Das Wechselmodell kommt oder etwa doch nicht?

Auch Deutschland muss soll das Wechselmodell einführen

Oktober 2015… ganz Deutschland ist von einer feindlichen Haltung gegenüber dem Wechselmodell durchzogen. Die ganze Politik weigert sich das Wechselmodell in Deutschland einzuführen. Die ganze Politik? Nein, denn zum Glück gibt es ja Europa.

Der Europarat zwingt Deutschland dazu, das Wechselmodell einzuführen. Aber Deutschland wird sich dagegen wehren!

Was haben wir nicht alles Europa zu verdanken? Weder der Väteraufbruch für Kinder, noch irgendein anderer Verein hat in Deutschland in den letzten Jahren irgendetwas Großes für die Gleichstellung im Familienrecht erreicht. Aber eins ist sicher: Auf Europa können wir uns verlassen. Oder etwa doch nicht?

Gemeinsames Sorgerecht für nicht verheiratete Väter? In Deutschland undenkbar, bis der europäische Gerichtshof für Menschenrechte ein Urteil gefällt hat.

Wechselmodell nach Trennung und Scheidung? In Deutschland bislang ebenfalls unvorstellbar. Bis jetzt, denn auch auf den Europarat können wir uns verlassen.

Europarat votiert einheitlich für das Wechselmodell

In einer Resolution wurde nun beschlossen, das das Wechselmodell das Standardmodell nach einer Trennung werden soll. In der Resolution wurden die Anstrengungen und positiven Veränderungen in den Mitgliedsstaaten ausdrücklich gelobt, aber es wurde auch deutlich gemacht, das die bisherigen Veränderungen nicht ausreichend sind.

Die vollständige Resolution kann auf der Seite von vaterverbot.at heruntergeladen werden. Nachstehend geben wir die deutsche Übersetzung der Resolution wieder, die von vaterverbot.at erstellt wurde. Die interessantesten Punkte sind (unserer Meinung nach) die Punkte 5.5 und 5.9. Demnach soll das Wechselmodell nur dann nicht angewendet werden, wenn das Wohl des Kindes wegen Kindesmisshandlung, Vernachlässigung oder häusliche Gewalt dieses nicht zulässt.

Wann wird das Wechselmodell in Deutschland eingeführt?

Bei aller Euphorie für das Wechselmodell müssen wir hier warnen. Denn Deutschland ist gerade nicht bekannt dafür, Resolutionen aus Europa schnellstens umzusetzen, wenn Deutschland dafür noch nicht bereit ist (Vergleich hierzu: Die Umsetzung des Nichtraucherschutzgesetzes! Können Sie sich da noch dran erinnern? Das hat ewig gedauert und wurde erst umgesetzt als erhebliche Geldbußen gedroht haben.)

Das Wechselmodell soll das Standardmodell nach einer Trennung werden, wenn dieses dem Wohl des Kindes nicht widerspricht

In der Resolution wurde gesagt, das das Wechselmodell nur in Ausnahmen NICHT angewendet werden soll. Als Ausnahmen wurden ausschließlich „Vernachlässigung, häusliche Gewalt und Kindesmisshandlung“ genannt.

Wenn die Resolution also in ein Gesetz umgesetzt wird, kann es also auch ganz bewusst jemanden geben, der diese Formulierung anders übersetzt. Denn die Formulierungen „Kindesmisshandlungen, Vernachlässigung oder häusliche Gewalt“ sind zwar eigentlich sehr klar, aber für gewiefte Politiker, Juristen und Feministinnen bieten sich da durchaus einige Fragen.

Ausnahmen wann das Wechselmodell nicht eingeführt werden soll

Ab wann findet häusliche Gewalt statt? Liegt häusliche Gewalt dann vor, wenn ein Elternteil wegen häuslicher Gewalt strafrechtlich verurteilt wurde? Oder reicht es schon aus, wenn ein Elternteil den anderen Elternteil der häuslichen Gewalt bezichtigt und ein strafrechtliches Ermittlungsverfahren eingeleitet wurde?

Kein Wechselmodell bei Kindesmisshandlung

Wer definiert Kindesmisshandlung? Ist Kindesmisshandlung erst dann gegeben, wenn ein Elternteil strafrechtlich verurteilt ist oder stellt die Einbeziehung des Kindes in den elterlichen Konflikt nicht bereits eine Kindesmisshandlung dar? Also könnte man hochstrittigen Eltern das Wechselmodell immer noch verweigern, weil das ja immerhin eine „Misshandlung“ des Kindes darstellt?

Kein Wechselmodell bei Vernachlässigung

Ja und dann haben wir noch die Vernachlässigung. Auch hier haben wir alle unsere eigene Vorstellung von Vernachlässigung. Vernachlässigt eine Mutter ihr Kind, wenn sie das Kind aufgrund ihrer Berufstätigkeit etwa den ganzen Tag im Kindergarten betreuen lässt? Und wie beurteilen wir den Vater, wenn dieser aufgrund seiner beruflichen Situation viel arbeiten muss?

Kein Wechselmodell bei häuslicher Gewalt

Trotz scheinbar eindeutiger Vorgaben, bieten sich also durchaus sehr viele Konflikte an. Am Ende werden vielleicht wieder Gutachter über diese Punkte urteilen oder es wird einfach mal wieder mit der Keule „häusliche Gewalt“ um sich geschlagen. Denn häusliche Gewalt ist doch auch immerhin eine der Ausnahmen, das Wechselmodell nicht zu gestatten. Grundsätzlich ist das ja auch richtig. Bei einem prügelnden Elternteil darf man die Erziehungsfähigkeit durchaus in Frage stellen. Also wenn nichts mehr geht, dann geht die Frau ins Frauenhaus, wirft dem Mann häusliche Gewalt vor und schon ist die Sache geregelt. Dann kann die Frau in Ruhe ihre Koffer packen, quer durch die Republik ziehen und dann kann das Wechselmodell allein aufgrund der räumlichen Distanz ja schon gar nicht mehr umgesetzt werden.

Das neue Wechselmodellgesetz

Ein Gesetz muss ja immerhin so geschrieben werden, das es Spielraum zulässt. Würde man die Formulierung darauf beschränken, das beispielsweise nur – wegen Kindesmisshandlung – rechtskräftig verurteilte Eltern vom Wechselmodell ausgeschlossen würden, hätten also auch mutmaßliche Kindesmisshandler die Chance, das Wechselmodell zu erhalten. Das werden letztlich die Argumente der Alleinerziehendenverbände sein, die nun in das letzte Gefecht gegen das Wechselmodell ziehen.

Mit der radikalfeministischen Gruppe von Alleinerziehenden (die ja bekanntermaßen Jeden Tag die Welt retten…) will sich die deutsche Politik sicher nicht anlegen, zumal einerseits ja auch wieder Wahlen stattfinden und in der deutschen Politik genug Gegner gegen das Wechselmodell vorhanden sind. Da lässt man sich doch als „fürsorgliche Mutter“ nicht vorschreiben das plötzlich irgendso ein „bekloppter Vater“ das Kind bekommt….

Wir können also gespannt sein, was die deutsche Justiz machen wird. Und wenn Sie an meinen Bedenken zweifeiln, möchte ich Ihnen noch einmal die Entscheidung des europäischen Gerichtshofs für Menschenrecht in Erinnerung rufen: Alle Eltern bekommen das gemeinsame Sorgerecht! Auch die unverheirateten Väter….. Soweit die Theorie. In der Praxis gibt es immer noch genügend Eltern, die von der gemeinsamen Sorge ihrer Kinder ausgegrenzt werden.

Nachfolgend geben wir Ihnen noch einmal die komplette Übersetzung (Quelle vaterlos.at) wieder:

Gleichheit und gemeinsame elterliche Verantwortung, die Rolle der Väter Parlamentarische Versammlung

1. Die Parlamentarische Versammlung fördert konsequent die Gleichstellung der Geschlechter am Arbeitsplatz und im Privatbereich. Wesentliche Verbesserungen in diesem Bereich, auch wenn sie immer noch nicht ausreichend sind, können in den meisten Mitgliedsstaaten des Europarates beobachtet werden. Innerhalb der Familie muss die Gleichstellung von Eltern gewährleistet und gefördert werden, von dem Moment an, wo das Kind auf die Welt kommt. Die Beteiligung beider Eltern in ihrer Erziehung des Kindes ist von Vorteil für dessen Entwicklung. Die Rolle der Väter gegenüber ihren Kindern, ebenso kleinen Kindern, muss besser anerkannt und angemessener bewertet werden.

2. Gemeinsame elterliche Verantwortung bedeutet, dass die Eltern bestimmte Rechte, Pflichten und Verantwortlichkeiten gegenüber ihren Kindern haben. Tatsache ist jedoch, dass Väter manchmal mit Gesetzen, Praktiken und Vorurteilen konfrontiert werden, die dazu führen können, ihnen die dauerhafte Beziehung zu ihren Kindern vorenthalten. In seiner Resolution 1921 (2013) “Die Gleichstellung der Geschlechter, der Vereinbarkeit von Privat- und Berufsleben und gemeinsame Verantwortung”, fordert die Versammlung die Behörden der Mitgliedstaaten auf, das Recht der Väter zu respektieren, um die gemeinsame Verantwortung sicherzustellen, dass das Familienrecht im Falle einer Trennung oder Scheidung die Möglichkeit der gemeinsamen Obsorge im besten Interesse für die Kinder, auf der Grundlage gegenseitiger Vereinbarung zwischen den Eltern, sicherstellt.

3. Die Versammlung möchte hierbei hervorheben, dass die Achtung des Familienlebens sowohl durch das Grundrecht der in Artikel 8 der Europäischen Menschenrechtskonvention (ETS No. 5), sowie durch zahlreiche internationale Rechtsinstrumente, zu bewahren ist. Für jeden Elternteil und sein Kind ist die Möglichkeit, zusammen zu sein, ein wesentlicher Bestandteil des Familienlebens. Eltern-Kind-Trennung hat unheilbare Auswirkungen auf ihre Beziehung. Eine solche Trennung sollte nur von einem Gericht und nur unter außergewöhnlichen Umständen mit ernsten Risiken für das Wohl des Kindes angeordnet werden.

4. Darüber hinaus ist die Versammlung überzeugt, dass die Entwicklung gemeinsamer Obsorge hilft, Geschlechterstereotypen in Bezug auf die Rolle von Frauen und Männern in der Familie zu überwinden, welche lediglich ein Spiegelbild der soziologischen Veränderungen darstellt, wie sie sich in den letzten fünfzig Jahren in Hinblick auf die Privat- und Familien-Sphäre entwickelt hat.

5. Angesichts dieser Überlegungen fordert die Versammlung die Mitgliedstaaten auf:

5.1. das Europäische Übereinkommen über die Ausübung von Kinderrechten (ETS Nr 160) und das Übereinkommen über den Umgang mit Kindern (ETS Nr 192) zu unterzeichnen und / oder zu ratifizieren, wenn sie es nicht bereits getan haben,

5.2. das Haager Übereinkommen von 1980 über die zivilrechtlichen Aspekte internationaler Kindesentführung, sofern sie es noch nicht gemacht haben, zu unterzeichnen und/ oder zu ratifizieren und diese in einer Form umzusetzen und zu implementieren, dass sichergestellt ist, dass jene Behörden, welche für die Durchsetzung zuständig sind, diesen umgehend nachkommen und sie befolgen.

5.3. sicherzustellen, dass die Eltern die gleichen Rechte gegenüber ihren Kindern nach dessen Rechtsvorschriften und Verwaltungspraxis haben, und jedem Elternteil das Recht garantieren, informiert zu werden, und ein Mitspracherecht bei wichtigen Entscheidungen, die das Leben und die Entwicklung ihres Kindes beeinflussen, im besten Interesse des Kindes zu erhalten.

5.4. von ihren Gesetzen jede Benachteiligung zu entfernen, die auf dem Familienstand der Eltern basiert, die ihr Kind anerkannt haben;

5.5. in ihre Gesetze den Grundsatz der Doppelresidenz (Wechselmodell) nach einer Trennung einzuführen, und Ausnahmen ausschließlich auf Fälle von Kindesmisshandlung, Vernachlässigung, oder häuslicher Gewalt einzuschränken, mit jener Zeitaufteilung, in der das Kind mit jedem Elternteil lebt, die entsprechend den Bedürfnissen und Interessen des Kindes angepasst sind;

5.6. respektieren das Recht der Kinder in allen Angelegenheiten angehört zu werden, die sie betreffen, wenn sie ein ausreichendes Verständnis für die betreffenden Fragen besitzen;

5.7. berücksichtigen die geteilte Betreuung bei der Vergabe von Sozialleistungen;

5.8. setzen alle erforderlichen Schritte um, damit Entscheidungen in Bezug auf den Wohnsitz der Kinder und deren Zugang zu diesen Rechten voll durchgesetzt werden, inklusive dem Nachgehen von Beschwerden bezüglich Behinderung der Kindesübergaben;

5.9. Mediation im Rahmen der juristischen Familienverfahren, die Kinder involvieren, zu fördern, insbesondere durch die Einführung einer gerichtlich angeordneten Pflicht der Informationsberatung, um die Eltern aufzuklären, dass die Doppelresidenz (Wechselmodell) eine sinnvolle Option im besten Interesse des Kindes darstellt, und eine solche Lösung zu erarbeiten, indem sichergestellt wird, dass die Mediatoren eine angemessene Schulung erhalten und durch die Förderung der interdisziplinären Zusammenarbeit auf der Grundlage des “Cochemer Modells” trainiert sind;

5.10. stellen sicher, dass alle Fachkräfte, die während des Familien-Gerichtsverfahrens in Kontakt mit Kindern kommen, die notwendige interdisziplinäre Ausbildung auf die spezifischen Rechte und Bedürfnisse von Kindern der verschiedenen Altersgruppen besitzen, wie auch sonst bei allen Verfahren, in die Kinder involviert sind, den Leitlinien des Rates für eine kinderfreundliche Justiz entsprechen;

5.11. Elternschaftspläne zu fördern, die Eltern ermöglichen, die wichtigsten Aspekte, die das Leben der Kinder betreffen, selbst zu bestimmen und die Einführung der Möglichkeit für Kinder, eine Überprüfung der Vereinbarungen, die sie selbst betreffen, zu überprüfen bzw. zu bewerten, insbesondere ihrem Wohnort;

5.12. bezahlten Elternurlaub für Väter einzuführen, wobei ein Modell der nicht übertragbaren Karenzzeiten zu bevorzugen ist.

Nachfolgend das Dokument im engl. Original und zum Download:

www.vaeter-ohne-rechte.at/wp-content/Europarat-Resolution-2079-equality-and-shared-parental-responsibility-the-role-of-fathers.pdf

80 thoughts on “Das Wechselmodell kommt oder etwa doch nicht?

  1. Ein liebender Vater 07/02/2017 at 16:23

    Erstmal beginne ich mit einem langen Zitat:

    “ Väter und Mütter für Kinder 25/10/2015 at 13:04
    … Ich glaube viele Trennungen passieren, weil die Familie finanziell schlecht dasteht. Die Frau arbeitet nicht / weniger und hat plötzlich nur noch ein kleines „Taschengeld“ über. Dann hört sie, wieviel Geld sie für sich und die Kinder bekommen würde, wenn sie sich trennt und stellt fest „uih das ist ja mehr als was ich jetzt habe“ und dann kommt es zur Trennung.
    Das sollte man also auf jeden Fall mal weiter verfolgen… Aber die Frage ist ja nun, welches Modell NACH einer Trennung wohl am besten wäre und welche Alternativen für alle Beteiligten am besten wären? Oder gelangen wir zu der Übereinkunft, das
    – Eine Trennung immer doof ist für die Kinder, weil die Bedürfnisse des Kindes weder mit einem „Alleinerziehendenmodell“ noch mit einem „Wechselmodell“ gerecht werden kann?
    – Familien besser gestärkt werden müssen, sowohl finanziell auch in der Beratung durch das Jugendamt und das die Eltern lernen müssen, ihre Probleme aufzuarbeiten anstatt sich zu trennen?“

    DAS SEHE ICH EXAKT AUCH SO !

