Chance Umgangsboykott

Umgangsboykott eine Chance für Väter?

aus der Serie Tipps für Väter

wenn Mütter den Umgang boykottieren
wenn Mütter den Umgang boykottieren

Wenn Väter von ihren Kindern ausgegrenzt werden, so stellt dieses für viele Väter zunächst erst mal eine emotionale Belastung da.
Zu den Sorgen um das eigene Kind kommen noch die Sorgen um die finanzielle Zukunft durch berechtigte oder unberechtigte Unterhaltsforderungen der Ex. Hinzu kommen gerichtliche Auseinandersetzungen, die viele Väter zusätzlich belasten. Dieses sind nur einige der Sorgen für betroffene Väter

Zugegeben, die Situation, in der sich diese Väter befinden, ist nicht gerade angenehm. Realistisch betrachtet verstecken sich in diesem Dilemma für den entsorgten Vater aber auch neue Chancen.

Chancen verstecken sich hinter Problemen.

Das persönliche Schicksal dieser Väter kann auch eine Chance sein. In dem Moment wo Väter eine Familie gegründet haben und für ihren Nachwuchs Verantwortung übernehmen, müssen Väter in der Regel eigene Interessen hinter die Interessen der Kinder und der Familie zurückstellen.
Während engagierte Väter sich um ihren Nachwuchs kümmern, haben kinderlose Menschen Zeit sich um die Verwirklichung ihrer Ziele zu kümmern. Dabei können diese Ziele sehr unterschiedlich sein. Wie war das noch mit der Reise, die Sie machen wollten? Oder wie war das noch mit der beruflichen Weiterbildung?
Jetzt haben Sie die Chance dazu, denn jetzt haben Sie die Zeit dazu.

Sie können Ihre Ex nicht ändern! Sie können nur sich selbst ändern und ihre Chance ergreifen.

Eine Trennung ist auch immer ein Neuanfang. Natürlich sollten Sie weiterhin versuchen für Ihr Kind dazusein. Aber nutzen Sie doch die Zeit, in der Sie sich nicht um ihr Kind kümmern dürfen, sinnvoll. Das Sie Zeit haben, können Sie ja nicht leugnen, denn wenn Sie keine Zeit hätten, dann würden Sie sich zukünftig auch nicht verstärkt um ihre Kinder kümmern wollen.

Chance: Nutzen Sie Ihre Zeit sinnvoll

Was können entsorgte Väter machen, um die neu gewonnen Zeit, als Chance zu nutzen?

1. Chance Arbeiten Sie mehr und verdienen Sie mehr Geld.

Fragen Sie ihren Chef, ob Sie (bezahlte) Überstunden machen können oder nehmen Sie doch einen zusätzlichen 450 € Job an.
Wenn Sie mehr Geld verdienen, landen Sie zwar in einer höheren Stufe bei der Unterhaltsberechnung, aber die finanziellen Nachteile sind eher gering.
Mit 400 € mehr im Monat steigen Sie in der Düsseldorfer Tabelle maximal eine Einkommensstufe auf.
Die Mehrbelastung beim Unterhalt beträgt dann im schlimmsten Fall (Einkommen mehr als 4700 € Netto) 41 € monatlich.

Hier Klicken zur Düsseldorfer Tabelle

Für die Mehrheit der Väter dürfte die Mehrbelastung bei weniger als 20 € liegen. Diese Mehrbelastung sollte tragbar sein. Unterm Strich bleiben dann immer noch 380 € monatlich netto mehr zur Verfügung. Das sind 4560 € im Jahr.
Geld für das Sie sicherlich eine sinnvolle Verwendung finden.

2. Chance Machen Sie eine Weiterbildung.

Anstatt zu Hause in der Ecke zu sitzen und darüber zu heulen wie schlecht es Ihnen geht, können Sie auch eine Weiterbildung machen.
Wie wäre es zum Beispiel mit einem Kurs an der Volkshochschule?
Weiterbildungen kosten zwar Geld, das Sie aber durch einen Nebenjob (siehe 1.) aufbringen können, sofern Ihnen die finanziellen Mittel fehlen. Des Weiteren können Sie die Weiterbildungskosten in Normalfall sowohl bei der Unterhaltsberechnung als auch bei Ihrer Steuererklärung geltend machen. Langfristig verbessert die Weiterbildung Ihre Qualifikation auf dem Arbeitsmarkt, Ihr Einkommen verbessert sich dadurch langfristig, weil Sie bessere Perspektiven auf dem Arbeitsmarkt haben.
Oder was halten Sie davon, wenn Sie ein berufsbegleitendes Studium anfangen? Es gibt mittlerweile viele Studiengänge, die Sie online und berufsbegleitend absolvieren können. Mit etwas Glück und Engagement können Sie sogar ein Stipendium für Ihr Studium erhalten, so das die Kosten für Ihr Studium bezahlbar bleiben.

3. Chance Räumen Sie in Ihrem Leben auf.

Trennen Sie sich von Ballast. Nutzen Sie die Zeit und räumen Sie in Ihrem Leben auf. Räumen Sie den Keller und Dachboden leer, ziehen Sie ruhig in eine kleinere Wohnung. Nutzen Sie die Chance um einen Neubeginn zu starten.
Verkaufen Sie die Sachen, die Sie nicht mehr brauchen und kaufen Sie sich den schicken Sportwagen, den Sie schon immer haben wollten oder machen Sie die Reise, die Sie schon immer machen wollten.

