Friedensverhandlungen

Aus der Kategorie: Tipps für Trennungsväter

Angebot für Friedensverhandlungen

entsorgter Vater
entsorgter Vater

Wer als Vater von einer bindungsintoleranten Mutter entsorgt wurde, sollte (nachdem er sein eigenes Verhalten selbstkritisch hinterfragt hat) der bindungsintoleranten Mutter ein Friedensangebot unterbreiten.

Friedensangebot des guten Friedens willen

Der entsorgte Vater kann damit deutlich machen, das ihm an einer friedlichen Lösung gelegen ist und das es ihm nicht darum geht, einen persönlichen Rachefeldzug gegen die bindungsintolerante Kindesmutter zu starten und er die Kindesmutter weiterhin als gleichberechtigten Elternteil akzeptiert. Der entsorgte Vater kann damit seine Bindungstoleranz unterstreichen.

Friedensangebot Vorteil für das Kind

Der entsorgte Vater sollte der Mutter klarmachen, das sein Friedensangebot für das Wohl des Kindes Vorteile hat, damit die Mutter nicht darüber rätseln muss, ob oder welche Vorteile das Friedensangebot für das Kind hat. Erkennt die Mutter die Vorteile für das Kind nicht, wird sie davon ausgehen, dass das Angebot nachteilig für das Kind ist. Die Mutter muss also klar erkennen, das es dem Vater nicht um die Erfüllung seiner persönlichen Bedürfnisse geht und er nicht seine eigenen egoistischen Interessen durchzusetzen versucht.

Friedensangebot muss realistisch sein

Das Friedensangebot durch den Vater sollte dabei realistisch und auch in der Praxis umsetzbar sein. Gleichzeitig darf der Vater natürlich selbstbewusst in seinem Friedensangebot sein. Bei dem Friedensangebot sollte der Vater schriftlich klarmachen, das ihm an einer friedlichen Lösung im Interesse des Kindeswohls gelegen ist und er dabei gerne auch die  persönlichen individuellen Bedürfnissen der Kindesmutter berücksichtigt.

Friedensangebot Vorteil für die bindungsintolerante Mutter

wenn Mütter den Umgang boykottieren
wenn Mütter den Umgang behindern dann sollten Trennungsväter ein Vermittlungsverfahren beantragen

Der entsorgte Vater muss in seinem Friedensangebot auch darlegen, worin der Vorteil für die bindungsintolerante Mutter liegt. Der Vater muss sich also vorher überlegen, welche Interessen die Kindesmutter hat und wie diese Interessen der Kindesmutter durch sein Friedensangebot erfüllt werden können. Bekommt die Mutter beispielsweise keine Prozesskostenhilfe, so liegt das Interesse der Kindesmutter wahrscheinlich darin, sich außergerichtlich zu einigen, um Prozesskosten zu sparen.

Hat die Kindesmutter wenig Zeit (z.b. weil sie berufstätig ist oder weil sie das Leben mit dem neuen Partner genießen möchte) könnte der Vorteil vielleicht darin liegen, das die Kindesmutter durch eine außergerichtliche Einigung Zeit spart und durch den Umgang des Kindes mit dem Vater auch zeitlich entlastet wird. Hat die Kindesmutter Angst das Kind zu verlieren, könnte eine außergerichtliche Einigung vielleicht auch beinhalten, das der Vater sich im Falle einer außergerichtlichen Einigung dazu bereit erklären würde das er auf die Übertragung des Aufenthaltsbestimmungsrechts verzichten würde, sofern die Mutter ihm den (aus Sicht des Kindeswohls) angemessenen Umgang einräumen wird.

Je mehr echte Vorteile die Mutter in dem Friedensangebot erkennt, desto eher wird sie bereit sein, sich mit dem Friedensangebot gedanklich überhaupt auseinanderzusetzen.