    Vorab:
    Ich gehe im folgenden der Einfachheit mal aus von …
    Mutter und Vater, die beide Ihre „bewußt in die Welt gesetzten“ Kinder lieben und sich gegenseitig auch lieben (oder zumindest geliebt haben).
    Weiterhin gehe ich davon aus, dass die Kinder von beiden Elternteilen gut behandelt werden und daher keine körperliche oder sonstige Gewalt fürchten müssen.
    Ebenso gibt es zwischen Vater und Mutter keine Gewalt.
    (Also schließe ich hier mal – einer zielführenden Argumentation zuliebe – alle Extremfälle, die auch den Kindern schaden könnten, aus).

    Meine Meinung:
    Es ist eigentlich fast ZU SPÄT Kinder OPTIMAL zu betreuen, wenn die Trennung der Eltern schon vollzogen ist. Denn dann ist der Streit und Trennungsstress bei allen Beteiligten (auch bei den Kinder!) schon da.

    Also als „früherer Ansatz“:
    Welches ist insgesamt das optimale Modell für die Kinder: 1. klassische Familie ODER 2. Wechselmodell ODER 3. Residenzmodell ???

    Meine Meinung (und auch die klare Aussage meiner Kinder vor der Scheidung):
    Ich denke alle Kinder wünschen sich grundsätzlich beide Eltern … .
    Dies kann nur dann auch gelebt werden, wenn sich beide Elternteile IRGENDWIE AUF AUGENHÖHE begegnen können. Das geht i.d.R. nur in zwei der obigen drei Modelle. (Die Auswahl überlasse ich HIER mal jedem selbst.).

    Heutige Gesetzgebung:
    Nach heutigem Recht läuft die Mutter nahezu NIE Gefahr ihre Kinder nach einer Trennung zu verlieren.
    Zudem existieren zahlreiche Gesetzesgrundlagen die dies nachhaltig untermauern UND sogar pauschale finanzielle Forderungen an den „Verlierer“ aus der Trennung stellen.
    Wie es den Kindern und dem Vater dabei geht fragt niemand.

    Ergebnis:
    Die angedachte Trennung wird wesentlich leichtfertiger von der Mutter umgesetzt als dies bei anderen Rahmenbedingungen der Fall wäre.

    Folge heutiger Gesetze:
    Die Eltern begegnen sich – nach erfolgter Trennung – eben nicht mehr auf Augenhöhe, weil der „Erzeuger“ (sehr netter juristischer Begriff) quasi von der tatsächlichen Betreuung und Erziehung seiner eigenen leiblichen Kinder (die er … aus und in Liebe zur Mutter der Kinder … mit ihr in die Welt gesetzt hat) ausgeschlossen wird. Die soziale Einheit Familie als „Zusammenleben von Mutter und Vater mit Ihren Kindern“ wird also „staatlich gefördert“ aufgelöst und somit auch den Kindern weggenommen.

    Lösungsansatz:
    Kinder werden sich wahrscheinlich nur dann wohlfühlen, wenn die Eltern miteinander vernünftig kommunizieren können, sollen und dürfen (also nicht Rechtsanwälte und Richter dazwischen stehen) und auch eine nur halbwegs gerechte Behandlung ihrer Eltern vor dem Gesetz erfahren. Auch die Kinder sind nicht doof: Sie merken wer hier wie behandelt wird … und genau das wirkt sich wiederum nicht positiv auf die Sozialisierung der Kinder und das Zusammenleben mit den Eltern aus.

    Vorbeugung ist besser als Heilung:
    Sollte nicht besser erstmal die Familie gefördert, geschützt, unterstützt und ggf. sogar durch „z.B. mehrere Mediationspflichttermine beider Eltern vor einer Scheidung“ vorrangig als bestes Modell an erster Stelle stehen ?
    Leider wird in Deutschland aus „in guten wie in schlechten Zeiten“ immer schneller „in guten wie in reichen Zeiten“, d.h. sobald es irgendwo kriselt ist schon Schluß. Loyalität sind anders aus. Und wer NICHT ernsthaft loyal zu seiner eigenen Familie steht sollte hinterher NIE besser gestellt werden als dies vorher in der Ehe der Fall war.

    Also:
    In jedem Fall ist für die Kinder nur ein Modell gut, bei dem beide Elternteile ansatzweise gleichberechtigt sind … ob das Modell nun ein Wechselmodell ist (wenn die klassische Familie schon gescheitert ist) oder eine andere Variante des Zusammenlebens, die noch nicht formuliert ist und noch gefunden werden muß.

    Immer weiter gesetzlich gefördert „Alleinerziehende“ zu produzieren, während der andere Elternteil (egal ob Mann oder Frau) ungewollt von der Kindesbetreuung de facto fast komplett ausgeschlossen wird und somit seinen Kindern genommen wird … das kann doch keine wirkliche Lösung sein !

  2. Sascha 19/06/2016 at 15:25

    Vieles wurde gesagt und es sind einige extreme Meinungen und Beispiele dabei. Meiner Meinung nach ist es optimal, wenn die Eltern sich verständigen können – auf welche Regel auch immer. Aber darum geht ja nicht. Es geht darum, wenn sich die Eltern eben nicht verständigen können. Und dann ist es aktuell noch so, dass einer das Kind betreut, der andere zahlt und gelegentlich das Kind – vielleicht – mal sieht. Wenn nicht Krankheit oder ähnliches dagegen spricht…. Warum also grade im Streitfall nicht das Wechselmodell? So begegnen sich streitende Eltern sicher eher auf Augenhöhe und das Kind wird eben nicht mehr zum Streitfall!

  3. Violilli 05/04/2016 at 20:39

    Ein Wechselmodell ist für Männer total attraktiv: man lässt die Frau die Geburten machen und sich um die Kinder kümmern (wenn sie stillt oder einen Kaiserschnitt hatte, kann sie sich eh nicht wehren) und verlässt sie dann, wenn sie verbraucht ist und nicht mehr so hübsch aussieht. Besonders gut funktioniert das, wenn man nach den Geburten die Frau tyrannisiert (hinter dem Rücken, versteht sich, dann wenn das Publikum das Haus verlassen hat). Geht sie, weil sie es nicht mehr aushält, dreht man den Spießrum und sagt, man wäre verlassen worden! Und das Familienrecht sei so ungerecht und männerfeindlich! Dann besteht man auf einem Wechselmodell und bekommt es auch – zum Glück gibt es ja Frau Sünderhauf, wie gut! Als Mann schmückt man sich dann damit, ein „neuer Vater“ zu sein und erntet Lob von der Gesellschaft. In Norwegen, dem Vorzeigeland für Wechselmodelle, sind übrigens die Trennungszahlen europaweit am höchsten. Dort wird jede 2. Ehe geschieden. Nur ist noch niemand auf die Idee gekommen, den Anstieg der Trennungszahlen mit dem Betreuungsmodell der Kinder ins Verhältnis zu setzen.
    Familie hat ausgedient – Es lebe das Wechselmodell! Und zwar als Standardlösung! Die Kinder werden es uns danken!!! Wozu braucht man ein Zuhause? Es gibt doch Betreuungseinrichtungen!

  4. Sven Beilfuß 05/04/2016 at 08:29

    Liebe Mamas und Papas,
    Kinder brauchen Ihre Mama und Ihren Papa zu gleichen Teilen! Sie brauchen von beiden GEBORGENHEIT, GEBORGENHEIT, GEBORGENHEIT-LIEBE,LIEBE,LIEBE!!!

    Bestätigung von 100% der Kinder auf der Welt!!! Ab damit ins Grundgesetz!!!

  5. Fidelia 05/03/2016 at 23:14

    Es wird argumentiert, dass wir hier in Deutschland der Entwicklung hinterher hinken; Fakt ist aber, dass in Australien (welches uns hier unter anderem auch vorgehalten wird) schon Studien vorliegen, die belegen, dass Kinder, denen das Wechselmodell auferlegt wurde (ein Lebensstil, welchen die Eltern niemals so lange durchstehen würden), verschiedene Auffälligkeiten zeigen. Unter anderem extremes Klammern an der Mutter, Konzentrationsschwierigkeiten, Hyperaktivität und auch chronische Erkrankungen wie Asthma. Außerdem wird nur ein geringer Teil der Kinder in den „Vorzeige-Ländern“ tatsächlich im paritätischen Wechselmodell erzogen; auch Frankreich hat schon Erfahrungswerte, und diese sind lange nicht so fantastisch, wie mancher Deutsche im Väter-Idealisierungswahn behauptet. Wie kann man überhaupt nur auf die Idee kommen, dass irgendein Mensch (egal ob groß oder klein) sein Leben zur Hälfte hier, zur Hälfte dort verbringen möchte? Das ist Sadismus, Egoismus oder im besten Falle die pure Naivität. Kinder werden ihren Weg zu liebevollen Vätern finden, vor allem wenn sie über den Zeitpunkt und die Menge des Kontaktes zu ihm selbst entscheiden dürfen.

    • Victor 07/04/2016 at 14:06

      Wir hinken in Deutschland der Entwicklung hinterher! Jedes Kind hat das Recht auf Vater und Mutter zu gleichen Teilen. Vor der Verfassung sind wir alle gleich. Ich frage mich daher wie man von einem Väter-Idealisierungswahn sprechen kann. Es gibt auch keine wissenschaftlichen Studien aus Australien, welche die von Fidelia beschriebenen Auffälligkeiten beschreiben. Die Vorteile des Wechselmodels haben den Europarat „einstimmig“ überzeugt! Beim Wechselmodel von Sadismus, Egoismus oder Naivität zu sprechen zeigt eine von Vorurteilen geprägte Einstellung und ist nicht sonderlich konstruktiv. Wer soll den deines Erachtens über den richtigen Umgang entscheiden. Die Mutter als allmächtiges und über der Verfassung stehendes Wesen? Ist das nicht ein wenig selbstherrlich?

      • Violilli 07/04/2016 at 19:41

        Wenn jedes Kind angeblich ein Recht auf Vater und Mutter zu gleichen Teilen hat, warum dann erst nach einer Trennung und nicht schon vorher? Dann würden ja alle Väter in Deutschland, die nicht genauso viel Erziehungszeit nehmen, wie Mütter ( und das ist die überübergroße Mehrheit der Väter in Deutschland) das Recht ihrer Kinder mit Füßen treten! Dann müsste man eigentlich alle amanager, Wissenschaftler, Politiker, Künstler, Autoren, im Ausland Tätige, berufsmäßig Pendelnde strafrechtlich verfolgen, weil sie die Rechte ihrer Kinder missachten! Alle Eltern, die ihr aKind zur Adoption freigeben, müssen ins Gefängnis! Alle Samenspender ebenfalls, denn sie nehmen ihren Kindern das Recht auf beide Eltern zu je gleichen Teilen!!!

  6. Anna 29/10/2015 at 06:55

    Ich finde auch nichts Verwerfliches dran, wenn eine Frau Hausfrau ist. Ich verwehre mich gegen die Lüge, Hausfrauen würden nicht arbeiten. Ein knapp 200qm Haus zu putzen, dauert alleine schon 10h die Woche und kostet knappe 200 €, wenn man ein Putzunternehmen beauftragt. Das sollte der Mann dann auch wertschätzen und honorieren, auch im Falle der Trennung. Und dann gibt es viele Frauen, die wollen das nicht. Ich wäre begeistert gewesen, wenn mein Ex mit mir das WM gelebt hätte: Eine Woche ist die Mama für Kinderbetreuung und Haushalt zuständig und der Papa darf Geschäfts- und Freizeittermine machen, wie er will, die andere Woche ist es umgekehrt. Wäre doch eine super Sache. Dann hätte ich meinen Job auch nicht aufgeben müssen.

    • Väter und Mütter für Kinder 30/10/2015 at 10:19

      ja wenn man es objektiv betrachtet kommt das Wechselmodell den Frauen sogar sehr zugute, weil sie dann endlich Gleichberechtigung erlangen und eben auch ihrer Karriere nachkommen können! Und ich glaube das müssen sie auch. Wenn Frauen nämlich auf ihre Hausfrauenrolle reduziert werden und dann mit 30 ihr letztes Kind bekommen, dann haben die spätestens 50 nichts mehr zu tun ausser zu putzen und landen dann auf dem Abstellgleis. Mit 50 ist es schwer dann durchzustarten, da bereiten sich andere nämlich schon auf ihren Ruhestand vor. Ich glaube das Wechselmodell bietet den Frauen mehr Vorteile als den Männern.

      • Kairos 30/10/2015 at 11:58

        Grobe Fehleinschätzung!

        • Väter und Mütter für Kinder 30/10/2015 at 12:41

          In Bezug auf was? Das es mit 50 Jahren schwer ist, nochmal durchzustarten als Frau, die sich die letzten 20/25 Jahre nur um Haushalt und Kinder gekümmert hat?

  7. Violilli 28/10/2015 at 11:47

    Zu der Frage „Wechselmodell als Standardlösung“ hätte ich folgenden Lösungsvorschlag:
    Das Wechselmodell als Standardlösung (von dem dann bei Bedarf abgewichen werden kann, wenn z.B. die Einverdienerehe bestanden hat oder das Kind nicht wechseln möchte) wird genau ab dem Zeitpunkt eingeführt, wenn der Durchschnittsverdienst der Frauen in Deutschland gleich dem Durchschnittsverdienst der Männer ist, wenn die Erziehungszeit im Durchschnitt zu gleichen Teilen von Männern und Frauen wahrgenommen wird, und wenn Frauen und Männer im Durchschnitt genau gleich häufig verkürzt arbeiten. Bis dahin gilt: Standardlösung ist, (wenn die Eltern weder gewalttätig sind noch an schweren Krankheiten leiden), dass die Betreuung in der Konstellation, wie sie in der Ehe bestanden hat, vorerst beibehalten wird. Sie kann, wenn die Eltern und das Kind dies wünschen, an die jeweiligen Bedürfnisse nach und nach angepasst werden, z.B. können Mütter, die mit der Hausfrauenrolle unglücklich sind, die Betreuung nach und nach mehr an den Vater abgeben. Wenn er dies ablehnt, muss er Unterhalt zahlen, und zwar so, dass sich die Mutter eine Haushaltshilfe leisten kann. Umgangsboykott sollte strafrechtliche Konsequenzen haben.
    Dies wäre eine einfache und klare Regelung, die u.a. verhindern würde, dass das Kind die Eltern gegeneinander ausspielen kann (wenn ich aufräumen muss, will ich lieber bei dem anderen Elternteil leben …), oder dass die Eltern an dem Kind „ziehen“, weil sie der Meinung sind, der bessere Elternteil zu sein.
    Auf diese Weise hätte man mehrere Fliegen mit einer Klappe geschlagen: man lässt den Eltern die Wahl, in einer Einverdienerehe zu leben – die Väter, die sich dafür entscheiden, wüssten ja vorher, was auf sie im Falle einer Trennung zukommt. Bei einer Versorgermentalität der Frau müssten sie in der Ehe aktiv etwas dagegen unternehmen.
    Frauen, die sich gern um ihre Kinder kümmern, und darin vom Vater gern und freiwillig unterstützt werden, geraten im Falle einer Trennung nicht in die Armutsfalle und müssen nicht den Abriss der engen Bindung zu den Kindern durch ein Wechselmodell in Kauf nehmen. Väter, die sich selbst gern liebevoll um die Kinder kümmern, geraten nicht in die Situation, zum Zahl- und Besuchsvater degradiert zu werden, sondern sie können sich genauso wie in der Ehe weiter um die Kinder kümmern.
    Die Kinder behalten die Bindungen zu ihren Eltern genau in dem Maß, an das sie gewöhnt sind, und müssen nicht so riesige Anpassungsleistungen vollbringen.