Sie sind ein Vater, der gerne Zeit für sein Kind aufbringen möchte. Das ist lobenswert. Solange ihnen diese Aufgabe jedoch verwehrt bleibt, nutzen Sie die Chance und übernehmen Verantwortung für Ihr eigenes Leben.
Das unterscheidet Sie von den Vätern, die nur rumheulen, sich selbst bemitleiden und ihr Leben nicht auf die Reihe bekommen. Wenn Sie den Umgangsboykott dazu nutzen, um sich persönlich weiterzuentwickeln, dann ziehen Sie aus Ihrem persönlichen Schicksal Profit. Das stärkt Sie auch in Ihrer väterlichen Vorbildfunktion.

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4 thoughts on “Chance Umgangsboykott

  1. Michael M. 26/09/2020 at 04:21

    Liebe Frau Frömmel,
    ihr Post ist zwar schon lange her und ich weiß nicht ob sie diesen noch lesen aber ich schreibe ihnen trotzdem gerne etwas zu dem Thema.
    Haben sie mal versucht aus Sicht eines Trennungsvater die ganze Sache und Problematik zu betrachten?
    Es geht zumindest mir persönlich nicht darum weniger Unterhalt an mein/unser „Kind“ zu zahlen oder einzusparen.
    Nur es geht halt weder im Unterhaltsrecht noch im Familienrecht in unserem Land gerecht zu und dass ist das eigentliche Problem.
    Es fängt doch schon damit an das ich als Trennungsvater steuerlich ebenso veranschlagt bin wie ein männlicher Steuerzahler der KEINE Kinder zu versorgen hat also nach Steuerklasse 1.
    Muttern die das/die Kind/Kinder hat ist nach Steuerklasse 2 veranschlagt.
    Bekommt das volle Kindergeld, und sonstige staatliche Unterstützungen in Form von Geldbeträgen gewährt.
    Wir Väter dürfen z.B. was die Umgangszeiten (allein der Begriff ist schon falsch) mit den Kindern betrifft (wenn Muttern uns das auch erlaubt) sämtliche Kosten wie Fahrtkosten, Unterkunft, Verpflegung, Eintrittgelder usw… aus eigener Tasche finanzieren und werden vom Fiskus als unser „Privatvergnügen“ angesehen.
    Sprich nichts davon ist steuerlich anerkannt bzw. Abzugsfähig.
    Und wenn zudem Muttern es nicht „möchte“ das wir Zeit mit unserem Nachwuchs verbringen und alles reden nichts hilft das sollen wir bitteschön vor Gericht das Recht dazu „erstreiten“.
    Ja wie krank ist das denn?
    Als Vater der auch das Sorgerecht für sein Kind hat soll vor Gericht ein Recht einklagen was ihm eigentlich per Gesetz verbrieft ist (übrigends dem Kind ebenso).Er hat sogar nicht nur das Recht sondern die „Pflicht“ sich um sein Kind zu kümmern!
    Außerdem wird das Kind durch diesen Familienrechtlichen Streit einem noch größeren Loyalitätskonflikt ausgesetzt und damit zusätzlich belastet.
    Die Kosten hat er dann noch zusätzlich an der Backe.
    Noch irgendwelche Fragen zu dem Thema?
    Wenn ja werde ich diese sehr gerne beantworten.
    Also sehen sie die Sache mal bitte nicht immer nur aus der Sicht der armen „alleinerziehenden“ Mutter.
    Und übrigends die meisten Mütter haben sich dieses „Lebensmodell“ doch selbst ausgesucht oder nicht?
    Beklagen sich aber dann wie sie „finanziell“ über die Runden kommen sollen; vielleicht vor der Trennung sich darüber mal Gedanken machen oder informieren?

    Es grüßt sie…
    Michael M.

  2. Andrew Lee Riggins 17/10/2013 at 21:27

    Hallo „Vater los“ – Team,

    ich finde eure Seite verdammt gut, und wünsche mir mit euch zusammen zu arbeiten.Ich bin selbstständiger Mediengestalter und Photograph, nebenher arbeite ich halbtags im Krankenhaus als Pfleger. Ich habe aber seit der Trennung immerwieder gerichtlich darum kämpfen müssen meine tochter sehen zu dürfen. Bei mir ist es eine lange Geschichte, daher habe ich angst, das es so mehreren entsorgten vätern so ergehn darf! Deshalb meine Warn-Seite http://www.vaterverbot.de Ich hoffe sehr mit Euch zusammen arbeiten zu können, eure Texte sind sehr überzeugend und einfach zu verstehn.
    Ich danke euch!

    Andrew Lee Riggins
    Gleiches Recht für Väter!

    • admin 18/10/2013 at 09:36

      Hallo Andrew,

      vielen Dank für Deine lobenden Worte.
      Gerne arbeiten wir mit allen Zusammen, die (wie wir) das Wohl der Kinder im Auge habe.

      Du hast eine email in Deinem Postfach

    • Sabine Frömmel 30/09/2015 at 05:38

      Gleiches Recht? Das heißt für die Väter: Ich darf nicht so viel verdienen, sonst muss ich für meine Kinder Unterhalt zahlen. Den Rest möchte ich Schwarz haben.
      Und die Mütter müssen dann gucken wie sie klar kommen und dann besitzt ihr die Unverschämtheit von gleichem Recht zu sprechen?
      Wenn einer meiner Mandanten schon so vor mir steht wegen des neuen Angestellten, dann möchte ich einen Knüppel rausholen und zuschlagen.

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