Friedensangebot wird Diskussionsgrundlage für die Mutter

Der Vater muss davon ausgehen, das die Mutter das erhaltene Friedensangebot mit anderen Personen aus ihrem Umfeld und auch mit ihrer Anwältin/ihrem Anwalt diskutieren wird. Die Anwälte werden das Friedensangebot „auseinandernehmen“ und gegenüber der Mutter und dem Familiengericht unterstellen, dass es dem Vater nur um die Durchsetzung seiner eigenen Interessen geht und das Friedensangebot nur ein „billiger Trick“ des Kindesvaters ist. Das Friedensangebot muss also von Anfang an gegen mögliche Kritik immun sein.

Gutes Friedensangebot kann von Kindesmutter nicht abgelehnt werden

Ein gutes Friedensangebot kann von der Kindesmutter nicht abgelehnt werden, weil die Mutter keine Argumente mehr gegen das (gute !) Friedensangebot hat. Auch wenn die Mutter das Friedensangebot mit Freundinnen oder Angehörigen diskutiert, müssen diese das Friedensangebot als annehmbar erkennen, so das diese der Kindesmutter raten werden, das Friedensangebot anzunehmen.

Was ist wenn die Mutter das Friedensangebot trotzdem ignoriert?

Wenn die Mutter das erkennbar gute Friedensangebot trotzdem ablehnt, bzw. ignoriert, dann sollte der Vater nach Ablauf der von ihm gesetzten Frist beim Familiengericht ein Vermittlungsverfahren nach § 165 Fam FG erbitten.

(Anmerkung: Das oben geschriebene gilt umgekehrt natürlich auch für Trennungsmütter und umgangsboykottierende Väter)

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4 thoughts on “Friedensverhandlungen

  1. Manuel 02/06/2020 at 09:22

    Hallo,

    sorry – aber das funktioniert doch nicht.

    In einem Rechtssystem, welches den betreuenden Elternteil immer bevorzugt bzw. den Umgangsberechtigten zum Zahl-Elternteil ohne weitere Rechte, aber Zahlungspflichten degradiert – wie soll denn da ein solches Friedensangebot aussehen?

    Siehe 10 UF 1899/11 OLG Nürnberg: bei einer solchen Rechtssprechung ist man als Umgangsberechtigter entmündigt.

    Fazit: Das Familienrecht gehört schon viele Jahre reformiert – aber jede Regierung drückt sich davor. Und nun soll ausgerechnet der schwächer gestellte Elternteil, welcher per se weniger Gehör findet, nun auch noch ein Friedensangebot unterteilen? Das erinnert mich stark an den zahnlosen Tiger…

    Der Fehler steckt doch bereits im System (Residenzmodell).

  2. Andres 22/03/2017 at 21:50

    „Mutter kann gutes Friedensangebot nicht ablehnen.“

    Hm, ich will hier jetzt niemanden entmutigen. Manchmal klappt es ja vielleicht. Aber was Gut ist liegt leider immer im Auge des Betrachters. Das habe ich durch zahlreiche blutigen Nasen hart lernen müssen.
    Außerhalb der Comfortzone hält sich einfach niemand gerne auf, wenn er nicht unbedingt muss. Und Konflikte mit dem Ex liegen leider immer ausserhalb der Comfortzone, selbst wenn diese dann zuckersüß verpackt werden.

    Ein Angebot das „von Anfang an gegen [jede] mögliche Kritik immun … [ist]“ gibt es leider auch nicht.

    Man muss einfach mal Glück haben …

  3. Susanne 08/02/2015 at 19:30

    Hallo,
    Sehr interessant. Habt Ihr ein Beispiel, wie so ein Friedensangebot aussehen sollte?
    Also einen konkreten Text oder ein konkretes Beispiel?
    Liebe Grüße, Susanne

    • Väter und Mütter für Kinder 08/02/2015 at 21:20

      Hallo Susanne,
      vielen Dank für das Feedback. Wir haben in unserer Beratung in den letzten Jahren mehrere solche Friedensangebote erarbeitet. Die Friedensangebote sind immer auf den jeweiligen Einzelfall bezogen und müssen auch an die Person angepasst sein, da sie nur so identisch sind.
      Die von uns erarbeiteten Angebote sind individuell und können hier nicht als Muster dienen, da sie auch persönliche Sachen enthalten. Einzelne Beispiele, was man berücksichtigen kann, findest Du oben im Text.

      Liebe Grüße

      Sabrina vom Team vaterlos.eu

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