  8. Violilli 26/10/2015 at 08:33

    Eine generelle Einführung des Wechselmodells würde dazu führen, dass viele Väter sich zur Trennung ermutigt fühlen, da es für sie billiger und einfacher ist, allein und mit dem Kindern in einem Wechselmodell zu leben, als ihre Frau zu unterstützen, wenn sie nach der Geburt von mehreren Kindern wieder in den Beruf einsteigen möchte.

    • Väter und Mütter für Kinder 27/10/2015 at 09:07

      ernsthaft? Das soll das Argument GEGEN ein Wechselmodell sein? Aktuell wird jede dritte Ehe geschieden! Bei den kinderlosen Paaren trennen sich warscheinlich noch mehr Paare. Warum sollte es für einen Familienvater billiger und einfacher sein, sich zu trennen und dann noch hälftig das Kind betreuen zu müssen? Ist es für Väter nicht viel einfacher und billiger nur eine Wohnung zu haben und gleichzeitig noch eine Frau zuhause zu haben, die putzt und kocht?
      Gerade wenn der Vater Nicht will das die Frau wieder in den Beruf einsteigt, wird er doch nicht das Wechselmodell haben wollen, weil er dann ja selber beruflich zurücktreten muss. Bei einem Wechselmodell geht es ja gerade UM eine Entlastung der Frau. Will der Mann also mehr Verantwortung für das Kind übernehmen, dann wird er das sicher gerne auch in der Beziehung machen und nicht eine Trennung zum Anlass nehmen, sich ums Kind kümmern zu müssen.

      Die Einführung des Wechselmodells wird sicher nicht dazu führen, das sich mehr Eltern trennen. Es ist sogar warscheinlicher das es weniger Scheidungen und Trennungen gibt, wenn das Wechselmodell das Standardmodell würde. Bislang ist eine Trennung ja eine gute Möglichkeit für Frauen, den alten Sack (den Ehemann) endlich loszuwerden und auch finanziell ganz gut wegzukommen bei der Sache. Würde das Wechselmodell standardmässig eingeführt, wären die Frauen gezwungen mit dem Ehemann immer noch zu kommunizieren, weil sie ja das Kind gemeinsam betreuen müssten. Hinzu kommen vielleicht andere Auseinandersetzungen, evtl. der Umzug in eine kleinere Wohnung und viele andere Nachteile für die Frau. Da liegt es nahe, das viele Frauen sich nicht leichtfertig trennen sondern noch mal ne Nacht drüber nachdenken ob sie sich wirklich trennen müssen.

      Müssen wir über dieses Argument noch diskutieren oder leuchtet das ein, das dieses Argument NICHT gegen ein Wechselmodell spricht? Haben Sie denn keine guten Gründe, die gegen ein Wechselmodell sprechen?

      • Kairos 27/10/2015 at 10:12

        Gegen ein Wechselmodell spricht nichts, außer die gegenwärtige Handhabung in den Familiengerichten,
        die stets Konflikte zwischen den Eltern befeuern, anstatt
        befriedend und beratend zu wirken. Das Familiengericht will nur Besitzverhältnisse „regeln“, also Gewinner und Verlierer feststellen im Streit um die elterliche Sorge.

        Seit ca. 15 Jahren geht man zumindest theoretisch davon aus, dass die gemeinsame
        elterliche Sorge grundsätzlich dem Kindeswohl dient.
        Dennoch wird vom Familiengericht immer ein Verlierer und ein Gewinner ausgemacht – einer dient angeblich nicht dem Kindeswohl, der andere vollumfänglich, ohne dass dies belastbar bewiesen werden müsste. Wie beim Viehhandel.

        Dabei gibt es zwei Elternteile, denen zu unterstellen wäre,
        dass diese an ihren Kindern interessiert sind, mit diesen
        Beziehungen haben, sie fördern und betreuen möchten.

        Für die „Altfälle“ ist und bleibt eine Anordnung des Wechselmodells schon aus rechtlicher Sicht problematisch, zumal Unterhaltsansprüche dann überprüft und den aktuellen Lebenslagen und beruflichen und sonstigen Möglichkeiten der Eltern sozial verträglich angepasst werden müssten. Sind die heutigen Familienrichter dazu fähig und in der Lage?

        Sonst aber spricht nichts dagegen, dass das sog. Wechselmodell für Eltern bindend sein soll. Allerdings
        hängt das gute Praktizieren eines Wechselmodells zunächst mit der Wohnortnähe der beiden Elternhäuser und dem Alter der Kinder zusammen.

      • Violilli 27/10/2015 at 15:46

        Meine Beobachtungen stammen alle aus den Väterstatements bei „Trennungsfac“, sie sind nicht erfunden:
        Väter raten zum Wechselmodell aus folgenden Gründen:
        Die Wohnkosten sind für gut verdienende Väter dieselben – egal, ob man nun mit Frau oder ohne wohnt. Die Kinder bei Verwandten oder Freunden unterzubringen ist billiger und wesentlich unkomplizierter, als sich mit einer Frau über die Betreuung oder die Finanzen abstimmen zu müssen. Die Wechsel werden durch einen Vergleich festgelegt. Um nicht mit dem anderen Elternteil kommunizieren zu müssen, wird die parallele Elternschaft gelebt. Die Schulsachen bleiben in der Schule, darum kümmert sich die Ganztagsbetreuung. Wenn die Kinder krank sind, springt die Mutter ein, froh darüber, ihr Kind außer der Reihe sehen zu dürfen.
        Als Vater gewinnt man extrem an Status, wenn man Kinder im Wechselmodell erzieht, man wird regelrecht dafür bewundert (im Gegensatz zu den Müttern 🙁 ) Das Wechselmodell steigert bei Vätern mit gutem Einkommen den Selbstwert.
        Dagegen steht man als Mann in einer Beziehung mit einer Frau, die nicht so viel verdient, wie man selber, als Depp da, der sich der Versorgungsmentalität der Frau untergeordnet hat.
        Von verschiedenen Kinderärzten ist beobachtet worden, dass die Kinder der heutigen Zeit zunehmend als Bindungsersatz anstelle eines Partners genutzt werden, da sie nicht so anspruchsvoll sind, wie ein gleichberechtigter Partner, man mit ihnen aber dennoch Nähe erleben kann.
        Im Wechselmodell hat man beides: Nähe, gleichzeitig Freiheit und absolute Entscheidungsgewalt über alles, was im eigenen Haushalt geschieht; das Wechselmodell ist als langfristig geplanter Lebensentwurf also durchaus attraktiv.

        Wenn ich Mann wäre, Kinder gern habe, mich nach Nähe sehne, aber dennoch unabhängig leben möchte und viel Wert auf Geld und Status lege, würde ich Kinder zeugen, Karriere machen, und, wenn die Frau ausgelaugt und nicht mehr so hübsch und leistungsfähig ist, unbedingt das Wechselmodell einem Familienleben vorziehen – es hat eindeutig Vorteile. (Solche Ratschläge gibt es bei Trennungsfac tatsächlich! Und nicht nur dort: Der Vater unserer Kinder war da wirklich offen: Er sagte, dass er nur geheiratet habe, um Kinder zu bekommen, die er im Wechselmodell großziehen könne, da für ihn dieses Modell die beste Lebensform sei.)

        Mein Beitrag zeigt, dass es auch die andere Seite gibt, das Gegenstück zu Ihrer Behauptung, ein Residenzmodell führe dazu, dass Frauen sich aufgrund der zu erwartenden Unterhaltszahlungen lieber trennen würden, statt an ihrer Ehe zu arbeiten. Diese Behauptung ist in vielen Fällen einfach Unsinn. In Deutschland bezahlen gerade einmal 20% der Väter den gesetzlich vorgeschrieben Unterhalt. Wenn man sich als Frau trennt, muss man automatisch damit rechnen, dass der Vater nichts oder nur einen geringen Betrag zahlen wird, sich „arm rechnet“ – für Mütter ist eine Trennung also keineswegs attraktiv aus pekuniären Gründen, sondern mit einem großen Risiko verbunden. Darüber hinaus gibt es auch Männer, die sich von ihren Frauen trennen – in diesen Fällen wird Ihre Argumentation als Beweis für die Notwendigkeit der Einführung des Wechselmodells als Standardlösung ganz und gar sinnlos, weil diese die Männer mit Trennungsabsichten ja nur noch bestärkt.

        Vielleicht wäre es eine Lösung, wenn WEDER den Frauen NOCH den Männern eine Trennung durch Gesetze zu leicht gemacht würde, sondern beide Eltern gleichermaßen nach der Trennung die Verantwortung für wichtige Lebensentscheidungen während der Ehe übernehmen müssen.
        Dies könnte z.B. so aussehen:
        Kinder haben intensiven und häufigen Kontakt zu BEIDEN Elternteilen, Frauen dürfen nicht die Umgänge vereiteln und müssen sich im Rahmen ihrer Möglichkeiten an der Finanzierung der Nachtrennungsfamilie beteiligen, wenn sie beruflich gut situiert sind und die Kinder es wünschen, ist ein Wechselmodell einzurichten, Männer dürfen durch Unterhaltszahlungen nicht an den Rand der Armutsgrenze gedrängt werden, das Betreuungsmodell wird an den Bedürfnissen der Kinder und der Finanzierbarkeit ausgerichtet und nicht an den Gerechtigkeitsbedürfnissen der Eltern oder einer Ideologie. Dabei werden z.B. folgende Dinge bedacht: Muss ein größeres Kind auf Unterstützung zur Ausbildung verzichten, damit die jüngeren Geschwister im Wechselmodell leben können? Wie ist hier zu gewichten (hat die paritätische Betreuung Vorrang vor der Ausbildungsförderung oder umgekehrt?) Ist die Paritätische Betreuung für das Kind lebensnotwendig, damit es nicht die enge Bindung zu beiden Eltern verliert, oder tut es auch ein erweiterter Umgang? Sollten für eine Paritätische Betreuung Hobbys, Förderungen auf bestimmten Gebieten (z.B. Begabtenförderung) oder Privatschulverträge gekündigt werden, die Kinder umgeschult werden?
        Wenn Eltern es schaffen, ihre Ressourcen und Fähigkeiten den Kindern zugute kommen zu lassen, statt auf einer Ideologie zu beharren, dann geht es den Kindern gut, ganz egal, in welchem Modell sie leben. Voraussetzung: BEIDE Eltern sind für sie da.

        • Väter und Mütter für Kinder 27/10/2015 at 17:18

          Liebe Violilli, vielen Dank für den Kommentar, der teilweise aber eben nicht auf die Sicht der Kinder blickt. Die Vor- und Nachteile für die Kerle sollte man an anderer Stelle diskutieren. Letztlich geht es doch um die Kinder.
          Am Ende kann ich Ihrem Lösungsvorschlag weitestgehend zustimmen. Vater und Mutter darf eine Trennung nicht zu leicht gemacht werden! Kein Elternteil darf den Umgang vereiteln und ein intensiver Kontakt zu beiden Elternteilen sollte ermöglicht werden. Ob das ein 15Tage/15 Tage Wechselmodell sein muss oder ob es dann am Ende 28/2 oder 20/10 wird, sollten die Eltern regeln. Wichtig ist hierbei meines Erachtens, das Eltern (genau wie Sie vorschlagen) nicht an die Armutsgrenze gedrängt werden dürfen. Die verschiedenen Regelungen sollten dementsprechend auch beim Unterhalt anders gewürdigt werden. Es kann doch nicht sein, das eine Mutter bei einem 16/14Tage Modell den selben Unterhaltsanspruch hat, wie wenn sie 30 Tage im Monat alleinerziehend ist. Fraglich ist auch, wie man beispielsweise Schule etc. würdigt. Mal angenommen das Kind geht auf eine Ganztagsschule oder vielleicht sogar auf ein Internat und jedes 2te Wochenende betreut der Vater die Kinder, dann hat er ja genau soviel Anteil an der Kinderbetreuung wie die Mama, würde aber dennoch so gestellt, als ob die Mutter die Kinder alleine betreut. Gilt umgekehrt natürlich auch für die Fälle wo die Kinder beim Vater leben und die Mutter zur Besuchsmama degradiert wird. Egal welches Modell letztlich gelebt wird, wichtig ist das die Eltern Frieden schliessen! Hierzu bedarf es der Unterstützung durch die Gemeinschaft (Jugendamt), denn das ist das wirkliche Interesse eines JEDEN (!!!) Kindes. Wir müssen die Eltern dazu zwingen die Verantwortung für die Kinder zu übernehmen und sich nicht vor Gericht zu streiten.

          • Violilli 27/10/2015 at 17:39

            Kann ich zu 100 % zustimmen 🙂

  9. Violilli 24/10/2015 at 21:27

    Da die Antwortfunktionen nicht richtig funktionieren, hier meine Antwort auf den Beitrag von Väter und Mütter für Kinder vom 24.10.: Die Regelung, dass im Wechselmodell beide Eltern zur Hälfte barunterhaltspflichtig sind, höhlt die Regelung zur Barunterhaltspflicht aus. Diese ist ein Konstrukt der Rechtsprechung, bei dem in Wahrheit keine Gelder fließen, die für die Kinder verwendet werden können: Beide Ansprüche werden, weil es ja sinnlos ist, Geld hin- und her zu überweisen, gegengerechnet und heben sich sich gegeneinander beinahe auf. Damit das Kind dennoch finanziell versorgt werden kann, geraten beide Elternteile in die volle Erwerbsobliegenheit. Diese funktioniert aber meist nur auf dem Papier und nicht de facto (wegen der schlechten Chancen auf dem Arbeitsmarkt wegen des ehebedingten Nachteils, der schweren Vermittelbarkeit wegen des Wechselmodells, der Immobilität etc.) und führt dazu, dass die Mutter in der Zeit, in der sie sich eigentlich um ihre Kinder kümmern möchte, irgendwelche Jobs annehmen oder kilometerweit pendeln muss. Das Geld, das den Eltern übrig bleibt, wird statt für die Kinder für die Finanzierung des doppelten Wohnsitzes eingesetzt.

  10. die beste Mama der Welt 22/10/2015 at 21:16

    Artikel 6 Absatz 4 im Wortlaut des Grundgesetzes meine Damen und HERREN

    „Jede Mutter hat Anspruch auf den Schutz und die Fürsorge der Gemeinschaft.“

    Genau, nur weil SIE und nicht ER das Kind 9 Monate getragen hat.

    Mehr ist dem nicht hinzuzufügen.

    • graf 08/03/2016 at 08:50

      dem wird auch nicht widersprochen – es steht aber auch nicht das Vater vom Alltag der Kinder ausgeschlossen werden!
      Kinder haben immer noch munter und Vater!

