und Politik gerichtet: Wie können wir es schaffen, dass Frauen Beruf und Familie haben dürfen und sich nicht für eines entscheiden müssen?
Viele Frauen bekommen keine Kinder, weil sie erstmal ihre berufliche Karriere vorantreiben wollen. Bekommt eine Frau ein Kind, dann ist es aus mit der Karriere.
Die meisten dieser Frauen kommen dann in ein Alter, in dem sie nicht mehr gebärfähig sind oder sich den Einkommensverlust durch die bevorstehende Kindererziehung nicht mehr leisten können oder wollen.
Die Frauen, die sich frühzeitig für ein Kind entscheiden, haben kaum Chancen eine Berufsausbildung zu machen und können sich somit nicht für den Arbeitsmarkt qualifizieren.
Das hat zur Folge, dass ein Großteil der Kinder von Müttern erzogen wird, die geringqualifiziert sind.
Dadurch entsteht eine langfristige Abhängigkeit von Hartz 4 und den damit verbundenen schlechteren Chancen auch für die Kinder. Das die Kinder später selbst einmal Hartz4 bekommen werden und auch die Mutter nach der Kindererziehung weiterhin Hartz4 bekommen wird, ist so gut wie unausweichlich.



Zwischen Kinderziehung und Renteneintrittsalter ist viel Zeit

Besonders auffällig sind die knapp 2 Mio. alleinerziehenden Mütter in Deutschland. Die Einelternfamilie wird von manchen altideologischen Verbänden als Familie der Zukunft angesehen.
Diese dramatische Fehlentwicklung muss dringend aufgehalten werden. Es sind die Väter, die die Mütter unterstützen müssen, damit den Müttern ausreichend Zeit bleibt, sich um ihre Qualifikation zu kümmern. Nur dann haben Mütter auch eine Chance nach den Kindererziehungszeiten wieder zurück ins Berufsleben einzusteigen und somit der Altersarmut entgegenzutreten.
Auch und insbesondere bei Trennungseltern muss Schluss damit sein, das die Ausgrenzung eines Elternteils (des Vaters) gefördert wird.

Frauen haben Anspruch auf Chancengleichheit

Auch Frauen haben ein Recht auf Zugang zum Arbeitsmarkt.
Mama und Papa müssen sich die Erziehung des Kindes aufteilen. Dabei müssen Kindergarten und Schule eine verlässliche Ergänzung sein.  Das ist vorteilhaft für Väter, weil diese dann ausreichend Kontakt mit ihren Kindern bekommen und sich diesen nicht erst langwierig einklagen müssen. Das ist vorteilhaft für die Mütter, da diese mehr Zeit für sich und ihre berufliche Entwicklung bekommen und trotz Kind dann die Chance haben, sich im Leben noch am Arbeitsmarkt zu beteiligen. Der Vorteil für die Kinder ist, dass die Kinder uneingeschränkt Kontakt zu beiden Eltern bekommen und auch sich nicht zwischen Vater und Mutter entscheiden müssen. Die mit der Höher-Qualifikation der Eltern verbundenen höheren Einnahmen kommen auch dem Kind zugute und das Kind kann später beispielsweise studieren. Auch der Staat und die Gesellschaft würden davon sowohl kurzfristig als auch langfristig profitieren. (Weniger Fachkräftemangel, weniger Sozialausgaben, höhere Steuereinnahmen.)

Es stellen sich folgende Fragen:

  • Warum fördert die Politik die Ausgrenzung von Vätern und fördert damit die Armut von Müttern und Kindern mit dramatischen Langzeitfolgen?
  • Warum wird nicht die Verantwortung der Väter gestärkt und den Vätern mehr Verantwortung übertragen?
  • Warum werden mehr finanzielle Anreize geschaffen, um alleinerziehend zu sein, anstatt das Zusammenleben in Familien zu fördern?
  • Wann wird die derzeitige familienfeindliche und kinderfeindliche Familienpolitik beendet?
  • Wann werden Familien gefördert statt zerstört?

2 thoughts on “Fachkräftemangel und Familienpolitik

  1. gute Mutter 19/02/2014 at 17:13

    Elternzeit für Väter abschaffen und Väter zur Arbeit zwingen, dann haben wir auch keinen Fachkräftemangel. Muss sich wirlich jeder bekloppte Vater um sein Kind kümmern dürfen? Arbeit macht frei und hilft der Frau am besten sich um das Kind zu kümmern, weil der Mann dann mehr geld mit nach hause bringt. Kein Wunder das sich so viele Frauen scheiden lassen wenn die Männer plötzlich der Meinung sind das sie jetzt einfach zu hause faul rum sitzen dürfen und glaube sie können sich ums Kind kümmern.

  2. Tatjana 18/02/2014 at 05:22

    wenn die Väter sich mehr um die Kinder kümmern würden, könnten wir Frauen auch den Fachkräftemangel ausgleichen! Wozu habe ich eine Ausbildung gemacht und studiert? Nur um jetzt die nächsten 15 Jahre Kinder zu hause zu betreuen und arbeitlos zu sein?

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