    • Markus 19/10/2016 at 04:37

      Was hat der Art. 6 Abs. 4 hier zu suchen?Der ist hier im Thema völlig unpassend, das es hier um die Erziehung, bzw. der Umgang in Form des Wechselmodels geht. Aber wenn die „beste Mama der Welt“ schon so kommt, dann komme ich hiermit:

      Art. 6 Abs. 2

      „Pflege und Erziehung der Kinder sind das natürliche Recht der Eltern und die zuvörderst ihnen obliegende Pflicht. Über ihre Betätigung wacht die staatliche Gemeinschaft.“

      Dieser Graf passt besser zum Thema und bezieht sich auf beide Elternteile!

      Ps.: Bei der Zeugung eines Kindes sind bis heute immernoch beide Elternteile verantwortlich(ausgenommen künstliche Befruchtung!), habe ich noch von keiner Mutter erfahren die sich selbst befruchten kann und das austragen der Kinder gibt den Müttern noch lange nicht das Recht, die Kinder als IHR Eigentum zu betrachten!

  11. Papa-Thomas 20/10/2015 at 14:49

    mir bleiben 936,60€ zum Leben ? wie soll ich ein Wechselmodel bezahlen ? Davon abgesehen gibt es ja immer noch Alleinerziehende Mütter die ja gar nicht wollen das der Vater die Kinder auf ihren Lebensweg begleitet !!! da wird wieder viel geredet umgsetzung aber wieder mal nicht möglich… gut Nacht Deutschland auf wiedersehen Gleichberechtigung

  12. Fiete 16/10/2015 at 12:47

    Holla, die Waldfee! Heiner, was hast Du hier für eine Shitstormtruppe auf Deiner Seite?
    Den verdrehten Textbausteinen nach eine Art mobiles Einsatzkommendo der „Mütterlobby“ u.ä. Väterhassseiten.

    Ich schmeiß hier einfach mal ein paar Links zu seriösen Daten, Fakten und Vorträgen zur pritätischen Doppelresidenz rein:

    http://twohomes.org/de_konferenz_2014

    http://twohomes.org/article69-Brucken-schlagen-zwischen-empirischen-Erkenntnissen-und-gesellschaftlicher-und-rechtlicher-Praxis

    http://www.isuv-online.de/?p=149018

    http://www.isuv-online.de/?p=148383

    http://de.scribd.com/doc/86789152/10-01-12-Wechselmodell-Christoph-Mandla

    http://www.kindernzuliebe.org/Elterninitiative_GEMV/Fachtagung.html

    ( eine Pressemeldung zum GEMV:
    http://www.internationalervatertag.de/images/presse/Vatertag_2015_Presse_Hamburg.pdf )

    Forschungsergebnisse zum „Wechselmodell“ – Prof. Dr. jur. Hildegund Sünderhauf im Vortrag:
    https://www.youtube.com/watch?v=HpV4AXJFqHQ

    Soviel für’s erste.

    • Väter und Mütter für Kinder 18/10/2015 at 16:18

      Hallo Fiete,

      vielen Dank für diese Links. Auch auf ich habe mich in der Vergangenheit natürlich intensiv mit dem Wechselmodell beschäftigt.
      Untersuchungen haben ergeben, das mehr als 90% der Kinder mit dem Wechselmodell zufrieden sind. Paradoxerweise liegt die Zufriedenheit beim (angeordneten !) Wechselmodell sogar weit über der Zufriedenheit von Kinder die in einer „klassischen Familie“ aufwachsen. (Mama und Papa wohnen zusammen)
      http://www.vaterlos.eu/kinder-mit-wechselmodell-zufrieden/

      Dennoch halten sich die Vorurteile gegen das Wechselmodell hartnäckig. Bereits Anfang 2014 habe ich mich mit den Vor- und Nachteilen mit dem Wechselmodell beschäftigt.
      http://www.vaterlos.eu/vorurteile-gegen-das-wechselmodell-stimmt-und-nicht/

      Aufgrund der positiven Ergebnisse hatte auch der deutsche Familiengerichtstag sich bereits 2013 FÜR das Wechselmodell ausgesprochen.
      http://www.vaterlos.eu/deutscher-familiengerichtstag-empfiehlt-wechselmodell/

      Schaut man sich die Kritiker an, so kommt die Kritik meist von Frauen/Müttern oder entsprechenden Verbänden, die alleinerziehend sind und sich mit diesem Modell in der Praxis noch gar nicht beschäftigt haben.

      Als einer der Hauptgründe GEGEN ein Wechselmodell wird häufig angeführt, das der häufige Wechsel die Kinder belastet. Also schauen wir uns dieses Argument doch einmal sachlich an:
      Wenn die Eltern also ein Wechselmodell dahingehend durchführen, das das Kind eine Woche bei Mama und eine Woche bei Papa verbringt, dann muss das Kind innerhalb von 4 Wochen jeweils 2 mal von Mama zu Papa fahren und 2 mal von Papa zu Mama.
      Genau so häufig wechselt ein Kind aber auch, wenn es alle 14 Tage den anderen Elternteil (meistens den Papa) besucht. Dieses Argument stimmt also nicht. Im Gegenteil. Zu dem 14tägigen Umgang kommt ja häufig noch ein Umgang an 1 Nachmittag pro Woche. Bei diesem Modell fährt das Kind innerhalb von 14 Tagen also 3 (!) mal zum Papa und wieder zurück. Innerhalb von 4 Wochen also 6 mal zum Papa und 6 mal wieder zurück.

      Sofern häufige Wechsel das Kind also belasten, spricht das FÜR das Wechselmodell, da das Kind durch das Wechselmodell viel weniger zwischen den Eltern hin und herwechseln muss.

      Dennoch wird dieses Argument immer wieder und wieder gebracht.
      Du hast also vollkommen recht, das es sich hierbei lediglich um einen Shitstorm einiger Mütter handelt, die ihr Kind meist als Objekt betrachten, über das sie die elterliche Gewalt ausüben wollen.

    • Victor 07/04/2016 at 15:30

      Vielen Dank!! Es ist schon erstaunlich, mit welchen Behauptungen in diesem Forum gegen das Wechselmodel gewettert wird.

  13. Violilli 15/10/2015 at 21:19

    Europaratsangehörige haben vielleicht genug Geld, um so ein Modell leben zu können. Im Falle der Männer, die aus der unteren Mittelschicht kommen und der Frauen, die aufgrund der Geburten beruflich nicht Fuß fassen konnten, ist für die Väter ein Wechselmodell auf den ersten Blick durchaus angenehm. Sie werden aber schnell feststellen, dass die Kosten des Wechselmodells für sie dieselben bleiben, wie wenn ihre Kinder in einem Residenzmodell bei der Mutter leben würden. Die doppelte Lebensführung der Kinder ist teuer, das weiß jeder, der selbst pendelt und zwei Wohnsitze hat.

    Verantwortungsvolle Mütter nehmen in der Regel den Mindestunterhalt nicht für sich, sondern sie verwenden ihn, um den Lebensunterhalt der Kinder zu finanzieren. Z.B. verwenden sie ihn dafür, um den Einkommensausfall zu kompensieren, der durch die geringeren beruflichen Chancen entsteht. Auf diese Weise können sie verkürzt arbeiten, sich um die Kinder weiter kümmern, so wie sie es (oft auf ausdrücklichen Wunsch der Väter schon in der Beziehung getan haben) und nach der Trennung gemeinsam mit dem Vater den Kindern ein Hobby oder Klassenreisen etc. ermöglichen.
    Bei einem Wechselmodell mit einem Verdiener aus der Mittelschicht und einer Geringverdienerin passiert aber Folgendes: Der Unterhalt, der eigentlich den Kindern zufließen sollte, wird nun für die doppelte Lebensführung verwendet.

    Die „Frau Mama“, die „neidisch auf das Geld des Vaters ist“, nimmt einen schlecht bezahlten Nebenjob an, um den fehlenden Unterhalt kompensieren zu können, oder pendelt, nimmt täglich 100km Fahrtweg auf sich, um überhaupt einen Job ausüben zu können, um das Modell finanzieren zu können.

    Die Kinder haben überhaupt nichts davon. Sie leiden unter der permanenten Finanzknappheit ihrer Eltern und unter dem Stress, der nun entsteht. Waren sie es ursprünglich gewohnt, dass einer der Elternteile zu Hause war und sich um sie kümmerte, gehen nun alle Energien der Eltern dahin, das Wechselmodell zu finanzieren. Meist sind Arbeitgeber nicht so flexibel, dass sie auf die Bedürfnisse von Wechselmodellfamilien eingehen können. Die Folge: Kinder sehen ihre Eltern nicht mehr, haben keinen geregelten Alltag mehr, werden permanent in die Fremdbetreuung abgeschoben oder bei Freunden untergebracht.

    Ich bin so eine Wechselmodellmama und spreche aus sechs Jahren Wechselmodellerfahrung mit unseren Kindern. Meine 7 jährige Tochter nässt übrigens ein, seitdem ich aus finanziellen Gründen pendle, weil der Vater wegen des Wechselmodells nur eine unterhaltsrechliche Ausgleichszahlung leistet und der Unterhalt für die Kinder wegfällt. Mein großer Sohn ist von der Wechselei psychisch so krank geworden, dass im Krankenhaus behandelt werden musste. Als ihm freigestellt wurde, nicht mehr wechseln zu müssen, hörte er sofort mit dem Wechseln auf und wurde wieder gesund.
    Ich kenne keine Familie, die so eine Verschleuderung von Ressourcen über mehrere Jahre durchgehalten hat. Als Lehrerin habe ich Schüler, die aufgrund von Wechselmodellregelungen an burnout erkrankt sind (ja, Sie hören richtig!!!). Eine Schülerin musste wegen eines Wechselmodells ihre Zeit am Gymnasium beenden. Sie war eine meiner besten Schülerinnen.
    Wechselmodellkinder sind als Schüler meistens permanent erschöpft und überfordert. Alle ihre Energien werden dazu gebraucht, um den familiären Stress auszugleichen, das Herumgereichtwerden von Bezugsperson zu Bezugsperson, von Fremdbetreuung zu Fremdbetreuung.

    Diejenigen, die das Wechselmodell in Deutschland letztlich bezahlen, sind die Kinder.

    In anderen Ländern mag das Wechselmodell funktionieren, weil diese Länder kinderfreundlicher sind (höhere Gehälter, kostenlose Kinderbetreuung, besser bezahlte Jobs für Frauen, bessere Teilzeitmöglichkeiten, ein größerer wohnortnaher Arbeitsmarkt etc… ) Hier in Deutschland ist das Wechselmodell für die Kinder eine Katastrophe.

    Man darf sich von den Politikern nicht Sand in die Augen streuen lassen: Bei all der Wechselmodellwerbung in Deutschland geht es letztendlich ums Geld: Frauen sollen in die Rentenkassen einzahlen, damit die Rentensysteme nicht zusammenbrechen.

    An die Kinder denkt keiner.
    Es gibt übrigens aus Skandinavien und Amerika die ersten Studien, die besagen, dass im Wechselmodell groß gewordene Kinder als Erwachsene anfälliger für Burnout und Depressionen sind. Ich erfahre es am eigenen Leib: So ein Leben ist einfach nur Stress, eine schöne Kindheit oder Geborgenheit kann ich dies nicht nennen. Die brauchen Kinder aber, wenn sie als Erwachsene gesund durchs Leben gehen sollen.

    • Väter und Mütter für Kinder 18/10/2015 at 16:19

      wollen wir das Wohl des Kindes wirklich am Geld festmachen? Natürlich hat das Wechselmodell NACHTEILE für die Väter. Aber daran sieht man mal das es den Vätern neben nicht um ihre eigenen Interessen geht, sondern das diese mehr am Wohl der Kinder interessiert sind!

      • Violilli 23/10/2015 at 09:49

        Es geht nicht um die Nachteile der Väter, sondern darum, dass die Finanzierung des Modells bei mehreren Kindern, die wechseln, und einem mittleren bis unteren Einkommen eines Elternteils auf der einen Seite und keinem bzw. einem Mindesteinkommen des anderen Elternteils auf der anderen Seite in vielen Fällen gar nicht möglich ist, ohne die Existenz der Nachtrennungsfamilie zu gefährden. Ist eine sichere Existenz nicht möglich, ist das Wohl der Kinder gefährdet – ein ziemlich hoher Preis für so ein Modell – finden Sie nicht?

        • Väter und Mütter für Kinder 24/10/2015 at 12:21

          ja und was ist dann die Lösung?
          a) Das Kind lebt bei einem Elternteil und der andere Elternteil muss sich dann totarbeiten, damit es der „Restfamilie“ gut geht? Wie viel muss man dann aus dem „entsorgten Elternteil“ rausquetschen damit das reicht?
          b) Die Familie bleibt zusammen und trennt sich gar nicht erst? Damit würde man zumindest eine Wohnung sparen, das Hin- und Herfahren fällt dann auch weg…
          c) ???? eigener Vorschlag….

          Natürlich kann man das Wechselmodell kritisieren und Schwachstellen finden! Dann bitte aber auch mit Alternativen kommen.

          • Kairos 24/10/2015 at 16:17

            Unterschied beim Wechselmodell:
            Kinder hier haben keinen Anspruch auf Mindestunterhalt.
            Warum gibt es ihn also, den Mindestunterhalt?

          • Väter und Mütter für Kinder 24/10/2015 at 17:08

            na das ist ja mal eine tolle Antwort auf meine Frage nach einer alternativen Lösung…. Aber ich will mal auf die Frage antworten: Natürlich haben Kinder auch beim Wechselmodell einen Anspruch auf Unterhalt und zwar gegenüber BEIDEN (!!) Eltern. Beide Eltern leisten dann Naturalunterhalt gegenüber dem Kind. Gegebenenfalls gibt es dann natürlich einen Ausgleich zwischen den Eltern. Das es hier keinen „Mindestunterhalt“ geben kann, ist ja logisch oder? Oder sollen beide gleichberechtigte Eltern sich dann gegenseitig den Mindestunterhalt überweisen? Oder worauf zielt Ihre Frage ab? Oder soll beim Wechselmodell ein Elternteil dem anderen Elternteil Barunterhalt leisten, obwohl er ja (wie der andere Elternteil auch) seinen Naturalunterhalt gegenüber dem Kind nachkommt?

          • Violilli 24/10/2015 at 21:08

            Sorry, aber wenn es für eine ehemals allein betreuende Mutter aus einer Einverdienerehe im Wechselmodell nicht mal einen Selbstbehalt gibt, dann geht es ja wohl den Vätern, deren Kinder im Residenzmodell bei der Mutter leben, finanziell wesentlich besser, oder? Und wie soll es dann erst den Kindern gehen? Habe ich übrigens alles am eigenen Leibe erlebt. Im letzten Jahr habe ich wegen Arbeitslosigkeit nach ehebedingtem Nachteil mehrere tausend Euro Schulden gemacht. Ich hatte genau 1300 € monatlich weniger zum Leben als der Selbstbehalt eines Vaters, dessen Kind im Residenzmodell bei der Mutter lebt. Wie es den Kindern damit gegangen ist, können Sie sich sicher vorstellen.

            Eine Alternative wäre:
            Die Kinder haben erweiterten Umgang, der Vater zahlt von dem Gehalt, das er für seine Festanstellung bekommt, Unterhalt, und zwar so viel, dass das Geld ausreichend ist, um mit den Kindern zusammen zu sein. Die Kinder haben dann zwar nur einen Wohnsitz, aber dennoch beide Eltern.

          • Violilli 24/10/2015 at 21:10

            Und was ich noch vergessen habe: natürlich geht die Mutter arbeiten, um auch zum Unterhalt der Familie beizutragen. Aber eben in einem Maß, dass es den Kindern damit gut geht.

          • Anna 25/10/2015 at 08:05

            Alternativen wären die Forderungen des Deutschen Familienverbands: Familien gerecht entlasten und ALLE Familienmodelle finanziell entlasten.
            http://www.elternklagen.de
            1. Wir brauchen ein sozialabgabenfreies Existenzminimum für ALLE, meinetwegen durch eine negative Steuer. Beispiel: Eine Mutter fängt als Altenpflegerin an und bekommt, wenn sie Glück hat 2000,00 € brutto. Das reicht in vielen Fällen nicht aus, um eine angemessene Wohnung zu finanzieren, da sie aufgrund der hohen Sozialabgaben nur 1600 € netto bekommt. Sagen wir mal 800 € für sie 600 € für jedes Kind, dann ist sie bei 2000,00 € sozialabgabenfreien Existenzminimum, welches sie durch eine negative Lohnsteuer ausgeglichen bekommt zzgl. der Hälfte des Kindergelds, dann reicht es. Genau das Gleiche gilt für den Vater und somit wäre das Wechselmodell genau so steuerlich gefördert, wie die Einverdienerehe. Genau so könnten viele Alleinrerziehende von der HartzIV-Aufstockung loskommen und müssten nicht mehr auf’s Amt. Alle Familienmodelle wären gleichermaßen gefördert.
            2. Kinder dürfen kein Armutsrisiko mehr sein. Das Armutsrisiko muss erst einmal auf beide Eltern verteilt werden. Wenn ein Ehepartner sich den Luxus eines Hausmanns bzw. einer Hausfrau leistet, muss derjenige bei Trennung das bezahlen, was die Hausarbeit gekostet hätte, wenn man sie von professionellen Dienstleistern eingekauft hätte, selbstverständlich unter Abzug von Unterkunft und Verpflegung. Wenn das von vorneherein klar ist, dann ist das auch fair und so mancher Mann wird motiviert, das berufliche Vorwärtskommen seiner Frau zu fördern.
            3. Insbesondere die Rentenansprüche sind bei Elternschaft zu teilen. Eltern muss klar sein, dass sie nicht nur Verantwortung für die gemeinsamen Kinder haben, sondern auch sich gegenseitig so unterstützen müssen, dass der andere beruflich vorwärts kommt und sich selbst versorgen kann! Z.B. indem er die Umgänge pünktlich und verlässlich wahrnimmt. Es kann nicht sein, dass eine Frau dem Mann den Rücken freihält, er Karriere macht, was er nicht hätte tun können, wenn er sich genau so wie sie um Haushalt und Kinder gekümmert haben, wie sie, sie aber allein gelassen wird mit der Jobfindung nach Jahren der Hausarbeit (was oft auch die Männer so wollen!)
            4. Wir brauchen Schulsysteme, die Eltern entlasten und nicht immer mehr und mehr Elternarbeit einfordern. Wenn ein Kind auffällig ist, soll es zur Therapie und schulkonform umerzogen werden oder es muss zur Logopädie, Frühförderung etc., weil die Lehrer ihrem Job, die Kinder individuell zu fördern, nicht nachkommen. Die Fahrten zur Logopädie bleiben dann i.d.R. an der Mutter hängen. Wir brauchen Schulen, wo dies alles integriert ist. Wenn die Kinder heimkommen, dann möchte ich mich nicht noch um Hausaufgaben kümmern müssen, sondern etwas Schönes mit den Kinder machen.
            5. Schulen sollten wirklich kostenlos sein. Ich muss jedes Schuljahr zu Beginn ca. 100 € pro Kind ausgeben für Arbeitshefte, Klassenkasse etc. und eine Skifreizeit für 300 € muss auch nicht sein.
            6. Last but not least: Die ganze HartzIV-Gesetzgebung muss angepasst werden ans Wechselmodell: Beide Elternteile müssen einen Anspruch auf eine genügend große Wohnung in der Nähe des anderen Elternteils haben!
            7. Man könnte die Selbstständigkeit von Müttern fördern, indem man dieses unsinnige Gesetz abschafft, nachdem man Minimum 350,00 € Krankenkasse bezahlen muss, wenn man mehr als 405 € netto verdient.

    • Fiete 18/10/2015 at 16:33

      Hallo Violilli,
      erst führst Du an, daß die paritätische Doppelresidenz im Schnitt meist nicht billiger kommt, als die sonstigen Wechselmodelle, bspw. das Einzelresidenzmodell, populistisch auch als „Alleinerziehung“ verbrämt.
      Dann erklärst Du, daß die Kinder unter „einer so geschaffenen finanziellen Belastung leiden würden“ und auch sonst „nichts von den Eltern hätten“.
      Erstens ist das logischerweise ein Widerspruch in sich und zweitens stehen dem die Untersuchuingsergebnisse entgegen, welche eindeutig besaagen, daß rund 90% der Kinder damit sehr zufrieden sind.
      Ich vermute mal, daß Du dermaßen gegen die besten Interessen des Kindes agitierst, weil Du Angst hast, finanzielle Einbussen zu erleiden, oder?
      Ist Dir das so viel wichtiger, als den Kindern zu gönnen, adäquat durch beide Eltern großgezogen zu werden, wie es sich gehört?

      • Violilli 23/10/2015 at 10:09

        Fiete, es wäre gut, wenn du richtig lesen würdest, bevor du mit Pauschalvorwürfen und Schatz-Weiß-Malerei um dich wirfst.
        Erstens: Dass Kinder mit beiden Elternteilen genau gleich viel Zeit verbringen müssen, um glücklich zu sein, ist eine Ideologie, keine bewiesene Tatsache. Besonders irrsinnig ist diese Ideologie dann, wenn sie von Elternteilen hervorgekramt wird, denen über Jahre hinweg nichts daran gelegen hat, ihre Zeit mit den Kindern zu teilen, die aber plötzlich im Falle der Trennung mit solchen Ideologien um sich werfen. Für mich ist das ein riesiger Widerspruch, der nirgendwo auf den Seiten deinen unzähligen Links zum Wechselmodell auftaucht.
        Zweitens habe ich nicht davon gesprochen, dass die paritätische Doppelresidenz genauso teuer ist, wie das Residenzmodell, sondern ich habe geschrieben, dass beide Modelle für nicht betreuende Elternteile in etwa gleich teuer sind. Auf der Seite des ehemals hauptbetreuenden Elternteils ist dieses Modell jedoch wesentlich teurer, als das Residenzmodell. Sie müssen oft unterbezahlte Billigjobs annehmen, um das Modell finanzieren zu können. Die Zeit, die sie für die Finanzierung des Modells investieren, geht für die Betreuung der Kinder verloren. Und wie ist es für die Kinder? Wenn ausreichend Barunterhalt fließen würde, könnte das Geld auch für die Kinder verwendet werden (Hobbies, Klassenfahrten, Ausbildung etc.). Dieses Geld fließt jedoch in die doppelte Lebensführung. Letztlich bezahlen die Kinder das Modell. Nun mag es ja für die Ideologen unter den Vätern gerecht zugehen, aber ob die Kinder das letztendlich auch so sehen? Ich bin auf die Forschungsergebnisse in ein paar Jahren gespannt. Ich persönlich könnte mir vorstellen, dass ein Kind, das irgendwann mitbekommt, dass es für die Gerechtigkeitsbedürfnisse der Eltern herhalten musste und dafür auf ein Musikinstrument, einen Auslandsaufenthalt und eine Ausbildungsunterstützung verzichten musste. Ich wäre, wenn ich das als erwachsenes Wechselmodellkind mitbekommen würde, wirklich sauer auf solche Eltern. Ich wäre auch sauer, wenn so ein Modell dazu führt, dass meine Mutter keine Zeit mehr für mich hat, weil sie in den Nachmittagsstunden irgend welche Zweit- und Drittjobs annehmen muss, um das Modell zu finanzieren.
        Entschuldige, aber das ist eine sinnlose Verschleuderung von Ressourcen, die eigentlich den Kindern zugute kommen sollten und nicht einer Ideologie.

        • Victor 07/04/2016 at 15:41

          Eine Alternative wäre:
          Die Kinder haben erweiterten Umgang, die Mutter zahlt von dem Gehalt, das sie für ihre Festanstellung bekommt, Unterhalt, und zwar so viel, dass das Geld ausreichend ist, um mit den Kindern zusammen zu sein. Die Kinder haben dann zwar nur einen Wohnsitz beim Vater, aber dennoch beide Eltern.

          • Violilli 07/04/2016 at 19:30

            Die Idee ist prima. Zuerst lassen die Männer die Frauen alle Arbeit machen, ihren Körper und ihre Kräfte verschleißen, machen in der Zeit gemütlich Karriere, beschaffen sich einen super Job u.s.w., und wenn die Frau dann verbraucht u nicht mehr so attraktiv ist u keine gute Stelle mehr bekommen kann, trennt man sich u lässt die Frau Unterhalt zahlen. Die Idee ist wahrhaft grandios. Schade nur, dass ich kein Mann bin. Aber ich hab mehrere Söhne, denen kann ich diesen Lebensentwurf ja mal vorschlagen.

          • Violilli 07/04/2016 at 19:50

            Warum führt man eigentlich nicht die Regel ein, dass Frauen im Bus hinte.n zu stehen haben? So eine Regel würde doch prima zu Ihren Vorschlägen passen, nicht wahr? Übrigens kann ich Ihrem Vorschlag durchaus zustimmen, und zwar in dem Falle, dass der Mann der Frau den Rücken für Ihre Karriete freigehalten hat. Dann ist so ein Vorschlag durchaus sinnvoll. Als allgemeine Regel für Deutschland, wo die Rollenverteilung überwiegend klassisch ist, ist dieser Vorschlag jedoch diskriminierend – und zwar für Frauen.

  14. Gergana 15/10/2015 at 20:07

    Bin ganz skeptisch bezüglich Wechseln Modell. Der Vater organisiert schnellstmöglich eine neu Frau, die bereit ist seine Kindern zu betreuen, damit sie selbst nicht mehr oder viel arbeiten muss und der Vater von Unterhaltspflichten entlassen wird. Er wird aber weiterhin seine Arbeit nachgehen müssen, sonst geht finanziell nicht auf. Also das Kind hat weiterhin nicht viel von seinem Vater. Die Mutter muss/ wird auch mehr arbeiten müssen, während ihr Kind von eine Nächste XY erzogen wird…
    Eine kranke Entwicklung!

    • Väter und Mütter für Kinder 18/10/2015 at 16:20

      Umgekehrt organisiert die „alleinerziehende Mutter“ schnell einen neuen Mann, der dann als „Ersatzvati“ die Aufgaben des eigentlichen Vaters übernehmen kann.
      Kann ja auch nicht besser sein oder?

      • Kairos 18/10/2015 at 21:14

        Ja. ist das so?
        Es gibt nicht so viele Männer, die die Verantwortung für Kinder anderer übernehmen, u.U. auch finanziell.
        Da lassen sie doch lieber Vater Staat machen.

        Eine Partnerschaft eingehen, das ist für Männer trotzdem immer drin, oder?
        Denn wenn es hart auf hart kommt, sind es eh die Kinder der Frau und eines anderen.

        • Väter und Mütter für Kinder 19/10/2015 at 08:08

          kommt mindestens genau so häufig vor, wie umgekehrt, das der Vater sich ne neue Frau sucht. Die meisten Väter die sich ne neue Frau suchen, suchen sich meist aber auch wieder ne neue Frau mit Kindern, bei denen sie dann den Ersatzdaddy spielen! Erklärt im übrigen dann auch, warum soviele Väter sich nicht um ihre eigenen Kinder kümmern..

          • Kairos 19/10/2015 at 09:12

            Ja, wie treffend, Männer „suchen“ Frauen mit Kindern.
            Die haben schon viele Erfahrungen, können Kinder betreuen. Und zumindest einer von vielen Vorwurfsgründen entfällt, wenn Mann fündig geworden ist:
            Beide haben schon gescheiterte Partnerschaften hinter sich – wohin also mit den Trennungskindern. Die rufen nach praktischen Lösungen…
            Das Vater“spielen“ – ist da eben inkludiert.
            Mutter zu sein ist niemals Spiel.

  15. Anna 15/10/2015 at 15:34

    Gute Idee, ich setzte mich dafür ein, dass Frauen genau wissen, was auf sie zukommt, wenn sie Kinder bekommen. Sie sollen erst warten, bis die Rahmenbedingungen stimmen und erst dann Kinder bekommen, also so in vielleicht 100 Jahren;-)

    • Väter und Mütter für Kinder 15/10/2015 at 16:33

      Welche Rahmenbedingungen braucht eine Frau denn, ein Kind in die Welt zu setzen?

      • Kairos 15/10/2015 at 19:00

        Welche Rahmenbedingungen Frauen brauchen um „ein Kind in die Welt zu setzen“?
        Sie brauchen soziale Absicherung und finanzielle Sicherheit, nachhaltige Vorsorgekonzepte, Ausgleich für erlittene körperliche Einbußen.
        Beim „In-die Welt setzen“ der Kinder braucht Frau übrigens auch verantwortungsvolle und sozialkompetente Männer,
        die sich bewusst sind, was sie tun.

        • Anna 16/10/2015 at 06:28

          Stimme ich 99% zu. Nur, dass ich die körperlichen Einbußen als gar nicht so schlimm empfinde. Was ich als absolut schlimm empfand, war, dass mein Ex mich zum Haumütterchen machen wollte, das außer Hausputz keine Hobbies mehr haben sollte. Ich fuhr meine heißgeliebten Freizeitaktivitäten und mein soziales Leben um 80% zurück, er um 0%.
          Ich habe wie gesagt genau den gleichen Beruf wie er gelernt und brachte kurz vor der Geburt des Kindes sogar ein klein wenig mehr Geld heim, als er mit Steuerklasse IV/IV! Du kannst Dir nicht vorstellen, wie energieraubend es ist, einer Arbeit nachzugehen, die einem nicht liegt und auch keinen Spaß macht.
          Aber Schluss mit Leben in der Vergangenheit. Ich habe gesagt: Jammern hilft nicht. Wenn es kein Unternehmen gibt, das eine Ingenieurin mit Kindern einstellt, dann muss ich eben selbst eins gründen und das werde ich in ein paar Jahren tun und ich werde die hochfähigen Langzeit HartzIV-Empfänger einstellen, die aufgrund ihres Alters keine Job mehr kriegen und natürlich BerufsrückkehrerInnen (das ist auch ein Männlicher dabei) die Chance geben, sich eine Rente wenigstens auf Grundsicherungsniveau zu verdienen.
          Übrigens das WM hat aus meiner egoistischen Sicht den Reiz, das mein Ex endlich genau so oft Müll raustragen muss, wie ich, nur ich habe ein Kind, das das nicht verträgt. Für das Zweite werde ich es sogar vorschlagen, weil ich der Meinung bin, es sei das Beste für dieses Kind!!

        • Väter und Mütter für Kinder 18/10/2015 at 16:22

          Und was ist ein verantwortungsvoller und sozialkompetenter Vater? wie soll der aussehen? Ein Vater der sich um die Kinder kümmert? Ja oder nein? Was bedeutet Sozialkompetenz?

        • Fiete 18/10/2015 at 16:39

          „Welche Rahmenbedingungen Frauen brauchen um „ein Kind in die Welt zu setzen“?
          Sie brauchen soziale Absicherung und finanzielle Sicherheit, nachhaltige Vorsorgekonzepte, Ausgleich für erlittene körperliche Einbußen.“
          Okay, dann sollten Frauen, die Angst haben, nach einer Schwangerschaft möglw. nicht mehr ganz so attraktiv zu sein, vielleicht wirklich besser auf Kinder verzichten, schon wg. der sozialen Kompetenz, oder was meinst Du Kairos?

          „Beim „In-die Welt setzen“ der Kinder braucht Frau übrigens auch verantwortungsvolle und sozialkompetente Männer,
          die sich bewusst sind, was sie tun.“

          Eben! Siehe oben.
          Das gilt nämlich auch umgekehrt.
          Frauen, die nicht verantwortungsvoll und sozial kompetent sind und nicht wissen, was sie tun ( zum Beispiel nicht bereit sind auch nach der Trennung dem Kind beide Eltern zu erhalten ), sollten besser keine Kinder bekommen. Zumindest schließe ich das aus Deinen Worten 😉

      • Anna 25/10/2015 at 08:08

        Kinder dürfen kein Armutsrisiko mehr sein.

        • Väter und Mütter für Kinder 25/10/2015 at 13:04

          Dieser Forderung / Feststellung kann ich umgehemmt zustimmen. Ich glaube viele Trennungen passieren, weil die Familie finanziell schlecht dasteht. Die Frau arbeitet nicht / weniger und hat plötzlich nur noch ein kleines „Taschengeld“ über. Dann hört sie, wieviel Geld sie für sich und die Kinder bekommen würde, wenn sie sich trennt und stellt fest „uih das ist ja mehr als was ich jetzt habe“ und dann kommt es zur Trennung.
          Das sollte man also auf jeden Fall mal weiter verfolgen… Aber die Frage ist ja nun, welches Modell NACH einer Trennung wohl am besten wäre und welche Alternativen für alle Beteiligten am besten wären? Oder gelangen wir zu der Übereinkunft, das
          – Eine Trennung immer doof ist für die Kinder, weil die Bedürfnisse des Kindes weder mit einem „Alleinerziehendenmodell“ noch mit einem „Wechselmodell“ gerecht werden kann?
          – Familien besser gestärkt werden müssen, sowohl finanziell auch in der Beratung durch das Jugendamt und das die Eltern lernen müssen, ihre Probleme aufzuarbeiten anstatt sich zu trennen?

          • Kairos 25/10/2015 at 15:03

            Jede dritte Ehe wird geschieden. Von überkommenen Idealen – Ehe, Vater, Mutter, Kind – zu träumen, ist
            völlig unrealistisch.

            Für Kinder ist Trennung tatsächlich immer „doof“.

            Wie, wann und ob diese die Trennung ihrer Eltern verarbeiten, ist nicht hinreichend bekannt.
            Viele Kinder zeigen Verhaltensänderungen auf Grund ihrer Traurigkeit und Enttäuschung, wenn sie
            gewahr werden, dass sich die Eltern nicht mehr einig sind.
            Diese Störungen halten mehr oder weniger lange an. Manchmal verschwinden sie erst nach langer Zeit.

            Kinder verstehen die Trennungsgründe ihrer Eltern nicht. Deshalb sollte man sie ihnen altersgerecht erklären.
            Dazu wäre es nützlich, eine Stelle zu kennen, die die Eltern darin unterstützt, die Reaktionen ihrer Kinder
            auf die Trennung der Eltern besser zu verstehen. Damit würden die Eltern in ihren veränderten Elternrollen gestärkt und könnten ihren Kindern bestimmter gegenübertreten.

            Die Kosten für eine therapeutische Unterstützung der Trennungsfamilien werden meist von den Krankenkassen übernommen, so dass man sich solche Hilfe suchen sollte.

            Nach den vielfältigen Erfahrungen mit dem Jugendamt und dessen Selbstverständnis ist aber dringendst davon abzuraten, diese „Schutz“-Behörde in der Meinung aufzusuchen, dass man dort Beratung, Unterstützung oder gar Hilfe erhalten könnte.
            Das Gegenteil wird zumeist der Fall sein. Das Jugendamt setzt nur den offenkundigen Willen der Politik um, die Gemeinschaften zu schwächen und zu zerstören, damit die Jungen jetzt und später besser händelbar, besser kontrollierbar und völlig abhängig
            sein sollen.

            Übringes – der Wunsch der Jungen, eigene Kinder zu haben, ist sehr rückläufig. Das sind Anpassungsbestrebungen bezogen auf die übelmeinende Familienpolitik in Deutschland, die derzeit Mütter eliminiert.
            Man sehe sich mal die Werbung an:
            Da gibt es Vater, Großvater, Kinder.
            Mütter, Großmütter mit Kindern gemeinsam sind unsichtbar.

          • Väter und Mütter für Kinder 25/10/2015 at 17:58

            Wir kommen immer mehr vom Thema ab. Nun haben wir also wieder ein Modell (Jugendamt) gefunden, wovon Sie abraten. Was ist denn nun der richtige Weg? Und was ist mit der Diskussion über das Wechselmodell? Welche Alternativen sind besser für das Kind und Warum?

          • Violilli 25/10/2015 at 22:57

            Bei uns war es so, dass der Vater sich trennen wollte.
            In vielen Familien geht die Initiative zur Trennung von den Vätern aus, da es für sie billiger ist, sich zu trennen und danach ein Paritätisches Wechselmodell einzufordern, als mit der Mutter der Kinder zusammen zu bleiben und sie nach der Geburt von mehreren Kindern darin zu unterstützen, einen Beruf ausüben zu können.

          • Anna 28/10/2015 at 07:58

            Der Ausdruck, „Die Frau arbeitet nicht“ empfinde ich als diskriminierend. Ich habe gestern geschlagene 8h mit ätzender langweiliger Hausarbeit verbracht. Vier Ladungen Wäsche, zusammengefaltet und aufgeräumt, zwei Waschmachinen frische Wäsche aufgehängt (ca. 1,5 h Arbeit), Straße gekehrt, Unkraut gerupft (1,5h), Müll rausgetragen, zwei Spülmaschinen ausgeräumt (15 Minuten), gekocht (1h), mit den Kindern gegessen (macht ausnahmsweise mal Spaß), gesaugt (30 Minuten, muss jeden Tag gemacht werden), Teppich geklopft, eingekauft, abgestaubt, Boden gewischt, Kissen gewaschen etc., ja und dann muss ich mir anhören, dass ich nicht arbeite. Und: Ich wollte keine Hausfrau werden! Ich musste meinen Job aus Erschöpfung aufgeben, weil mein Ex keinen Finger krumm gemacht hat, aber Saufen gehen bei den Kumpels, dafür hatte er immer Zeit!

          • Väter und Mütter für Kinder 28/10/2015 at 09:55

            ja aber müssen Väter die alleine leben diese arbeiten nicht auch machen? Grundsätzlich ist gegen eine Aufteilung der Aufgaben nichts einzuwenden. Wenn der Mann arbeitet und die Frau den Haushalt macht, dann bietet das dem Mann Vorteile, weil die Frau den Mann dann entlastet! Das Modell ist in Ordnung, wenn beide damit einverstanden sind. Es gibt viele Frauen, die in der Hausfrauenrolle glücklich sind und darin aufgehen sich um mehrere Kinder zu kümmern! Da ist nichts verwerfliches dran.
            Will die Frau aber auch arbeiten, dann muss der Mann entweder zuhause mit anpacken oder man braucht eine entsprechende Haushaltshilfe. Zumindest muss das Problem geklärt werden!

    • Kairos 15/10/2015 at 19:08

      Ja, Frauen sollten genau wissen, was auf sie zukommt.
      Information ist wichtig.

      In diesem Land kann es auch nicht der Lebenszweck einer Frau sein, nur Kinder zu gebären.

      • Fiete 18/10/2015 at 16:41

        „In diesem Land kann es auch nicht der Lebenszweck einer Frau sein, nur Kinder zu gebären.“
        Richtig!
        Und es kann nicht Lebenszweck der Männer sein, Frauen deren Kinderbesitzwunsch zu finanzieren.

        • Kairos 23/10/2015 at 15:08

          Männer können gleich auf Kinder verzichten, dann müssen sie für diese und die abgelegten Mütter dieser Kinder auch nichts bezahlen.
          Dann müssen sie auch nicht immer über Geld jammern oder darüber nachgrübeln, ob vielleicht jemand einen Vorteil aus ihnen zieht, weil man mal liiert war.

          Wenn sie also verzichten, können sie sich ganz auf ihren „Lebenszweck“ konzentrieren.
          Bereuen Sie, dass Sie nicht verzichtet haben?

  16. Berthold 14/10/2015 at 22:34

    Wie recht sie haben mit dem Väteraufbruch für Kinder!

  17. Anna 14/10/2015 at 12:04

    Das WM wird in vielen Fällen scheitern, wenn vorher nicht die Rahmenbedingungen geschaffen werden. In Deutschland muss immer noch einer von beiden Eltern die Karriere aufgeben, meist ist es die Mutter, obwohl sich 80% der jungen Frauen eine gleichberechtigte Partnerschaft wünschen, währen dies nur 40% der Männer tun. War jetzt eine Frau jahrelang Hausfrau und der Herr Papa zieht aus, weil er eine Jüngere hat, dann scheitert das WM schon daran, dass sie keinen adäquaten Job findet. Als Altenpflegerin (was ca. 100% dieser Frauen vom Arbeitsamt angeboten wird) kann sie nicht genug verdienen, um eine z.B. eine Drei-Zimmer-Wohnung zu finanzieren. Sie ist dann auf HartzIV und gilt dann vermutlich als Ein-Personen-Haushalt, bekommt also nichts für die Kinder aufgestockt. Wenn dann der Vater Kohle hat und in einer feinen Gegend wohnt, muss sie dann weit weg ziehen in eine maximal 45qm-Wohnung und das WM ist passé. Ihr vergesst bei Vaterlos.eu, dass wir nicht in Frankreich oder Belgien wohnen, wo es selbstverständlich ist, dass Mütter kurz nach der Geburt wieder anfangen, erwerbstätig zu sein. Wird eine Frau schwanger, wird sie sofort gebeten, einen Aufhebungsvertrag zu unterzeichnen. Wenn sie das nicht tut, die Karriere ist auf jeden Fall beendet. Die Herren der Vorstandsetagen haben immer noch das traditionelle Rollenbild vorgelebt bekommen. Es muss sich noch sehr viel ändern, bevor WM möglich wird. Und was ist, wenn dem Kind das viele Hin- und Her nicht bekommen. Bekommt es dann gesagt: Du hast das WM zu mögen, Kinderwillen ist Dreck wert?

    • Kairos 14/10/2015 at 14:49

      Das WM ist sicher nicht so gedacht, wie vielfach angenommen wird, nämlich dass Vater und Mutter sich paritätisch die Erziehung des Kindes teilen.

      Das WM ist ein Auslesemodell.

      Wer sich nämlich im Erwerbsleben nicht bewähren kann – das sind dann wohl überwiegend die Frauen, die ja bekannterweise sowieso schlechter bezahlt werden und sich schon bei der Berufswahl eher für „karrieregedeckelte“ und/oder soziale Berufe entscheiden-
      der scheidet nach einer gewissen Zeit als Elternteil von selbst aus.

      Denn: Unsere Kinder sind konsumgetrimmt – ganz dem Zeitgeist entsprechend.
      Die wenden sich dann dem Potenteren zu und der andere, der vielleicht „nur“ bedingungslose Liebe zum Kind zu bieten hat,
      bleibt auf der Strecke.

      Ein Beispiel:
      Ein 13 jähriges Kind wendet sich nach einem banalen Streit um eine nicht aufgeräumte Schreibtischschublade ans Jugendamt und stellt sich als Opfer seiner Mutter dar:
      Es habe nichts gedurft, nichts gehabt, sei geschlagen, beleidigt und nie unterstützt worden.
      Das alles stimmt zwar nicht, ist aber, so wissen die Kinder heute, sehr wirkungsvoll gegen Eltern einzusetzen.
      Das Jugendamt schickt das Kind erstmal nach Hause, anscheinend sieht es auch keine Gefährdung des Kindeswohls.
      „Komm morgen wieder, da haben wir mehr Zeit für dich!“
      So gesprochen, so getan:
      Das Kind geht am nächsten Tag wieder zum Jugendamt, obwohl es gar keine Probleme mit der Mutter hat.
      Die hat das Kind geweckt, hat ihm, wie jeden Tag, das Frühstück gerichtet und ihm einen guten Tag gewünscht.
      Das Kind kommt nicht aus der Schule zurück.
      Das Jugendamt nimmt das Kind in Obhut, mit der Mutter hat das Jugendamt gleich nichts zu besprechen.
      Das Jugendamt sieht heute eine Gefährdung des Kindeswohls.
      Es weiß da schon, es gibt nur eine dauerhafte Heimunterbringung, sonst hilft da nichts!
      Da spart man sich gleich jedes noch so kleine Angebot:
      Also keine Beratung, keine Unterstützung, ja noch nicht ein einziges Mal muss man in der Familie gewesen sein.
      Die elterliche Sorge wird vorläufig entzogen – denn die Mutter möchte eine Rückführung.
      Ein Gutachten wird gefertigt – ohne Beteiligung der Mutter.
      Begutachtungsergebnis war entsprechend Vorgabe:
      Mutter überhaupt nicht erziehungsfähig (sehr seltsam nach 13 Jahren ohne Jugendamtsbeteiligung!).
      Das Sorgerecht wird ganz entzogen, obwohl die Anschuldigungen widerlegt wurden und es keinerlei Beweise für die Behauptungen des Kindes gibt.
      Die nächst Instanz bestätigt den vollständigen Sorgerechtsentzug.
      Die allein erziehende Mutter – den Vater hatte man abgeschoben (das Jugendamt hatte im Verwaltungsverfahren
      eine Stellungnahme abgegeben, wonach das Kind „keinen Vater brauche“)-
      hatte also all diese Jahre zuvor alleine die finanzielle Last, war erwerbstätig, sogar mit Nebenjob, finanzierte dem Kind nach dessen Wünschen den Besuch einer Privatschule, Musikunterricht und den Tennisverein, aber am Ende :
      Alles „nichts“, weil die Mutter nicht so viel verdient wie das Kind noch Ansprüche hätte.
      Ein Amtsvormund wird bestellt – ohne vorrangig zu prüfen, ob geeignete Personen aus der Familie zur Verfügung stehen – u.a. der Vater, der sein Kind gerne erziehen würde und sich seit Jahren um Wiedereinreise bemüht.

      Die Mutter regt also an, einen Einzelvormund aus der Familie zu bestellen.
      Aber:
      Der Vater ist auch als Vormund nicht geeignet, der ist kindswohlschädlich, weil er im Ausland ist, also wird er als Vormund auch nicht in Betracht gezogen!
      (So das Familiengericht)
      In den Augen vieler ist das der reine Rassismus, aber nicht so für Familiengerichte – die orientieren sich nur am Kindswohl.
      Und Kindswohl = Kindeswille!!!

      Und der Kindeswille ist immer gerecht, wahr und kann nie rassistisch sein- und oft geht er konform mit dem Willen des Jugendamtes, also des Staates, der seine Heimindustrie am Laufen halten will, der das Konzept „Familie“ längst gekippt hat.
      Einen anderen Vormund aus der Familie will das Kind auch nicht, obwohl es Großeltern, Tanten und Onkel gibt.
      Fertig aus!

      Die Eltern sollen doch endlich aufhören, Anträge zu stellen,
      denn das Kind will seinen Weg im Heim machen, so schreibt das Kind (und die Erzieher diktieren es).
      Im Heim hat es seinen „sozialen Empfangsraum“ gefunden – Spaß und Freude und Unterstützung, die es angeblich zu Hause nie hatte.

      Und wer bezahlt die paar Tausend Euro Heimkosten?
      Richtig! Die entsorgte Mutter und andere Steuerzahler, die bei
      Kindern von Hartz IV Empfängern im Gegensatz dazu gar nicht so freigiebig sind:
      Solche Kinder, die dürfen sich nicht mit 18 eine eigene Wohnung wünschen. Die bleiben bei ihren Eltern bis 25 – Kindeswille hin oder her.
      Eh klar – erwachsene Kinder sind ja auch nicht mehr interessant für die Heimindustrie, die sind dann nichts mehr wert – so wie jetzt schon ihre Eltern.
      Basta!

      Und was ist mit dem Vater?
      Der bleibt in diesem Fall, wo der Pfeffer wächst – Vaterliebe,
      Vaterrecht hin oder her und kein Verein, kein Gericht, kein Europa, keine Welt und kein Gott kann etwas dagegen machen.

      • Anna 15/10/2015 at 13:37

        Lieber Kairos, ich hatte den gleichen Beruf wie mein Ex und mit Geburt des ersten Kindes war meine Karriere beendet und so geht es vielen Frauen. Nach dem ersten Kind kommt nichts mehr Intellektuelles. Aber mir geht es um die Kinder. Wenn es so wichtig ist, dass Kinder beide Eltern gleichermaßen bekommen, dann zahlt doch der Vater selbstverständlich weiterhin Unterhalt. Er will doch WM, d.h. er will, dass die Mutter in der Nähe bleibt, in einer genügend großen Wohnung und die Kinder genau so zu ihr Zugang haben, wie zu ihm. Also kümmert er sich auch darum, wenn die Frau das aus eigener Kraft nicht kann. Es geht ja ums Kindeswohl! Und die brauchen beide Eltern doch gleichermaßen, oder?

        • Anna 15/10/2015 at 13:46

          Sorry, Du schreibst immer sehr viel. Ich bin ganz Deiner Meinung Kindeswille = Kindeswohl. Nur der Kindeswille wird in Deutschland komplett ignoriert. Ich persönlich bin gegen jede Form von Standardmodell, denn es gibt keine Standardkinder. Ich finde, man muss den Willen des Kindes hören und beachten. Es gibt Kinder, für die ist WM gut, für andere nicht.

          Und was Deinen Satz „sich im Erwerbsleben nicht bewähren“ empfinde ich als ziemlich unverschämt. Die Tatsache, dass Mütter in Frankreich, Belgien und Schweden sich sehr wohl im Beruf bewähren, zeigt, dass es in Deutschland an den Rahmenbedingungen liegt und nicht an den Müttern. Und ich glaube, dass Deutschland eher aussterben wird, als dass sich hier etwas ändert.

          • Kairos 15/10/2015 at 14:45

            Leider haben Sie mich nicht verstanden.
            Wir sind gerade nicht gleicher Meinung, wenn Sie meinen, dass Kindeswohl gleich Kindeswille ist.

            Diese undifferenzierte Gleichsetzung beruht auf einem Missverständnis, denn Kinder können sich selbstverständlich auch etwas für sie gänzlich Schädliches wünschen, ohne die Konsequenzen abschätzen zu können.
            Warum denken Sie haben bisher die Eltern – lt. Grundgesetz – Inhalt und Richtung der Erziehung ihrer Kinder bestimmt?
            Kinder sind manchmal eben nicht in der Lage,
            das für sie Beste zu erkennen.

            Frauen bewähren sich im Erwerbsleben nicht so wie Männer, was Sie selber bestätigen.
            Diese Feststellung ist also nicht unverschämt sondern
            beruht auf Tatsachen.
            Das bedeutet also nicht, dass Frauen weniger wissen oder können.
            Es bedeutet, dass Frauen schlechter bezahlt werden, die „falschen“ Berufe ausüben (nämlich die, in denen man zwar viel arbeiten muss, aber wenig verdient) und seltener in Vollzeitstellungen gelangen, weil sie ja Kinder bekommen könnten und dann wegen Mutterschaft ausfallen oder weil das Kind krank ist, etc…
            Wenn also Frauen, die sich auf ein Familienmodell eingelassen hatten, gezwungen werden, ein WM anzunehmen, werden sie auf der Strecke bleiben.
            Die Väter werden eben nicht einsehen, dass Kinder beide Eltern brauchen und deswegen die auf dem Arbeitsmarkt benachteiligte Mutter entlasten oder unterstützen, sondern werden sich schleunigst um Ersatzbetreuung für die Kinder kümmern.
            Die übernimmt dann wieder eine Frau, die der Illusion nachhängt, ihr Lebenszweck sei die „Abhängigkeit“ von einem Mann, für den man auch dessen Kinder mitbetreut, wofür man die Anerkennung erhält, die der Frau sonst abgeht.
            Die biologische Mutter wird in eine Rolle gedrängt, die sie zwangsläufig nur schlechter erfüllen kann als der Vater mit besser bezahltem Job, es sei denn sie hat selber einen guten Job.
            Rein statistisch gesehen haben aber mehr Frauen einen schlechter bezahlten Job als Männer.
            Die „Rahmenbedingungen“ wurden in anderen Ländern auch erst erarbeitet und erkämpft.

            Die deutschen Frauen können nicht erwarten, dass
            positive Veränderungen ihrer Lebens- und Arbeitsbedingungen einfach vom Himmel fallen.
            Sie müssen sich dafür einsetzen, was sie nicht ausreichend tun.

            Da muss man schon bei der eigenen Lebensplanung ansetzen, die da auch heißen kann:
            Keine Kinder, dafür Bildung und Karriere.

            Sorry, warum sind solche Überlegungen also unverschämt?

          • Väter und Mütter für Kinder 15/10/2015 at 14:49

            Beim Kindeswillen ist zu unterscheiden zwischen dem

            • geäusserten Kindeswillen
            • und dem mutmaßlichen oder tatsächlichen Kindeswillen (dem Kindesinteresse)
      • Fiete 18/10/2015 at 17:35

        „Das WM ist sicher nicht so gedacht, wie vielfach angenommen wird, nämlich dass Vater und Mutter sich paritätisch die Erziehung des Kindes teilen.

        Das WM ist ein Auslesemodell.“

        Dazu ist offenbar etwas Allgemeinbildung hier vonnöten. „Das WM2 ist ein populistischer Begriff, der in die Irre füphrt. Es gibt viele „WMs“. Die leider immer noch übliche Einzelresidenz ist z.B. ein WM und zwar eines der ungünstigsten. Es verursacht die höchsten Kosten und die häufigsten Wechsel, wie oben ja schon vom Blogersteller angeführt.
        Die PD meint genau das, was Du bezweifelst, nämlich die paritätische Umsetzung der Sorge und des Unterhalts. Kurz gesagt: Das Kind hat beide Eltern zu ungefähr gleichen Anteilen. Also im Idealfal zu ca. 50:50%. Auch bei etwa 60:40% spricht man noch von PD. Etwa bei 70:30 hört es auf, je nach den qualitativen Anteilen, die dann noch möglich sind.

        „Wer sich nämlich im Erwerbsleben nicht bewähren kann – das sind dann wohl überwiegend die Frauen, die ja bekannterweise sowieso schlechter bezahlt werden und sich schon bei der Berufswahl eher für „karrieregedeckelte“ und/oder soziale Berufe entscheiden-
        der scheidet nach einer gewissen Zeit als Elternteil von selbst aus.“

        Das ist schlichtweg unsinnig. Erstens werden Frauen nicht generell schlechter bezahlt als Mäönner, besonders in den unteren und mittleren Einkommenbereichen nicht. Und warum sich Fraiuen im Erwerbsleben schlechter bewähren sollten als Männer, das erkläre doch mal bitte, möglichst ohne dabei in frauenfeindliche Rabulismen zu verfallen.
        Im übrigen können auch komplett arbeitslose Elternpaare ihre Kinder in diesem Staat ziemlich gut aufziehen.

        „Denn: Unsere Kinder sind konsumgetrimmt – ganz dem Zeitgeist entsprechend.
        Die wenden sich dann dem Potenteren zu und der andere, der vielleicht „nur“ bedingungslose Liebe zum Kind zu bieten hat,
        bleibt auf der Strecke.“

        Du hast offenbar ein ziemlich negatives Bild von Kindern und ihren sozialen Fähigkeiten. Zu unrecht, wie ich meine.

        „Ein 13 jähriges Kind wendet sich nach einem banalen Streit um eine nicht aufgeräumte Schreibtischschublade ans Jugendamt und stellt sich als Opfer seiner Mutter dar:
        Es habe nichts gedurft, nichts gehabt, sei geschlagen, beleidigt und nie unterstützt worden.“
        Derartiges kommt leider vor und ist das Egebnis einer profitorientierten Kinder- Und Sorgehandelspolitik, wie sicherlich einige Mitleser hier wissen.
        Die sollten dann aber auch wissen, daß diese Aufstachelung zur „selbstinitiierten Inobhutnahme“ erstens durch die Jugendämter und sie umgebende Drittleisterindustrie betrieben wird, und daß zweitens komplette Elterpaare davon am wenigsten, sog. „alleinerziehende“ Mütter am häufigsten betroffen sind.
        Das liegt einfach daran, daß ein Kind, welches beide Eltern zur Verfügung hat, in den stabilsten Verhältnissen lebt und v.dh. am schwersten angreifbar ist.
        Ein ganz wichtiger Punkt für die PD!

        „Und Kindswohl = Kindeswille!!!“

        Das ist mal wieder, mit Verlaub, einfach Unsinn.
        Das sog. „Kindeswohl“ ist subjektiver Eindruck desjenigen, der es ausspricht, im Gegensatz zu den besten Interessen des Kindes, welche sich u.a. aus dem gefestigten Willen des Kindes, und den Notwendigkeiten für ein adäquates Aufwachsen zusammensetzen. Z.B. ist es i.d.R. im besten Interesse des Kinds, von seinen Eltern großgezogen zu werden, das ist sein unverbrüchliches Recht, genauer ein Naturrecht und somit eines der höchsten Rechte dieses Planeten überhaupt.

        „Und der Kindeswille ist immer gerecht, wahr und kann nie rassistisch sein“

        Das soll vermutlich eine ungekennzeichnete Satire sein, die ich deshalb auch gar nicht erst kommentiere.

        Desweiteren diesen Quatsch:
        „Und wer bezahlt die paar Tausend Euro Heimkosten?
        Richtig! Die entsorgte Mutter und andere Steuerzahler, “

        Daß die höchsten Barunterhaltsleistungen, absolut wie prozentual von den Vätern erbracht werden, sei hier bloß als ein Faktum erwähnt, das diese Aussagen schon vollständig ad absurdum führt.

        Am Ende outest Du dann noch rein emotional und ohne Substanz Deinen offenbar unbezähmbaren Groll gegen Väter an sich, wodurch der seltsame Inhalt Deines Kommentars sich selbst entlarvt.

        • Kairos 25/10/2015 at 19:42

          „Das soll vermutlich eine ungekennzeichnete Satire sein, die ich deshalb auch gar nicht erst kommentiere.“

          Schlauberger!
          Und wer genau liest, der sieht da noch mehr Polemik und Sarkasmus im ganzen Text.
          Aber lesen und verstehen… naja.

          Noch einmal explizit für Sie:

          Das Wechselmodell oder auch wie Sie es nennen wollen, PD, ist ein Modell, wie der Name schon durchblicken lässt.
          Über Allgemeinbildung müssen Sie hier nicht referieren, auch wenn Sie offensichtlich ein Mitteilungsbedürfnis haben.
          Wir wissen aber alle, worüber wir sprechen.
          Verstehen Sie das?

          Modelle sind oft nicht ganz realitätskompatibel und deshalb nicht ohne Weiteres und nicht erzwungen durchsetzbar.
          Ihr offenbar favorisiertes und in Ihren Augen offenbar alternativloses, Modell hat Schwächen, wie jedes Modell.
          Das ist eine erwiesene Tatsache.

          Genauso, wie es erwiesene Tatsache ist, dass Frauen oftmals sogar in den denselben Jobs und in denselben Positionen w e n i g e r verdienen als Männer.

          Kann Ihr Modell also nur bestehen, wenn Sie von einer Gleichheit ausgehen, die es gar nicht gibt, oder worin liegt Ihr Problem, dass Sie diese Tatsachen leugnen müssen?

          Frauen verdienen weniger als Männer und sind häufiger in schlechter bezahlten Jobs/Teilzeitjobs erwerbstätig als Männer.

          Dies bedeutet, dass Frauen sich gemessen am Erwerbseinkommen im Arbeitsleben nicht so „bewähren“ wie es Männer tun können.
          Natürlich gibt es aber auch Männer, die zu nichts kommen, was hier nie jemand bestritten hat.

          Viele Frauen haben das sogar erlebt:
          Mann kann gar n i c h t s zahlen, ist leistungsunfähig – zahlt also auch nicht zuviel, wie Sie meinen und ist und war eben nie „Zahlvater“.
          Auch solche Männer bekommen Rechte zugestanden.
          Oftmals sogar mehr Rechte als die Frauen und mehr als Recht ist.

          „Im übrigen können auch komplett arbeitslose Elternpaare ihre Kinder in diesem Staat ziemlich gut aufziehen.“

          Sind Sie Sozialromantiker?
          Vielleicht haben Sie aber auch nur eine seltsame Vorstellung von „ziemlich gut“.
          Im Vergleich zum Südsudan ist Ihre Sicht jedoch sicher zutreffend.

          Gerade in solchen Konstellationen – beide Eltern arbeitslos – sind die Kinder schnell weg, PD hin oder her.
          Sehen Sie sich mal diverse Studien an.
          Ach, was empfehle ich Ihnen da!
          Sie wissen´s ja besser und wollen ihr Dogma weiter von oben herab verbreiten.
          Sie sind nur unsachlich, angriffig und verbal aggressiv.

          Ihnen ist bei Ihrer pauschalen Abwertung der Texte und der Schreiber auch entgangen, dass anhand eines realen Beispiels dargestellt wurde, was Begriffe wie Kindeswohl, Kindeswille, Eltern- und Kinderrecht heute bedeuten:
          Es sind hohle Phrasen.

          Was sprechen Sie von „Naturrecht“, wenn schon Amtsgerichte Ihnen jedes Recht ohne Weiteres absprechen dürfen, ohne dass es irgendjemanden auch nur peripher interessiert.
          Wem klagen Sie denn dieses „Unrecht“?

          Hilft es Ihnen oder irgendjemandem, wenn Sie sagen, dass dies und jenes „Quatsch“, „Unsinn“ oder „Absurdität“ ist?

          Wissen Sie was, ich glaube Sie haben gar
          k e i n e A h n u n g, wie es heutzutage zugeht.
          Sie wissen auch nicht, wie manche Kinder heute sind.

          Sie hängen immer noch in Ihrer Endlosschleife vom armen Vater, stellen Paarkonflikte in den Vordergrund.
          Sie haben immer noch Probleme mit Ihrer Ex und bilden sich deswegen ein, Sie setzten sich für Kinder ein.

          Ob Sie da jemals begreifen werden, dass es heute und vielleicht ja schon immer allen Eltern vor dem Familiengericht schlecht geht?

          Ob Sie da jemals begreifen, dass es auch andere Fallkonstellationen gibt als Ihre eigene?

          Der von Ihnen unterstellte „Vätergroll“ ist eine tradierte Einbildung bestimmter Vätervereine, deren Mitglieder persönliche Kränkungen nicht überwinden konnten und deshalb rational nicht mehr so leicht ansprechbar sind.

          Wenn Sie weiter nur auf „Männer versus Frauen“ herumeiern wollen, dann schreiben Sie besser nur mit Ihresgleichen und bleiben in Ihrem Wolkenkuckucksheim.

    • olli 15/10/2015 at 02:51

      Bitte einmal den einstimmigen Beschluss des Europarates lesen. Der Europarat ist der Meinung, dass das Wechselmodell eine sinnvolle Option im besten Interesse des Kindes sei und als Grundsatz in die Gesetzgebung aufzunehmen ist. Ich glaube es ist da zweitrangig, ob hier (in Ihrer Sprache) eine „Frau Mama“ neidisch ist auf des Herrn Papas Geld. Der Grossteil deutscher Väter ist wohl eher Mittelschicht, wenn nicht sogar nach Unterhaltszahlung am Existenzminimum. Es geht hier auch um das Interesse des Kindes, nach gleichberechtigten Eltern und gleichberechtigter Betreuung durch beide Eltern. Wenn der „Frau Mama“ ihr Geld nicht reicht, muss sie halt eben noch einen Nebenjob machen. Machen viele unterhaltspflichtige Väter auch. Wie dem auch sei. Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte wird sich früher oder später dieser Meinung des Europarates anschliessen, und dann wird die Bundesrepublik Deutschland mal wieder gezwungen werden, die Gesetze zu ändern. Da wird alles jammen und auf die Tränendrüse drücken auch nichts helfen…

      • Fiete 18/10/2015 at 17:45

        Exakt erfasst, Olli, bis jetzt ist es eine Resolution, im Werte einer Empfehlung, mehr nicht. Trotzdem natürlich ein wichtiger Schritt, zumal sogar zwei der SPD ( des europäischen Arms ) angehörige Abgeordnete dafür gestimmt haben ( was schon fast einer kleinen Revolution gleichkommt ).

        Man kann nur hoffen, daß daraus resultierende Schritte möglichst bald eingeleitet werden.
        Am schwierigsten wird es danach sein, die kinderfeindlichen Lobbyverbände, bspw. djb und VAM(v), in den Griff zu bekommen. Die werden sehr viel Geld und Machteinfluss zum Einsatz bringen, um die gleichberechtigte ( und -verpflichtete ) Elternschaft mit der Brechstange zu unterbinden.

        Hier noch mal ein Link, diesmal nach Ösiland, wo der VoR gerade einen offenen Brief verfasst hat, den er mit 49 Studien zur PD massiv unterfüttert:
        http://www.vaeter-ohne-rechte.at/offener-brief-die-familiensprecher-der-parteien/?utm_source=rss&utm_medium=rss&utm_campaign=offener-brief-die-familiensprecher-der-parteien

    • Fiete 18/10/2015 at 16:48

      „In Deutschland muss immer noch einer von beiden Eltern die Karriere aufgeben, meist ist es die Mutter, obwohl sich 80% der jungen Frauen eine gleichberechtigte Partnerschaft wünschen, währen dies nur 40% der Männer tun.“
      Für diese steile These liefere doch bitte mal ein paar seriöse Forschungsergebnisse.
      Soweit mir bekannt, gibt heutzutage kaum noch Menschen in der westlichen Welt mehr, die gegen Gleichberechtigung sind. Die größte Gruppe der Gleichberechtigungsgegner sind wohl, klar und eindeutig, die Feministen. Und das sind, wenn ich mich nicht irre, immer noch überwiegend Frauen.
      Jedenfalls fordern die bekannten Vätergruppen ( aber auch Gruppen für beide Eltern und Großeltern ) ausnahmslos, daß endlich Gleichberechtigung geschaffen wird, z.B. durch die paritätische Doppelresidenz, die automatische Sorge und auch gleiche Umsetzung des Unterhaltsrechts ( da Frauen wesentlich unzuverlässiger beim Zahlen des Barunterhalts sind ).

      • Anna 25/10/2015 at 11:51

        Hallo Fiete, im Gegensatz zu vaterlos.eu kann ich meine Behauptungen belegen: Die Shell Jungendstudie von Professor Klaus Hurrelmann. Den Artikel dazu findest Du in der Huffington Post und er heißt „Liebe ist, in die Karriere des Mannes zu investieren statt in die eigene.“

    • Fiete 18/10/2015 at 17:01

      „War jetzt eine Frau jahrelang Hausfrau und der Herr Papa zieht aus, weil er eine Jüngere hat, dann scheitert das WM schon daran, dass sie keinen adäquaten Job findet.“

      Warum sollte daran denn die PD scheitern? Sie kann notfalls weiterhin arbeitslos bleiben. Allerdings ist wohl logisch, daß sie sich um irgendeinen Jo zu bemühen hat. Ich vermute mal, das ist dder Punkt, der den meisten Gegenern der PD am heftigsten aufstößt, jedenfalls macht es hier in diesem Thread stark den Eindruck.
      Honi soit, qui mal y pense

      „Sie ist dann auf HartzIV und gilt dann vermutlich als Ein-Personen-Haushalt, bekommt also nichts für die Kinder aufgestockt“
      Warum sollte es dieser Frau denn besser gehen, als dem Vater ( vorher ) ?

      „Wenn dann der Vater Kohle hat und in einer feinen Gegend wohnt, muss sie dann weit weg ziehen in eine maximal 45qm-Wohnung und das WM ist passé.“

      Nö! Erstens wäre sie bei zu großem Einkommensunterschied Barunterhaltsberechtigt und zweitens ist das vom individuellen Fall abhängig. Wenn sie z.B. nur ein paar Kilometer weiter zieht, kann sie das Kind auch zu Fuß holen.
      Und die Wohnungsgröße ist Bedarfsabhängig, da hat erst vor etwa zwei Jahren ein aktiver Vater vom EfKiR-e.V. in Grundsatzurteil erstritten, daß ihr jetzt zugute käme.

      „Ihr vergesst bei Vaterlos.eu, dass wir nicht in Frankreich oder Belgien wohnen, wo es selbstverständlich ist, dass Mütter kurz nach der Geburt wieder anfangen, erwerbstätig zu sein.“

      Nein, das wird keineswegs vergessen. Das ist in den üblichen Forschungen dazu garantiert mitberücksichtigt und auch entsprechend ausgewertet worden.

      • Violilli 19/10/2015 at 13:40

        Lieber Fiete,
        mir scheint, du kennst die Realität nicht und reitest auf deinen Vorstellungen von richtig oder falsch herum, ohne auf die Bedingungen zu achten, wie sie nun mal in gar nicht so wenigen Familien existieren.
        Es gibt unzählige Familien, in denen sich BEIDE Eltern dazu entschieden haben, ein Einverdienermodell zu leben.
        Diese Entscheidung kann man nicht einfach rückgängig machen, indem man darauf besteht, dass die Mutter nach der Trennung (es gibt viele Frauen, die diese nicht gewollt haben) voll arbeiten geht, damit der arme Herr Papa keinen Unterhalt zahlen muss.
        Der arme Herr Papa ist nämlich in der Regel in Deutschland nicht der arme Herr Papa, sondern er hat davon profitiert, dass die Kinderzuschläge und das Kindergeld über Jahre auf sein Konto flossen, und dass er sich nach Lust und Laune selbst verwirklichen konnte, weil die Frau ihm den Rücken freigehalten hat. Meist haben diese Männer sichere, gut bezahlte Jobs und sind in der Lage dazu, arbeitsmäßig flexibel auf familiäre Veränderungen zu reagieren. Sie sehen sich aber als Opfer, sobald es darum geht, von diesem Reichtum etwas für die Kinder abzugeben. Jedenfalls kommt es in den Vätervereinen so rüber.
        Wie sieht nun die andere Seite aus?
        Ich war z.B. 8 Jahre zu Hause (habe von Erziehungsgeld und Halbwaisenrente gelebt), während der Vater seiner wissenschaftlichen Karriere nachging und teilweise im Ausland arbeitete. Als wir uns trennten (die Initiative ging vom Vater aus), hatte ich noch keine abgeschlossene Ausbildung, dafür aber 4 Kinder. Der Vater beharrte auf einem Wechselmodell. Ich habe dem nachgegeben, um Streit zu vermeiden und die Kinder nicht zu sehr zu belasten. Was ist jedoch der Preis dafür? Der Vater ist nicht dazu bereit, sich in ausreichendem Maße am Unterhalt der Kinder zu beteiligen, mit der Begründung, er hätte ja schon in der Ehe für alles zahlen müssen (dass die Einverdienerehe sein ureigenster Wunsch war, und er darauf bestanden hat, dass ich mich wegen seiner Karriere um die Kinder kümmere, hat er merkwürdigerweise vergessen). Ich habe diese, seine Entscheidung gern mitgetragen, weil ich, wenn ich ehrlich bin, nichts von dem Gleichberechtigungswahn halte. Für Kinder entsteht nämlich dadurch, dass beide Eltern auf ihrer Gleichberechtigung beharren, sehr häufig ein völlig stressiger Alltag. Ich hatte solche Eltern – sie sind von morgens bis abends arbeiten gegangen und haben mich in diversen Kindereinrichtungen und von einer Tagesmutter betreuen lassen. Als ich neun war, starb meine Mutter – völlig fertig von ihrem anstrengenden Berufsleben. Ich habe keine Erinnerung an meine Mutter – sie war praktisch nicht anwesend. Heute bin ich darüber sehr traurig, und würde deshalb gern für meine Kinder da sein.
        Für mich bedeutet das Wechselmodell jedoch, dass meine Kinder genau in dieselbe Lage geraten, wie ich damals: Ich musste eine Ausbildung absolvieren (in Deutschland gibt es die nur in Vollzeit), um das Wechselmodell finanzieren zu können. Einen Job in der Region konnte ich nicht finden, mein Arbeitsweg beträgt nun 100 km täglich. Ich nehme die auf mich, um das Wechselmodell finanzieren zu können. Die Zeit, die ich für den Fahrweg benötige, fehlt mir, um mich um meine Kinder kümmern zu können. Von einem Selbstbehalt, wie ihn unterhaltzahlende Väter haben und darüber klagen, kann ich nur träumen -ich habe keinen Selbstbehalt. Unsere Kinder haben von all dem nichts, gar nichts. Sie erleben nur Stress, Fremdbetreuung und finanzielle Sorgen. Die wenigen Stunden, die mir mit den Kindern bleiben, nutze ich, um mit ihnen zusammen zu sein. Alles Übrige (Hausarbeit, Einarbeitung in den neuen Job, Organisation des Wechselmodells – der Vater ist ein Kontrollfreak und rechnet jede Haarspange einzeln ab) erledige ich nachts. Meine Gesundheit leidet unter diesem Stress, und der Alltag der Kinder genauso.
        Mein ältester Sohn hat gerade eine Ausbildung begonnen. Für ihn ist kein Geld da, der Vater will ihm nichts zahlen, weil ja das Wechselmodell für die anderen Geschwister finanziert werden muss.
        Wo bleibt der Sinn für die Kinder? Hier geht es einzig und allein darum, das Opfergefühl des Vaters zu kompensieren. Dafür bezahlen die Kinder, dafür bezahle ich.
        Ich habe in meiner Kindheit selbst ein glückliches Residenzmodell erlebt – dem Vater meiner Stiefschwester war das Wohlergehen seines Kindes wichtiger als seine eigenen Besitzansprüche. Meine Stiefschwester konnte so oft, wie sie wollte, zu ihm. Ja, er war ein Besuchselternteil, und er hat Unterhalt für sein Kind gezahlt. Er hat seiner Tochter ermöglicht, in einer richtigen Familie aufzuwachsen, in einer Familie, in der die Mutter Zeit für ihn hatte, und in der er als Vater einen festen Platz in ihrem Leben hatte. Heute ist die Bindung meiner Schwester zu ihrem Vater genauso eng wie zu ihrer Mutter, obwohl sie nie mit ihrem Vater zusammen gelebt hat. Meine Schwester hatte beides: ein Zuhause mit einer richtigen Familie, und beide Eltern.
        Wenn ich meine eigene Kindheit im Residenzmodell mit der Kindheit meiner Kinder vergleiche, weiß ich zu 100%, dass ein Wechselmodell in Familien, die zuvor eine Einverdienerehe praktiziert haben, für die Kinder eine absolute Zumutung ist, dass dieses Modell auf dem Rücken der Kinder praktiziert wird, und dass die Kinder nichts, überhaupt nichts Gutes davon haben. Ich habe sogar die Befürchtung, dass die Kinder ihren Vater später, wenn sie erwachsen sind, dafür hassen werden. Väter sollte dies mit bedenken – ein Wechselmodell funktioniert nur dann, wenn die Bedingungen für BEIDE Eltern lebbar sind. Ansonsten werden sich die Kinder später gegen denjenigen wenden, der das Modell ohne Rücksicht auf die Bedingungen und die Auswirkungen im Alltag durchgedrückt hat.

        • Anna 25/10/2015 at 08:21

          Stimmt, ich kenne kenne eine Mutter, die Wechselmodell lebt. Sie hat sich nie auf die Einverdienerehe eingelassen (was ich auch keiner Frau empfehlen würde) Ich sage, wenn ein Mann nur andeutungsweise so was sagt wie: „Könntest Du Dir nicht vorstellen, dass Hausarbeit genug Sport für Dich wäre.“ empfehle ich der Frau, sich sofort zu trennen, denn dieser will eine Hausfrau haben und macht dann bei gemeinsamem Leben keinen Finger krumm, meckert aber rum, wenn er heimkommt und die Wohnung nicht tipptopp in Ordnung ist. Das führt dann nur zu einer Dreifachbelastung: Kinder, einem Mann den Haushalt führen, inklusive Hemden bügeln und Job. Zweifachbelastung Kinder (inklusive Haushalt) und Job reichen vollkommen aus.

          • Anna 25/10/2015 at 08:22

            Ach so, die eine Mutter, die ich kenne ist sehr zufrieden mit WM und der werde ich bestimmt keine Steine in den Weg legen. Wenn die Eltern zufrieden sind, dann sind es auch die Kinder.

          • Violilli 25/10/2015 at 10:19

            Ich finde auch, dass ein Wechselmodell gut klappen kann, wenn das Geld reicht und es nicht zu viele Kinder sind.
            Manchmal gibt es übrigens Umstände, die zur Einverdienerehe führen, ohne dass einer daran „Schuld“ ist.

          • Kairos 25/10/2015 at 10:54

            Wechselmodell klappt schon heute, wenn die Eltern
            wissen, was sie ihren Kindern schulden – nämlich Elternschaft, nicht Barunterhalt, die sekundäre Pflicht.

            Wechselmodell sollte nicht verordnet werden; denn das ist ein weiterer Eingriff in das „natürliche“ Erziehungsrecht der Eltern und kann gut ausgehebelt werden, wenn zuvor festgestellt werden muss, (mal wieder mittels Gutachtern), dass die Eltern kooperieren können. Mutter oder Vater können zuvor einfach behaupten, dass die Mutter dies, der Vater das nicht richtig mache, mit diesen oder jenen Eigenschaften behaftet, erziehungsunfähig sei.

            Denn derzeit wird vom Familiengericht ein Eignungsnachweis gefordert, bevor das Wechselmodell „angeordnet“ wird. Das Wechselmodell kann und darf aber nicht von den Familiengerichten übergezogen werden, wie das
            geschieht und trotz höchstrichterlichen Urteilen auch weiterhin geschehen soll.

            Alles, worüber „frei“ entschieden werden kann, dem man von sich aus zugestimmt hat – dahinter kann man stehen; man wird die Durchführung auch in Krisen wollen und sie gelingen lassen.
            Ein verordnetes Wechselmodell wird die Schwierigkeiten, die Trennungseltern miteinander haben, nicht einfach wegfallen lassen, wenn die Eltern sich nicht darauf besinnen, was sie ihren Kindern – ob mit oder ohne Partner – geben sollten:
            Schutz, Betreuung, Liebe, Fürsorge und Versorgung.

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